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Hüftgelenksdysplasie und Ethics beim DSH
Sie möchten einen niedlichen Deutschen Schäferhund kaufen? Überlegen Sie sich das bitte gut, Sie wissen nicht was auf Sie zukommt!
09-11-2007
Zuchtwerte-Verteilung
Übersicht Zuchtwerte DSH
Auf der CD-Rom SV-Genetics werden verschiedene Zuchtwerte wie folgt über die HD-Befunde verteilt: (zunächst die Zahlen, darunter eine Übersicht mit einigen Prozentzahlen)
The CD-Rom SV-Genetics shows the following ZW-results spread over the different HD-diagnoses: (first the numbers, underneath an overall view on some percentages)
Auf Anfrage biete ich nun eine Übersetzung des In Memoriams:
Alles ist vorbei.
Indiana vom Wildsteiger Land hat uns verlassen, am 18. Mai 2006 um 16.00 Uhr Belgischer Zeit.
Er wurde getötet, euthanasiert, eingeschläfert (wählen Sie bitte selbst) durch niemand anders als mir selbst.
Was anscheinend die schwierigste Entscheidung meines Lebens werden sollte, stellte sich heraus als die einfachste überhaupt. Unseren wunderschönen Freund wurde (erneut) röntgenisiert durch eine ganze Mannschaft von Experten an der bekannten Universität von Gent, Merelbeke. Ihre Entdeckungen/Befunde werden demnächst publiziert, die Abteilung Pathologie wird sich um eine eingehende Autopsie kümmern welcher morgen stattfinden wird. Die Diagnose aber, eindeutig für jeden der die Bilder heute gesehen hat, war eine schwerwiegend ruinierte Hüfte, mit zugenommener Arthrose, bis zu einem Grade, welchem meiner Tochter und ich sich nicht mehr zu behandeln im Stande sahen, für das Wohl des Hundes. Schmerzmittel, künstliche Hüfte, Amputation oder Rollstuhl (Vorschläge eines Diskussionsforums), diese Heilmethoden entsprechen nach unserem Verständnis nicht dem Wohlbefinden eines triebigen Deutschen Schäferhundes im Alter von drei Jahren.
Ich habe dem Tierarzt deshalb gebeten mich zu erlauben Indiana persönlich die endgültige Spritze zu geben, während er noch immer unter der schweren Betäubung der Röntgenaufnahmen war, somit habe ich selber die ganze Verantwortung für seinen Tot auf mich genommen. Ich wollte nicht, dass eine andere Person diese ultimative Geste/Aktion für meinen Hund ausführen müsste und die Verantwortung auf sich nehmen sollte. (Die Kanüle war noch immer im Vorderbein, der TA hat die Spritze vorbereitet und angebracht, ich habe lediglich durch Druck die Flüssigkeit in dem Körper befördert.)
Selbstverständlich habe ich im Vorfeld dieses Augenblickes ausgiebig mit Indiana gesprochen. Während er noch immer unter der Betäubung lag, wurde mir die Zeit eines privaten Momentes mit ihm gegönnt. Ich sagte (wiederholte) meine letzten Worte, ich glaube ungefähr wie folgt:
Ich weiss, dass ich dies nicht bedauern muss, aber werde es trotzdem. Ich werde mich zeitlebens selber hassen, weil ich dieses tue, obwohl es die einzige Entscheidung ist die ich nehmen konnte, im Hinblick auf deinen Zustand und deine Krankheit. Du hast uns soviel Freude und Spass bereitet, dass wir dich niemals vergessen könnten. Du bist der wunderbarste Kumpel für Lisa gewesen, ich weiss, dass sie immer wieder über dich und deine Streiche sprechen wird. Sie war es, der dich anfänglich deinen Namen gegeben hat (nach Indiana Jones, der sich selber in der bekannten Trilogie nach dem Hund aus seiner Kindheit benannt hatte), und jetzt wird sie dir immer im Gedächtnis mittragen. Genauso wie alle andere Kids der Nachbarschaft, welche alle so verrückt nach dir waren, insbesondere Yentl und Claudia. Sie werden dich alle so sehr vermissen.
Ich werde dich auch ehrend gedenken in alles was ich tue und sage. Deine Geschichte wird erzählt werden, und ich kann nur hoffen, dass deine Story zur Lehre und Warnung dienen wird. Du hättest ein besseres Ende verdient, aber mir trifft keine schuld. (Gedanke: Die Verantwortung tragen einzig und alleine der grösste Rassenhundeverein der Welt und seine Züchter, welche erlauben, dass Hunde mit zweifelhafte Hüftbefund-Vorgeschichte produzieren dürfen.) Ich verspreche, dass dein Leben nicht um sonst gewesen sein wird Indiana. Ich hab' dich lieb. Lisa liebt dich, und sie wird dich sehr vermissen. Warum gehst du jetzt nicht Buddy, deine Schmerzen sind vorbei! Geh jetzt, schau nicht zurück. Alles ist gut. Es wird dir gut gehen! Ich werde dich vermissen!
Während seine letzten Zückungen habe ich ihm gehalten und intensiv gestreichelt, und dann war er weg. Der Tierarzt kontrollierte seinen Herzschlag, aber es war alles bereits vorbei. Ich umarmte ihm mit aller Kraft und ging in Tränen weg. Ich heulte: Auf Wiedersehen mein Freund!
In den letzten Augenblicken vor seinem Abschied kamen die vielen geschätzten Momente seines Lebens selbstverständlich alle wieder vor den Augen. Die Vorfreude auf sein Kommen, während der Schwangerschaft seiner Mutter, der Besuch beim Wurf im Alter von 5 Wochen, das Abholen, wenn er tatoeiert war und die lange Heimfahrt. Seine Introduktion in unsere Familie, die ersten verspielten Wochen, seinen schrecklichen Durchfall und sein fast-tot-Erlebnis im Alter von vier Monaten (Pankreas Insuffizienz). Unsere zahllosen Ausflügen bei Pferden, Streichelzoos, Hundeplätze, seinen Schutzdienst, die Ausbildungsstunden und die Vorbereitungen für die erste Zuchtschauen, einige ohne Konkurrenz von Bedeutung, einige mit schwerster Konkurrenz. Und dann, gerade vor Erreichen der BH-Prüfung, die niederschmetternde Entdeckung seiner Hüftgelenksdysplasie. Die Vorbereitungen für den Wettbewerb und seinem immer schlimmer werdenden Zustand. Der Blick in seinen Augen: Lass mich doch einfach liegen, ich will nicht aufstehen! und die Art und Weise wie er sich zuletzt bewegt hat, was mich bis heute erschüttert. Ich wollte seine Schmerzen ein Ende setzen, es wurde alles zuviel. Spaziergänge waren ihm keinen Spass mehr, sondern Qual.
