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Hüftgelenksdysplasie und Ethics beim DSH
Sie möchten einen niedlichen Deutschen Schäferhund kaufen? Überlegen Sie sich das bitte gut, Sie wissen nicht was auf Sie zukommt!
29-03-2009
Funkstille im Osten!
Auf vielen Foren herrscht nach dem Film todesstille. Es wird ein Bisschen um den heissen Brei herumgetratscht, aber wirklich diskutiert wird nicht. Man traut sich nicht mehr offen zu sprechen. Mittlerweile sind viele sich den Impakt ihrer Worte im WWW bewusst. Big brother is watching you! Und wer hat schon das Charakter eines Willibald Grubers? (Hut ab, Herr Professor!)
Nein, es gibt nichts zu melden. Ausser vielleicht eine spontane Bemerkung einer Forenschreiberin die mir freundliche Worte zugestreut hat. Ich danke recht herzlich dafür Chris. Es tut sehr gut, wenn sich mal jemand traut etwas nettes zu schreiben, und ich mal Lob statt Hiebe bekomme. Ich wünsche einen schönen Sonntag. Checken Sie bitte später die Ergebnisse der zweiten Weltmeisterschaftsselektion in Belgien die heute stattfindet.
Das Zitat: "Hallo Jantie, die von Dir angegebene Bloggenpage ersetzt eigentlich jegliche Nachfrage zum heutigen Stand der DSH-Zucht. Super Arbeit, super Überblick vom Anfang bis zum Ende - auch für Sportfreunde die sich sonst niemals dafür interessieren würden. Meine Frage: hat sich zu den Ausführungen jemals die HG geäußert?! Denn wie zu sehen (korrespondiert wurde ja genug), wissen doch die Verantwortlichen zum Zuchtgeschehen sehr gut über die Problematik Bescheid. Mit freundlichen Grüßen, Chris"
Antwort dazu: Nein! Es wird nicht geantwortet Chris. Beim SV geht alles senkrecht in die Mülltonne neben dem Schreibtisch des Geschäftsführers, so befürchte ich. Ich warte immer noch auf eine freundliche Reaktion der Empfänger meiner Briefe.
Zur Sendung trudeln überall auf den Foren erste Eindrucke und Reaktionen ein. Ich erlaube mich an dieser Stelle eine Kommentar einer Insiderin zu publizieren. Sie schreibt:
"Ich habe mir ihn angesehen den Film über den Pflegefall deutscher Schäferhund. Ich muss sagen, dort gab es absolut nichts, was der Realität widerspricht. Weder das Schönreden unseres Geschäftsführers, der angeblich über Manipulationen rund um Schauen und Prüfungen absolut nix weiß und der gerne darüber informiert werden möchte, noch gab es ein Schönreden über die Gesundheit, die wurde sehr sachlich und qualifiziert dargestellt. Es war für mich ein sehr qualifizierter Bericht, der ohne zu polarisieren die alltägliche Realität in unserem SV darstellte. Ich weiß ja nicht ob der Film auf "Wunsch" des SV-s abgeändert wurde, sollte es eine abgeschwächte Version gewesen sein, spiegelte sie dennoch die SV-Wirklichkeit wieder. Allerdings verwundert hat mich, das die Redaktion Inhaber gewisser Insiderdokumente war. Das wird der Führungsspitze nicht gefallen haben. Aber ansonsten fand ich an diesem Film nichts, was berechtigte verboten zu werden."
Für den interessierten Leser gibt es auf diesem Blog weitere umfangreiche Informationen zu den im Film dokumentierten Themen:
zu den Unmengen an Deckeinsätzen einiger wenige hochprämierte Deckrüden und die Lukrativität des Geschäftes: "Das Deckgeschehen im Schosse des SV, wichtigste Deckrüden 2003-2007": http://www.bloggen.be/hd/archief.php?ID=16349
zu der eingeschränkten genetischen Basis der Rasse: "Die Lüge des Jahrhunderts, die breite Blutbasis des Schäferhundes" (oder "The Bottleneck of the Century, made by the SV"): http://www.bloggen.be/hd/archief.php?ID=138
Die Welle ist bereits nach Deutschland, Mutterland des Deutschen Schäferhundes, rübergeschwappt! Und wie!
