Es ist immer
wieder schön zu sehen, wie ein junges Mädchen oder ein stolzer Bub, voll im
Schwitzen und mit roter Kopf, den ersten Deutschen Schäferhund bei einer
Prüfung vorführt. Auch die schon etwas ältere Nachbarin oder der betagte
Rentner, der sein nun wohl letzter Begleiter dem SV-Richter für die
Begleithundeprüfung vorführt, ist angespannt wie nie zuvor. Klasse, wie die
Richter ein Auge dafür haben, wer da in Einzelfällen angetreten ist, und auch schnell
mal ein Auge zudrücken für leichte Fehler, und am Ende ein stolzes Ergebnis
abgegeben wird. Ein raunender Applaus schallt alsdann über den Rasen, ich
applaudiere so hart, dass mir die Hände weh tun. Gut gemacht, junger Mann!! rufe ich den jungen Bub begeistert zu.
Ganz anders
ist das, wenn Leute Hunde in Auftrag von auswertigen Auftraggebern den
ausgesuchten Richterfreund vorstellen und quasi berufsmässig, oder mindestens
semi-professionell, tätig sind. Da ist der Applaus schon viel verhaltener,
wissen wir, dass hier Profis am Werke sind, die sich damit auch rühmen. Und
zwar weltweit rühmen, um die betuchten Kunden anzuziehen, da fliesst bekanntlich
schon eine ganze Menge Geld. Da muss dann schon eine fantastische Leistung von
Hund und Führer geboten werden, um bei mir die Hände für ein Applaus zusammen
zu legen, vor allem dann, wenn ich am Hund merke, dass er quasi mit allen
Mitteln (womöglich auch illegale?) ausgebildet wurde und dann teilweise sogar Sicherungen
eingebaut werden mussten, wie bis hin zum eingeübten Platz-Befehl, an Stellen,
wo der Hund naturgemäss energisch verbellen sollte... Der Vereinspräsident bat
mich schon mal schriftlich via Skype solche Beweise von elektrisierenden
Hundeausbildern, die alsdann im Internet kursieren, zu sichern.
Die Endstufe
ist dann dieser, dass die Prüfungen vor-organisiert sind. Sowohl der Richter/Freund
kommt dabei dann auf Bestellung, wie die einschlägig bekannte Hundeführer
(sie rühmen sich selber im Internet über ihren vielen bestandenen Prüfungen), wie
womöglich auch der eine oder der andere Vorführhund, und mir platzt den
Kragen, wenn es so weit geht, dass man den eigenen Schutzdiensthelfer von
ausserhalb zur Prüfung mit-bringt, als gäbe es bei der OG keinen Helfer. Der mitgenommene
Helfer ist dann natürlich derjenige, der den Hund seit Anfang ausgebildet hat.
Ist zwar nicht verboten, aber bitte schön! WO hörts auf?! Das gibt es bei
keiner anderen sportlichen Veranstaltung, dass man Attribute und Personen zur
Unterstützung mitbringt! Von einer ehrlichen und sportlichen Überprüfung kann
dann natürlich, bei solchen durch-organisierten Prüfungen, schon längst keine
Rede mehr sein.
Wenn man
alsdann die Beziehungen der Teilnehmer an der Prüfung - Führer, Ortsgruppen,
Richter, Ausbilder, Helfer, Zwinger, Auftraggeber (ggf. im Ausland)
- etwas
hinterfragt und tiefer studiert, merkt man, dass einigen diese Masche ständig und
für immer dieselben Auftraggeber auf dieselben Ortsgruppenplätze mit denselben weit
angereisten Richtern organisieren. Da muss man sich schon die Frage stellen, ob
Profiausbilder auch die Steuer für die vielen Aufträge rechtmässig abführen. Der
Wortlaut eines Steuerfahnders nach: In
den bereits geprüften Fällen hat es sich durchweg gezeigt, dass die von den
Beteiligten gemachten Angaben und erteilten Auskünfte hinsichtlich des Umfanges
der Tätigkeit und der Höhe der erzielten Einnahmen unvollständig sind. Und
noch: Es hat sich gezeigt, dass die
Kosten weitaus zu hoch und die Einnahmen nur teilweise erklärt worden waren
Oder weiter: Die Verantwortung des
Steuerpflichtigen für die Aufklärung des Sachverhalts ist umso grösser, je mehr
Tatsachen oder Beweismittel der von ihm beherrschten Informations- und/oder
Tätigkeitssphäre angehören. (Quelle: Prüfungserfahrungen
Steuerhinterziehung in der Hundezucht Rudolf Müller, Bielefeld)
Da wo das
SV-DOxS-System heute unstrittig unter Beweis stellt, wer die organisierten Ausbilder
sind, und wie viele Hunde von welchen Zwingern sie im Jahr ausbilden und bei
Prüfungen vorführen, dürften einige kleinlaut geworden sein. Andere wiederum,
die unbelehrbar bleiben und den Mund gerne zu voll nehmen um andere zu belehren,
kann man nur raten alles ordnungsgemäss zu versteuern. Wie schon Tacke
(ehemaliger Vereinswirtschaftswart) schrieb und bekennen musste, dass:
die Finanzverwaltung unseres Landes in
den letzten Jahren auch einige Mitglieder unseres Vereins, die ihre
steuerlichen Pflichten nicht so ernst genommen haben wie es notwendig ist, im
wahrsten Sinne des Wortes heimgesucht haben. In einer weiteren Aussage
standen hohe Steuerfestsetzungen im
Raum, die in Einzelfällen sogar
existenzbedrohende Ausmaße angenommen hatten.
In diesem
Sinne! Haben Sie viel Spass bei der Arbeit mit dem Deutschen Schäferhund und lassen
Sie sich nicht überraschen! Vergessen Sie nicht rechtzeitig Ihre Steuer korrekt
abzuführen, und bitte! Wenn Sie schon ausbilden, dann bitte auf sportliche Art
und Weise, wie es sich gehört, ja?! Der SV wurde für die Liebhaber des
Deutschen Schäferhundes gegründet, NICHT für die kommerzielle Ausbilder die
jeder Woche eine Prüfung haben und ihre Richterfreunde.
19-06-2019 om 13:41
geschreven door jantie 
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