Ich würde niemals akzeptieren, dass ein DSH für den Rest seines Lebens wie einen Krüppel leben müsste. Ich bin der Meinung, dass gerade dies Quälerei ist. Indy hat unter Beweis gestellt, dass er das Produkt mangelhafter Zuchtvorlagen ist, welche erlauben mit angetasteten Hunden zu züchten (oder womöglich gesunde Eltern verwenden, aber ohne die HD-Befunde der Geschwister eingehend zu überprüfen), und somit wunderschöne Schau-Hunde abliefern, aber mit verkrüppelten Hüften. Es muss ein Ende nehmen. Und ich werde mich darum kümmern.
Diese Simulation korrigiert die Zahlen der geröntgten Hunde um sehr realistischen 10%.
Demnach wären nicht nur die 164.858 Hunde der insgesamt 497.508 registrierten Tiere (im Bereich von 1986 bis 2003) geröntgt = 33,14%, sondern 10% mehr, also 214.611 = 43,14%. Die einzelne Befunden finden Sie weiter unten.
Von 56,86% der DSH liege dann kein HD-Ergebnis vor.
Korrektur der SV-Zahlen: Nicht-Geröngt/Geröngt:
DSH
Jahreszahl
%Bereich
Nicht-Geröngt
%Nicht-Ger.
Geröngt
%Ger.
geboren 1986
24.546
4,93%
13.565
55,26%
10.981
44,74%
geboren 1987
25.754
5,18%
14.253
55,34%
11.501
44,66%
geboren 1988
25.503
5,13%
13.854
54,32%
11.649
45,68%
geboren 1989
25.189
5,06%
13.891
55,15%
11.298
44,85%
geboren 1990
29.605
5,95%
17.393
58,75%
12.212
41,25%
geboren 1991
29.756
5,98%
17.640
59,28%
12.116
40,72%
geboren 1992
32.131
6,46%
19.312
60,10%
12.819
39,90%
geboren 1993
34.681
6,97%
20.608
59,42%
14.073
40,58%
geboren 1994
33.340
6,70%
19.814
59,43%
13.526
40,57%
geboren 1995
34.278
6,89%
20.224
59,00%
14.054
41,00%
geboren 1996
32.808
6,59%
18.953
57,77%
13.855
42,23%
geboren 1997
29.563
5,94%
16.967
57,39%
12.596
42,61%
geboren 1998
28.147
5,66%
16.008
56,87%
12.139
43,13%
geboren 1999
24.445
4,91%
13.385
54,76%
11.060
45,24%
geboren 2000
22.228
4,47%
11.850
53,31%
10.378
46,69%
geboren 2001
21.781
4,38%
11.530
52,94%
10.251
47,06%
geboren 2002
22.466
4,52%
11.941
53,15%
10.525
46,85%
geboren 2003
21.287
4,28%
11.709
55,01%
9.578
44,99%
Totalen
497.508
100,00%
282.897
56,86%
214.611
43,14%
Die Zahlen der einzelnen HD-Befunde würden dann wie folgt aussehen:
(die addierten 10% zurückgehaltenen Befunde erscheinen ausschliesslich in der Sparte: HD-4+5!, die andere Zahlen ändern sich somit nicht.)
Geröngt
%Ger.
HD-1
HD-2
HD-3
HD-4+5
HD-6
10.981
44,74%
4.468
2.061
1.253
3.147
52
11.501
44,66%
4.852
2.037
1.269
3.280
63
11.649
45,68%
4.586
2.324
1.374
3.233
132
11.298
44,85%
4.301
2.418
1.264
3.117
198
12.212
41,25%
5.007
2.238
1.169
3.509
289
12.116
40,72%
5.396
1.946
987
3.460
327
12.819
39,90%
5.792
2.008
934
3.681
404
14.073
40,58%
6.399
2.202
985
4.018
469
13.526
40,57%
6.183
2.090
963
3.874
416
14.054
41,00%
5.944
2.430
1.194
4.028
458
13.855
42,23%
6.442
2.120
994
3.812
487
12.596
42,61%
5.940
1.804
990
3.427
435
12.139
43,13%
5.890
1.803
862
3.165
419
11.060
45,24%
5.523
1.734
672
2.736
395
10.378
46,69%
4.815
2.008
639
2.470
446
10.251
47,06%
4.887
1.995
559
2.381
429
10.525
46,85%
5.002
2.097
514
2.492
420
9.578
44,99%
4.566
1.917
472
2.316
307
214.611
43,14%
95.993
37.232
17.094
58.146
0
6.146
In Prozenten ausgedrückt, sehen diese Befunde wie folgt aus:
DSH
HD-1
HD-2
HD-3
HD-4+HD-5
HD-6
geboren 1986
40,69%
18,77%
11,41%
28,66%
0,47%
geboren 1987
42,19%
17,71%
11,03%
28,52%
0,55%
geboren 1988
39,37%
19,95%
11,80%
27,75%
1,13%
geboren 1989
38,07%
21,40%
11,19%
27,59%
1,75%
geboren 1990
41,00%
18,33%
9,57%
28,73%
2,37%
geboren 1991
44,54%
16,06%
8,15%
28,56%
2,70%
geboren 1992
45,18%
15,66%
7,29%
28,72%
3,15%
geboren 1993
45,47%
15,65%
7,00%
28,55%
3,33%
geboren 1994
45,71%
15,45%
7,12%
28,64%
3,08%
geboren 1995
42,29%
17,29%
8,50%
28,66%
3,26%
geboren 1996
46,50%
15,30%
7,17%
27,51%
3,51%
geboren 1997
47,16%
14,32%
7,86%
27,21%
3,45%
geboren 1998
48,52%
14,85%
7,10%
26,07%
3,45%
geboren 1999
49,94%
15,68%
6,08%
24,74%
3,57%
geboren 2000
46,40%
19,35%
6,16%
23,80%
4,30%
geboren 2001
47,67%
19,46%
5,45%
23,23%
4,18%
geboren 2002
47,52%
19,92%
4,88%
23,68%
3,99%
geboren 2003
47,67%
20,01%
4,93%
24,18%
3,21%
Totalen
44,73%
17,35%
7,97%
27,09%
2,86%
Bei dieser Simulation wird sofort deutlich, dass die Prozentzahl der mit HD-1 bewerteten Tiere der SV-Übersicht (58,23%) logischerweise sehr schnell abnimmt bei einer Steigerung der (HD-3), HD-4 und HD-5 Befunde. Das reelle Ergebnis für HD-1 Diagnosen muss zwangsläufig eine (wesentlich) geringere Zahl liefern. Bei einer von Insidern Hundesportlern, Veterinären und Züchtern - als durchaus realistisch eingeschätzten Anhebung des geröntgten Hunde-Anteils mit lediglich 10% an zurückgehaltene Befunde, verringert sich die Menge der mit einer HD-1 Quote bewerteten Tiere hier bereits von 58,23% auf 44,73%!