Max von Stephanitz wurde sich nicht freuen. Er hat nämlich für einen Hund geworben den es heute nicht mehr gibt. Mit rabiater Hand hätte ER aber rechtzeitig die Verantwortlichen aus der Geschäftstelle gejagt und die Gewerbetreibenden rigoros aus dem Verein verbannt. Er hätte gezeigt wo es langgeht und nicht zugelassen, dass seine eingehende Warnungen, die er bereits in den Zwanzigern niedergeschrieben hat, alle in den Wind verhallen oder, dass seinen Verein den gleichen Weg gehen würde, wie damals schon der Phylax. Auch dieser Verein ging zu Grunde, weil einigen meinten, sie müssten einen "schönen Hund" züchten.
Während der SV gerade noch versucht die Sendung vom SWR: 'Der Deutsche Schäferhund, ein Pflegefall?" am 25.3 um 20.15 Uhr im ARD verbieten zu lassen, bekommt gleichzeitig beim VDH einen neuen Verein für Deutsche Schäferhunde eine erste Zulassung. Zufall? Ein Omen? Und... Gibt es noch etwas zu retten?
Obwohl ich der festen Überzeugung bin, dass es nur einen einzigen Schäferhundverein geben sollte, haben die Mitglieder es zugelassen, dass Unfug getrieben wird. Die Delegierten welche Einfluss hätten nehmen können, haben es nicht getan. Sie haben es versäumt, und haben nur ihre Herren gedient. Ein Umdenken hat nie stattgefunden, jetzt hat man den Salat. Der Fernsehbericht war längst überfällig. Der Mastodont, der SV, hat sich von den vielen kleinen Bemühungen der nichtigen Mitglieder nicht beeindrucken lassen. Nicht mal von den Insidern mit jahrezehntelanger Expertise hat man sich bewegen lassen. Jetzt zeigt die Öffentlichkeit welcher Eindruck entstanden ist. Wir werden mal sehen was da kommt. Objektiv können wir nicht sein, wir sind ja Mitglied des Vereins und wollen alles schönreden. Aber vielleicht schafft es die Sendung Bewegung im Moloch zu bekommen und wird endlich etwas unternommen.
Ich bin über die Entwicklungen sehr traurig. Es hätte Möglichkeiten gegeben sich zu besinnen, Zuchtordnungen zu verschärfen, die Kommerz zu bannen, die Zucht besser zu lenken. Gottschalk würde sagen: "Es hat nicht sollen sein!"
Nun wird die Öffentlichkeit ein Bild bekommen, das auf die Kreaturen des Bundessiegerschaus gewachsen ist. Zu bedauern sind die vielen kleinen Züchter, die sich sehr viel Mühe gemacht haben um gesunde und gebrauchsfähige Hunde zu züchten. Sie sind das Opfer der schonungslosen Jagd von Grosszüchter nach schnelles Geld, unsterblicher Ruhm oder lukrative Deckgeschäfte. Der DSH musste dafür auf der Strecke bleiben.
Man muss sich schnellstens besinnen über die Anatomie des Deutschen Schäferhundes und über seine Gebrauchseigenschaften.
Der "Markt" wollte den Kommisar Rex, aber der Schäferhundliebhaber nicht. Er will gar nicht zu "Crufts", sondern er will mit seinen Hund arbeiten können, so wie es Michaela Knoche mit Javir vom Talka Marda oder Thomas Lapp mit Falko vom Wolfsblick tun. Friedrich Biehler zeigt es seit Jahrzehnten, was der Rittmeister Max von Stephanitz mit dem Gebrauchshund Nummer 1 gemeint hat. DAS sind die wirklichen Zucht-Sieger, nicht die Deckmaschinen des Zuchtschaus.
Das Image des DSH muss dringend aufpoliert werden, und das kann nur durch gezielte Veränderungen der Zuchtordnung. Die Bestimmungen müssen verändert und rigoros durchgesetzt werden. Nur so hat der DSH noch eine Überlebenschance.