Die mit HD-2 bewertete Menge reduziert sich im gleichen Sinne von 22,58% auf 17,35%.
Die mit HD-3 diagnostizierten Tiere würden jetzt nur 10,37% der Gesamtmenge ausmachen (wobei an dieser Stelle hinzugefügt werden muss, dass in dieser Sparte auch eine nicht unbeträchtliche Menge an Diagnosen nicht zum Versand gekommen sind, diese Zahl also ebenfalls um einiges höher ausfallen müsste), die unrealistischen HD-4 und HD-5 Befunde steigerten sich zusammen von 5,09% auf glaubwürdigere 27,09%.
In der Wissenschaft, dass nur die mit HD-1 bewertete Hüfte auch eine medizinisch einwandfreie Hüfte ist, welcher anatomisch perfekt ausgebildet ist, möchte ich ausdrücklich auf die trügerische Definition der HD-2 Diagnose hinweisen. Die Definition: FAST normal ist schon sehr trügerisch. Bei der Bewertung HD-2 muss davon ausgegangen werden, dass bereits (eindeutige) Fehlbildungen oder (erhebliche) anatomische Abweichungen vom korrekten/gesunden Hüftgelenk vorliegen und diese dem Röntgenbild ganz einfach und unmissverständlich entnommen werden können.
Es ist darüber hinaus meine feste Überzeugung, dass HD-3 = Noch Zugelassen, die trügerischen Definitionen der SV-HD-Diagnosen noch einmal steigert und erneut eine sehr falsche Formulierung des wirklichen Befundes ist. Ein DSH mit HD-3 Befund hat mehr oder weniger schlechte Hüften, und dürfte nicht erlaubt werden, sie zu vererben. Meiner Meinung nach, dürften Hunde mit HD-Quote 3 = noch zugelassen genauso wenig in der Zucht eingesetzt werden wie die HD-4 und HD-5 Tiere. Sie werden trotzdem benutzt und erkranken und belasten die Rasse.
Note: Der ehemalige Präsident Herr Messler definiert wie folgt: Die Summe der Befunde HD-Normal und HD-Fast Normal ist die Summe der als klinisch gesund einzustufenden Hunde. 778SV/12/2002
Wie sieht diese Information nun aus in einer Grafik?
GRAFIK 3.
Es ist schon eine traurige oder zumindest enttäuschende Vorstellung, wenn man sich realisiert, dass die Kurve der mit HD-1 ausgezeichneten DSH vollständig (und weit?) unterhalb der 50% Grenze verbleibt.
Gleichen wir auch die zweite bei den SV-Zahlen vorgestellten Grafik einmal an mit den hier in der Simulation fehlenden Befunden ( = 10%), entdecken wir folgendes:
GRAFIK 4.
Die Visualisierung der Simulation überrascht einen schon sehr. Das Ausmass der schwer mit HD belasteten Tiere (HD-3, HD-4, HD-5) wird hier eindrucksvoll belegt. Durchschnittlich 44,73% mit HD-1 bewerteten Hunde stehen 35,06% (schwer?) dysplastischen Hunden gegenüber. Zwar ist die Menge der erkrankten Tiere über die Jahre hinweg geringfügig kleiner geworden, Lobesgesänge kann man sicherlich nicht von sich geben. Die Zuchtwertschätzung hat also bisher keine wesentlichen Erfolge verbuchen können. Es sind weitere Massnahmen zwingend erforderlich um diese schreckliche Krankheit im Griff zu bekommen.
Die Summe der als klinisch gesund einzustufenden Hunde, wie Präsident Messler sie nannte, hat sich seit 1986 kaum verändert, wenige Prozente sind unzureichend um die angeblich schweren Anstrengungen des Vereins zu dokumentieren oder zu beweisen. Die Grafiken sind viel mehr ein Armutszeugnis für den grössten Rassenhundevereins der Welt. All zu viele DSH werden dysplastisch geboren. Eine Zahl von kaum mehr als 60% an klinisch gesunden Hunden, müsste anregen zu sofortigen strengen Massnahmen.
Einige Kommentare:
Wichtiger als das vergrössern des Züchter-Pools (mittels fragwürdigen Werbeaktionen) dürfte sein, dass die vorhandenen Züchter zunächst einmal gesündere Hunde züchten und die Hüftgelenksdysplasie weiter zurückdrängen. Dabei sind selbstverständlich vor allem die grossen Züchter gefragt. (Lediglich 25 Züchter sind verantwortlich für eine Gesamt-Produktion an Welpen von circa 27.000 Stück. Siehe dafür bitte meine nächste Studie.)
Diese Statistiken sollten Ihnen dazu anregen nicht nur besonders kritisch zu sein bei der Bewertung von Röntgenaufnahmen und deren Statistiken, aber auch um daran mit zu arbeiten, dass die Zuchtbestimmungen des Rassenhundevereins weitgehend strenger gemacht werden, damit nicht mehr mit dysplastischen Hunden, sei die Krankheit noch so geringfügig, gezüchtet werden darf.
Renommierte Wissenschaftler bestätigten mir gegenüber, dass aus Paarungen mit HD-Hunden mehr dysplastische Nachkommen anfallen, längst nicht alle Hunde geröntgt werden, und von den offensichtlich dysplastischen die wenigsten in der offiziellen Statistik erscheinen. Sie bestätigen darüber hinaus auch, dass in Deutschland ebenso wie in Ländern, welche die Bilder beim SV in Deutschland bewerten lassen, die DSH seit Jahren viel zu milde bewertet werden. Es wird mir geschrieben, dass in Realität nur 20-25% (je nach untersuchtem Jahrgang) der geröntgten DSH HD-frei sind.
Aber lassen wir den Wissenschaftlern selber das Wort: es schreibt ein allerseits anerkannter Wissenschaftler:
Was bedeutet dies nun alles? Die Datenlage ist erdrückend. HD könnte bereits mit den jetzigen züchterischen Methoden auf ein sehr tiefes Niveau gesenkt werden. Wenn zusätzlich eine Nachkommenskontrolle eingeführt würde, wäre das Problem HD praktisch gelöst. Das beweist zum Beispiel die Blindenführhundeschule in Allschwil (Schweiz), die bei ihrer Labrador Retriever Zucht HD weitgehend eliminiert hat. Auch eine Zuchtwertschätzung würde die Situation verbessern. ABER: politische, wirtschaftliche und emotionale Aspekte erlauben dies offenbar nicht. Der Druck des einzelnen Besitzers eines DSH mit HD ist nicht ausreichend, um eine Änderung zu erzwingen. Sie müssten die Funktionäre im SV, alle Züchter und die Käufer auf eine Linie bringen. Ich wünsche ihnen dazu viel Erfolg. Freundliche Grüsse
XX HD/ED Kommission Y. Prof. Dr.med.vet. Dipl. ECVDI (Bildgebende Diagnostik und Radio-Onkologie)
Zu der so stark promoteten HD-Zuchtwertschätzung noch einiges, es führt ein weiterer Wissenschaftler aus:
Es ist sicher so, dass Massenselektion aufgrund der Bewertung des Phänotyps eines Einzeltieres in der Zucht gegen HD nur bedingt erfolgreich sein kann (Erbgang: Phänotyp - Genotyp). Wenn zusätzlich mit belasteten Tieren gezüchtet wird, wird sich der Erfolg weiter verringern. Die ZW-Schätzung ist eigentlich ein guter Ausweg, da damit nicht der Phänotyp nur eines Tieres, sondern auch Verwandteninformationen berücksichtigt werden. Damit fangen die Probleme, wie Sie richtig sagen an: Wenn nur die HD-freien Tiere in den ZW Eingang finden, also eine Vorselektion stattfindet, kann das System nicht funktionieren. Sicher nicht weil die Methode schlecht ist, sondern wegen "menschlichen Versagens". Das giltgrundsätzlich für sämtliche Massnahmen, bei denen auf irgendeine Art auf den Phänotypen zurückgegriffen werden muss. Ein Ausweg ist schwierig, aber möglich.
Man könnte den ZW immer mit der Prozentzahl der untersuchten Tiere kombinieren: ZW 85 (27%):der ZW des Tieres beruht auf 27% untersuchter Tiere. Dieser ZW müsste dann eben als schlechter eingestuft werden als ein ZW 95 (70%).Der Widerstand derZüchter dürfte erheblich sein, allerdings könnte damit der ZW wirklich gewichtet werden. Andere Möglichkeiten sind problematischer aber auch denkbar: ein ZW wird nur angegeben, wenn z.B. mindestens 50% der Tiere untersucht sind. Rx- Untersuchungen für anerkannte Züchter obligatorisch zu machen geht wohl nicht, da fehlen die rechtlichen Grundlagen völlig. Deshalb laufen alle Möglichkeiten darauf hinaus, dass der ZW ein gutes Instrument ist, aber gewichtet werden muss. Ich hoffe, Ihnen damit gedient zu haben und mit den besten Wünschen für 2006.
ZZ Prof., Dr.med.vet., Dipl. ECVDI Head Division of Clinical Radiology (Department of Clinical Veterinary Medicine)
Fazit des Autors:
Die Massnahmen des grössten Rassenhundevereins der Welt reichen nicht aus um die HD im Griff zu bekommen. Nach jahrzehntelangem und vergeblichem Kampf gegen die HD, erscheinen neben strengere Bewertungen der Röntgenaufnahmen auch strengere Zuchtauflagen dringend notwendig. Die seit 1.7.1999 eingeführten HD-Zuchtwertschätzung braucht eine zwingend erforderliche Ergänzung. Es gilt die Wissenschaftler zu befragen und bei zu steuern. Vorschläge zur Verbesserung des Verfahrens (wie sie vom Verein angekündigt wurden) konnten der SV-Zeitung bislang nicht entnommen werden.
Bei einer Geburtenrate von jährlich circa 20.000 DSH-Welpen, müsste statistisch gesehen ungefähr die Hälfte (möglicherweise sogar mehr) als geringfügig (= HD-2) bis schwer dysplastisch eingestuft werden. Dabei dürften einige zwar schmerzfrei sein, ein unbekannter Teil davon aber muss vom Sport und von der Zucht sowieso ausgeschlossen, viele sogar eingeschläfert werden. Es ist zu hoffen, dass der SV alles in seiner Macht stehende tun wird, um die HD kräftiger zu bekämpfen.
Abschliessend zitiere ich noch einmal Herrn Peter Messler (aus seinem Bericht zur Bundesversammlung im Dezember 2002):
Viele Züchter übersehen, dass wir für jedes unserer Zuchtprodukte verantwortlich sind und beachten müssen, dass auch untrainierte und vor allem alte Hunde statisch und dynamisch funktionieren müssen!
Meine eigenen Erfahrungen stimmen mit dieser Vorgabe des ehemaligen SV-Präsidenten NICHT überein. Jegliche Verantwortung für die HD meines Hundes wurde seitens des Züchters abgelehnt. (Indiana vom Wildsteiger Land war zwar gut trainiert, aber weder statisch noch dynamisch hat er funktioniert und alt wurde er auch nicht. Von seine Schmerzen kann an dieser Stelle nicht berichtet werden.) Damit anderen nicht das gleiche Schicksal auferlegt bekommen, werde ich alles daran setzen dafür Sorge zu tragen, dass weniger Hunde leiden müssen.
Ich darf in diesem Zusammenhang erinnern an den Worten eines weisen Mannes:
Der stärkste Ansporn zur Verbesserung der HD-Situation bei den Rassehunden wird ohne Zweifel der kritische und fordernde Käufer geben. Wenn er nicht mehr akzeptiert, dass in gewissen weitverbreiteten Rassen jeder fünfte Hund an HD leidet, sondern eine Kaufpreisminderung und die Übernahme der Behandlungskosten verlangt oder solche Tiere unter nachdrücklicher Rückforderung des vollen Kaufpreises gar an den Züchter zurückgibt, wird sich unter den Züchtern schnell die Erkenntnis verbreiten, dass es billiger und für den guten Ruf vorteilhafter ist, eine wirksame Zuchtplanung einzuführen, als weiter nach eigenem Gutdünken Hunde zu paaren und die Augen vor den schlechten Resultaten zu verschließen.
In diesem Sinne schicke ich Ihnen meine sportlichen Grüssen, und darf bereits heute hinweisen auf meiner nächsten Studie, wobei die Resultate der TOP-25 der Deutschen Zuchtstätten vorgestellt wird.
Jan Demeyere 8570 Vichte Belgien
P.S.: Falls die Grafiken und/oder Charts nicht (vollständig) sichtbar sind, fordern Sie diese bitte sofort an: j.demeyere@skynet.be
HD-Entwicklung 1986-2003: Zahlen SV versus Zahlen Jan Demeyere:
Eine Studie über die Grössenordnung der Hüftgelenksdysplasie.
Es gibt bereits wunderbare Zahlen im Bezug auf die HD-Befunde des DSH.
Man sollte sie aber mit sehr viel Vorsicht geniessen.
Jeder kann sich die SV-Genetics Database des SV zulegen, und daraus einige Zahlen entnehmen.
Note: Es werden in dieser Studie die Zahlen aus der SV-Genetics Database des 1. Quartals 2006 vorgestellt. Insgesamt verzeichnet die Database 566.659 Hunde, es entfallen dabei einige Daten auf die nicht vollständig dokumentierten Jahrgänge (1971-1985), welche deshalb ausser Betracht gelassen wurden. Auch die Jahrgänge 2004 und 2005 werden nicht aufgeführt, weil sie naturgemäss noch nicht vollständig sein können (Hunde werden erst ab Vollendung des ersten Lebensjahres geröngt, die Befunde können erst später Aufnahme finden in der Datenbank.)
Insgesamt verzeichnet diese Studie somit die HD-Befunde von 497.508 Tieren, sprich fast eine halbe Million DSH, alle geboren in den Jahrgängen 1986 bis 2003.
Zunächst darf ich Ihnen eine Aufstellung anbieten, welche zeigt wie viele Hunde im Zuchtbuch des SV über die Jahre hinweg eingetragen wurden, und ob ein HD-Befund später eingereicht wurde.
DSH
Jahreszahl
%Bereich
Nicht-Geröngt
%Nicht-Ger.
Geröngt
%Ger.
geboren 1986
24.546
4,93%
16.020
65,27%
8.526
34,73%
geboren 1987
25.754
5,18%
16.828
65,34%
8.926
34,66%
geboren 1988
25.503
5,13%
16.404
64,32%
9.099
35,68%
geboren 1989
25.189
5,06%
16.410
65,15%
8.779
34,85%
geboren 1990
29.605
5,95%
20.354
68,75%
9.251
31,25%
geboren 1991
29.756
5,98%
20.616
69,28%
9.140
30,72%
geboren 1992
32.131
6,46%
22.525
70,10%
9.606
29,90%
geboren 1993
34.681
6,97%
24.076
69,42%
10.605
30,58%
geboren 1994
33.340
6,70%
23.148
69,43%
10.192
30,57%
geboren 1995
34.278
6,89%
23.652
69,00%
10.626
31,00%
geboren 1996
32.808
6,59%
22.234
67,77%
10.574
32,23%
geboren 1997
29.563
5,94%
19.923
67,39%
9.640
32,61%
geboren 1998
28.147
5,66%
18.823
66,87%
9.324
33,13%
geboren 1999
24.445
4,91%
15.830
64,76%
8.615
35,24%
geboren 2000
22.228
4,47%
14.073
63,31%
8.155
36,69%
geboren 2001
21.781
4,38%
13.708
62,94%
8.073
37,06%
geboren 2002
22.466
4,52%
14.188
63,15%
8.278
36,85%
geboren 2003
21.287
4,28%
13.838
65,01%
7.449
34,99%
Totalen
497.508
100,00%
332.650
66,86%
164.858
33,14%
Bereich = von 1986 bis 2003, Jahreszahl = im Zuchtbuch eingetragene Welpen pro Jahrgang
Erläuterungen:
Nur 164.858 Hunde der insgesamt 497.508 im Auswertungsbereich (von 1986 bis 2003) registrierten Tiere wurden somit laut SV-Zahlen geröntgt = 33,14%. Die einzelnen Befunde finden Sie weiter unten.
Von 66,86% der DSH, sprich zwei Dritteln, liege kein HD-Ergebnis vor.
Selbstverständlich wurde sehr wohl eine grössere Menge an DSH effektiv geröngt, allerdings wurden ihre Ergebnisse dem Verein nicht zugeleitet zwecks Aufnahme in der Datenbank.
Note: Beachten Sie in diesem Zusammenhang bitte, dass nur erfolgversprechende Hunde überhaupt zum Röntgen angeboten werden, wenn sie also eine Chance haben im Schau- oder Sport-, bzw. Zuchtgeschehen bestehen zu können. Es geht hier um die Elite der Schäferhunde.
Bitte beachten Sie, dass es über die Jahre hinweg keine positive Entwicklung gibt im Bezug auf die Zahl der geröngten Hunde. Man würde erwarten, dass immer mehr DSH zum Röntgen angeboten werden, dies ist eindeutig nicht der Fall.
Die obige Aufstellung ermittelt eine deutliche Übersicht der Eintragungen im Zuchtbuch. Auffallend ist die Popularität des DSH in der ersten Hälfte der 90er Jahre. Die steigende Tendenz wurde aber rapide unterbrochen (zum Vergleich: in 2003 wurden lediglich noch 61% von der in 93 eingetragenen Welpenzahl erreicht) und lief etwa zusammen mit dem Trend zur Stagnation, später Rücklauf, im Mitgliederbereich, vom Mitgliederhöchststand von deutlich über 110.000 auf heutige circa 80.000 (nach einer Werbeaktion wobei 11.173 Mitglieder neu gewonnen wurden!), bis auf eine Ebene also wie vor der Führung des Hermann Martin.
O-Ton SV in einer Information der SV-Hauptgeschäftsstelle zum neuen Mitgliedsbeitrag ab 1.1.2003: Seit Mitte der 90er Jahre sind leider deutliche Einbrüche bei der Mitgliederentwicklung zu verzeichnen.
Es hat im Verein viele Diskussionen über die Mitgliederzahlen gegeben, und es wurde vorgetragen, dass die zusätzlichen Anforderungen an die Züchter (HD Zuchtwertschätzung, DNA-Verfahren, etc.) Ursache für die rückläufige Zuchttätigkeit im Verein seien. (Siehe dazu bitte den Rückblick des ehemaligen Präsidenten Herrn Peter Messler für 2001). Die heutige Werbekampagne der Aktion: Erster Wurf, Züchten Sie Ihren ersten Wurf! (gestartet in April 2006), sehe ich allerdings nicht als eine gute Lösung um die Welpeneintragungen zu erhöhen. Es darf nicht jeder Sportsfreund ermutigt werden die schwierige Zucht ohne weitgehende Kenntnisse einfach einmal aus zu probieren. Ich erinnere an dieser Stelle ebenfalls an die Worte des Herrn Messler: Hundezucht ist kein Betätigungsfeld für Menschen die sich im Sinne züchterischer Kreativität selbst verwirklichen wollen... (In: Gedanken zum Jahreswechsel 2002/2003.)
Nun darf ich Ihnen die Auswertung der HD-Befunde einmal darlegen.
Die nackten SV-Zahlen summieren die einzelne HD-Befunde des DSH wie folgt:
Geröngt
%Ger.
HD-1
HD-2
HD-3
HD-4+5
HD-6
8.526
34,73%
4.468
2.061
1.253
692
52
8.926
34,66%
4.852
2.037
1.269
705
63
9.099
35,68%
4.586
2.324
1.374
683
132
8.779
34,85%
4.301
2.418
1.264
598
198
9.251
31,25%
5.007
2.238
1.169
548
289
9.140
30,72%
5.396
1.946
987
484
327
9.606
29,90%
5.792
2.008
934
468
404
10.605
30,58%
6.399
2.202
985
550
469
10.192
30,57%
6.183
2.090
963
540
416
10.626
31,00%
5.944
2.430
1.194
600
458
10.574
32,23%
6.442
2.120
994
531
487
9.640
32,61%
5.940
1.804
990
471
435
9.324
33,13%
5.890
1.803
862
350
419
8.615
35,24%
5.523
1.734
672
291
395
8.155
36,69%
4.815
2.008
639
247
446
8.073
37,06%
4.887
1.995
559
203
429
8.278
36,85%
5.002
2.097
514
245
420
7.449
34,99%
4.566
1.917
472
187
307
164.858
33,14%
95.993
37.232
17.094
8.393
6.146
Legende:
HD-1 = normal, HD-2 = fast normal, HD-3 = noch zugelassen, HD-4 = mittlere HD + HD-5 = schwere HD, HD-6 = "a"-Ausland (detaillierter zuerkannter Befund ist nicht bekannt)
Zum besseren Verständnis wurden die Zahlen der schwer dysplastischen Hunde zusammengelegt.
In Prozente ausgedrückt, sehe dieses so aus:
DSH
HD-1
HD-2
HD-3
HD-4+HD-5
HD-6
geboren 1986
52,40%
24,17%
14,70%
8,12%
0,61%
geboren 1987
54,36%
22,82%
14,22%
7,90%
0,71%
geboren 1988
50,40%
25,54%
15,10%
7,51%
1,45%
geboren 1989
48,99%
27,54%
14,40%
6,81%
2,26%
geboren 1990
54,12%
24,19%
12,64%
5,92%
3,12%
geboren 1991
59,04%
21,29%
10,80%
5,30%
3,58%
geboren 1992
60,30%
20,90%
9,72%
4,87%
4,21%
geboren 1993
60,34%
20,76%
9,29%
5,19%
4,42%
geboren 1994
60,67%
20,51%
9,45%
5,30%
4,08%
geboren 1995
55,94%
22,87%
11,24%
5,65%
4,31%
geboren 1996
60,92%
20,05%
9,40%
5,02%
4,61%
geboren 1997
61,62%
18,71%
10,27%
4,89%
4,51%
geboren 1998
63,17%
19,34%
9,24%
3,75%
4,49%
geboren 1999
64,11%
20,13%
7,80%
3,38%
4,59%
geboren 2000
59,04%
24,62%
7,84%
3,03%
5,47%
geboren 2001
60,54%
24,71%
6,92%
2,51%
5,31%
geboren 2002
60,43%
25,33%
6,21%
2,96%
5,07%
geboren 2003
61,30%
25,73%
6,34%
2,51%
4,12%
Totalen
58,23%
22,58%
10,37%
5,09%
3,73%
Die nackten Zahlen:
Die HD-Quote HD-1 = normal liege im Durchschnitt bei 58,23%.
Die HD-Quote HD-2 = fast normal liege im Durchschnitt bei 22,58%.
Die HD-Quoten HD-3 = Noch zugelassen summierten sich zusammen mit den schwer dysplastischen Tieren HD-4 und HD-5 auf 15,46% der geröntgten Hunde (darüber später mehr).
Die HD-Quote HD-6 = Ausland erhielten durchschnittlich 3,73% der geröntgten Hunde.
Erläuterungen:
Die HD-1 Zahlen hätten sich von einer Zahl im 50% Bereich am Ende der 80er Jahre auf ein Niveau von 64% gesteigert am Ende der 90er, später wieder eingependelt unterhalb 60% um 2000.
Die HD-2 Zahlen hätten sich nach einer erheblichen Senkung Mitte der 90er geringfügig erhöht, die HD-3 Zahlen (Noch Zugelassen), UND die HD-4 & HD-5 Zahlen hätten sich erstaunlicherweise mehr als halbiert!?, in der Zusammenfassung HD-3 & HD-4 & HD-5 wären diese Befunde sogar auf ein Drittel zurückgefallen!?
Note: Zwar scheint sich die Grössenordnung der schlechten Befunde (erheblich) verringert zu haben, diese Aufstellung hat aber wenig mit dem tatsächlichen Zustand der Rasse zu tun. Ich werde später in diesem Bericht eine notwendige Korrektur dieser Grafik anbieten.
Der Anteil von im Ausland röntgenisierte Hunden (HD-6) hätte sich nun auf 5% eingependelt. Wie Sie sicherlich wissen, trudeln diese Befunde ja mit einiger Verzögerung ein. (Mitte der 80er gab es noch reichlich wenig Registrierungen von Auslandbefunden).
Nun stimmen die Durchschnittswerte dieser Aufstellung überein mit meine bereits publizierten Daten. Sie erinnern sich meine Studie welche an die wichtigsten Veterinärmedizinischen Fakultäten Deutschlands gesandt wurde.
Ich hatte damals wie folgt dokumentiert:
HD- ?
Geröntgt
HD-1
HD-2
HD-3
HD-4,5
HD-6
100%
66,77%
33,23%
=>
57,24
23,42
10,94
4,91
3,49
Ich darf Ihnen nun zur besseren Übersicht der obigen Zahlen auch zwei Grafiken der HD-Befunde anbieten. Die erste Grafik zeigt die Einstufungen beim jeweiligem HD-Befund für 164.858 DSH-Probanden (33,14% der erfassten Population).
GRAFIK 1.
Achten Sie bitte darauf, dass in folgender Grafik, die schlechten Ergebnisse, bzw. die schwer dysplastischen Hunden, nun einmal zusammengelegt wurden.
Es fallen in dieser Grafik eindeutige Rückgänge bei der schwer dysplastischen Befunde auf.
Jedoch ist die Aussagekraft dieser Grafik nur mit sehr viel Vorsicht zu geniessen.
Eine nicht unerhebliche Korrektur ist angebracht!
Korrektur der SV-Ergebnisse an Hand einer Simulation:
Nun zeigen die obigen nackten Zahlen, wie sie dem SV-Genetics Database entnommen wurden, natürlich nicht die ganze Realität. Die Zahlen benötigen eine erhebliche Korrektur, und zwar diese der nicht eingesandten Diagnosen.
Wie bereits mehrfach ausgeführt, muss davon ausgegangen werden, dass nur Tiere geröntgt wurden die eine wesentliche Bedeutung haben könnten für die Weiterentwicklung der Rasse und welche eine Chance haben später in die Zucht eingesetzt zu werden. Hauptsächlich wird somit die Elite der Rasse für Röntgenaufnahmen vorgeführt, die Dunkelziffer bei HD dürfte um einiges höher liegen als vom Verein vorgestellt, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass schlechte Röntgendiagnosen mitunter meist nicht zur offiziellen Eintragung/Registrierung kommen.
Schauen wir uns die Grafiken nun einmal an, wenn wir eine geringfügige, jedoch durchaus realistische Korrektur von 10% an nicht in der SV-Genetics Datenbank aufgenommene HD-Befunde in der Sparte HD-4 und HD-5 hinzufügen, es sind ja die schlechten Diagnosen die nicht den Weg in die Datenbank finden.
Do you know how many German Shepherd Dogs are affected with hip dysplasia?
What would you say when I told you that in all probability more than half of the GSDs have dysplastic hips?
When I ask enthusiasts of the breed for their own experiences, they practically always tell me how many HD-infected dogs they had, before they were finally lucky.
I already had to put my first gorgeous friend to sleep.
Indiana was less than 3 years old.
Having acquired a substantial amount of spare time now, I guess maybe three hours a day, I take the time to study and do some research. Why dont you just visit when you have a moment to spare, and see for yourself what I have put together. Some of it could be of interest to you to. Its a very personal story of course, but one that you might be familiar with.
URL: www.bloggen.be/hd
You will notice that I have just started to distribute the story of my dog through the Internet, as it is representative for the ordeal of approximately 10.000 GSDs per year suffering from hip dysplasia. (With the compliments of the Vets!)
Why dont you grant a canine sportsman like me a favour and send this e-mail to all of your friends in your address book. I hope they will all learn from it. On a regular basis, pages are being added to the site. Please do come back frequently to check for updates.
The VIPs of the SV-organization dont take me serious, none of them dares to start a dialogue with the ordinary member. Whether President, National Breed warden, Executives or General Manager of the Headquarters, nobody talks. Is there something to hide, is the matter too embarrassing, or do they just want to sweep the matter aside? (Please do go ahead and read my "Open Letters" to that effect.) Nothing will stop me from informing the basis and telling my fellow dog fans about my findings and my own story with the GSD which I would like to share with you.
I hope you will come and visit my blog. The information is free and moreover, similar well documented experiences cannot be found anywhere else. I would of course be delighted to receive your own experiences.
Most of the site is still in German. I hope you will still be able to collect some valuable information, such as the numbers of the HD-statistics.
Wishing you and your dogs good health and a lot of success with the most beautiful dog in the world, I remain,
With kind regards,
Jan Demeyere
8570 Vichte
Belgien
P.S.: In case you have already received this message in another form, please dont be upset.
Could be that you are represented in different databases. That would be good news for you.
Wissen Sie wie viele Deutsche Schäferhunde an HD erkrankt sind?
Was würden Sie sagen, wenn ich Ihnen zeige, dass aller Wahrscheinlichkeit nach mehr als die Hälfte der DSH dysplastische Hüften haben?
Wenn ich Liebhaber der Rasse frage nach ihren Erfahrungen, antworten sie fast immer, wie viele HD-kranke Tiere sie bereits hatten, bevor sie letztendlich einmal ... Glück hatten.
Ich musste meinem ersten schönen Freund bereits einschläfern lassen.
Indiana vom XYZ war weniger als drei Jahre alt.
Nun habe ich plötzlich eine Menge mehr Freizeit, sagen wir, so ne drei Stunden täglich, ich benütze die Zeit um zu recherchieren und zu studieren. Kommen Sie doch bitte einmal vorbei, wenn Sie einen Moment Zeit haben, und sehen Sie was ich zusammengetragen habe. Einiges dürfte auch für Sie interessant sein. Es ist zwar eine persönliche Geschichte, aber eine die Sie vielleicht aus eigener Erfahrung kennen.
Ich bin wie Sie sehen werden dabei die Geschichte meines Hundes mittels Internet zu verbreiten, weil sie repräsentativ ist für das Schicksal von schätzungsweise 10.000 DSH pro Jahr die an HD erkranken. (Die Tierärzte lassen grüssen!)
Tun Sie den einfachen Hundesportler wie ich einer bin den Gefallen dieser Mail zu alle Ihre Freunde in Ihrem Adressbuch zu schicken. Ich hoffe, alle werden daraus lernen. Es werden dem Blog auch regelmässig Seiten hinzugefügt. Kommen Sie also ab und zu mal schauen.
Ich werde durch die Spitze des SV-Vereins nicht ernst genommen, bzw. traut sich kein Mann um in einen Dialog zu treten mit dem einfachen Mitglied. Ob Präsident, Bundeszuchtwart, Vorstandsmitglied oder Geschäftsführer der HG, keiner spricht. Gibt es etwas zu vertuschen, ist die Angelegenheit zu peinlich, oder will man alles einfach unter dem Tisch kehren bzw. belassen? (Lesen Sie dazu bitte meine Offene Briefe an den SV.) Nichts aber kann mich davon abhalten die Basis und die Kollegen Hundesportler über meine Tatsachenfeststellungen zu informieren und meine eigene Geschichte mit dem DSH zu erzählen und mit Ihnen zu teilen.
Ich hoffe, dass Sie auch einmal vorbeischauen. Es ist kostenlos und übrigens werden Sie nirgendwo sonst solche gut dokumentierte Fälle lesen können.
Über Ihre persönliche Erfahrungen würde ich mich selbstverständlich sehr freuen.
Ich wünsche Ihnen und Ihre Hunde nun weiterhin eine gute Gesundheit und viel Erfolg mit dem schönsten Hund der Welt.
Mit sportlichen Grüssen,
Jan Demeyere
8570 Vichte
Belgien
P.S.: Sollten Sie diese Nachricht bereits auf andere Art und Weise bekommen haben, seien Sie mir bitte nicht böse.
Vielleicht sind Sie ja in mehreren Datenbänken vertreten. Das wäre eine gute Nachricht.
Ich entschuldige mich ausdrücklich für mehrfach gesendete Nachrichten.
(Doppelsendungen lassen sich leider nicht vermeiden, wenn Leute Landesgruppenvorsitzender und/oder Zuchtwart, und/oder Richter, und/oder Züchter sind.)
Unterschiedliche Ergebnisse bei Hüftgelenksdysplasie in der Zucht von Deutschen Schäferhunden bei Berücksichtigung der HD-Quoten der Muttertiere
September, 2005
Intro:
Hausaufgabe: HD-Quoten-Statistik aufteilen nach HD-Quoten der Mütter
Zu jeder Studie gehört eine Hausaufgabe. Ich habe mich diese Herausforderung gestellt und mich gefragt ob es bereits ein erheblicher Unterschied geben würde, wenn man nur die mit HD-Quote 1 bewerteten Tiere für die Zucht verwenden würde.
Ich habe deshalb eine Statistik erstellt über Muttertiere, gesplittet nach HD-Quote 1, 2 oder 3 der Zuchthündinnen. Was käme dabei heraus? Würde es bereits erkennbare Unterschiede geben? Wäre beim Einsatz von ausschliesslich mit HD-1 bewerteten Mütter ein höhere Prozentsatz an Hunden mit perfekten Hüften erzielbar?
Hier die Antwort:
An dieser Stelle möchte ich nun erneut die dokumentierte Differenzen betonen zwischen den Nachkommen von HD-1, HD-2 und HD-3 Muttertiere. Beim Zuchteinsatz von ausschliesslich HD-1 Hündinnen wären langfristige Verbesserungen zweifellos erzielbar und man könnte die Häufigkeit der Hüftgelenksdysplasie beträchtlich entgegen wirken. Ich fasse meine Arbeit wie folgt zusammen:
In der Statistik sind nur Zuchthündinnen aufgeführt die wenigstens 4 Würfe geworfen haben. Sie mussten um aufgenommen zu werden schon ihren Stempel gedrückt haben auf das Zuchtgeschehen. Es erscheinen somit nur wichtige Zuchthündinnen, meistens von grossen Züchtern. Sie stellen eine Auslese da. Sie wurden alphabetisch und deshalb völlig willkürlich ausgesucht und geordnet. Damit sind sie nicht nur eine zusammengewürfelte Gruppe aber, meiner Meinung nach, auch repräsentativ für die Gesamt-Zucht des Deutschen Schäferhundes.
Zusammenfassung der Statistik:
Es wurden pro HD-Diagnose der Mutter (HD-1, HD-2 oder HD-3) die Nachkommen von je 200 Zuchthündinnen ausgewertet. Damit wurden Ergebnisse von über 15.000 Nachkommen begutachtet und gezählt.
Die gesamte Zahl der gezeugten Welpen dieser drei Gruppen beträgt: 15.669 Stück, gezeugt von insgesamt 600 Hündinnen, in 3.321 Würfen. Das entspricht durchschnittlich 4,7 Welpen pro Wurf und 26,1 Welpen pro Mutter. Diese Zuchthündinnen werfen durchschnittlich 5,5 Mal in ihrem Leben.
HD-Diagnosen:
5.258 Exemplare der 15.669 geworfenen Welpen wurden geröntgt. Das entspricht: 33,56%.
Dieses Ergebnis liegt ganz im Rahmen der durchschnittlichen Röntgenquote bei weibliche Deutsche Schäferhunde (33,87%) wie bereits ermittelt in vorherige Studie.
Von 66,44% liegt kein Ergebnis vor (normaler Durchschnitt: 66,13%).
Die HD-Quote 1 = normal erhalten in dieser Studie durchschnittlich: 56,92% der geröntgte Hunde.
Die HD-Quote 6 = Ausland erhalten durchschnittlich: 1,08 % der geröntgte Hunde.
Das heisst, dass genau 58% der hier gelistete und geröntgte Hunde gut abgeschnitten haben, aber ebenfalls, dass die für die Zucht zugelassene Mütter immerhin noch eine Zahl von durchschnittlich 42 % an dysplastischen Hunden gebären (HD-1 Mütter: 35,39%, HD-2 Mütter: 44,83%, HD-3 Mütter: 45,69%).
Aufteilung nach HD-Status der Mutter:
HD-1 Mutter:
Gute Hüften (HD-1 und HD-6) haben: 63,81+ 0,81= 64,62% der Nachkommen.
Dysplastisch sind (HD-2, HD-3, HD-4, HD-5): 22,44 + 8,98 + 3,22 + 0,75 = 35,39% der Welpen.
HD-2 Mutter:
Gute Hüften haben: 53,60 + 1,57 = 55,17% der Nachkommen.
Der Unterschied bei der Verwendung von HD-1 Muttertiere im Vergleich zum Einsatz von HD-2 Muttertiere ist also ausserordentlich gross und sollte zum Denken und zum Handeln anregen. Der Anteil von dysplastischen Nachkommen steigt bei der Verwendung von HD-2 Mütter von 35,39% auf nicht weniger als ein alarmierender: 44,83%. Das ist immerhin eine Differenz von, sage und schreibe: 9,44%.
Sicherlich gibt es hier Handlungsbedarf für den grössten Rassenhunde-Verein der Welt um seine Zuchtauflagen auf diese Erkenntnisse abzustimmen. Es ist fraglich warum der Verein nicht schon selbst diese Erkenntnisse hat einfliessen lassen in seiner Arbeit und in seinen Aufklärungen den Züchtern gegenüber. Der Verein sammelt bereits seit Jahrzehnten die vielen zugestellten Informationen und hat sicherlich ausführliche Datenbanken zur Verfügung die diese Tatsachen genauso dokumentieren wie diese Studie.
Dass es kaum Unterschiede gibt bei den Nachkommen von HD-2 und HD-3 Mütter (leichte Abnahme bei HD-2 und geringfügige Steigung bei HD-3 und HD-4 -Quoten), insgesamt weniger als 1%, ist überraschend.
(Note: Bei einer gleichartigen Untersuchung, die sich auf einen einzelnen grossen Züchter beschränkt hatte, gab es da noch gravierende Unterschiede, siehe bitte Tabelle in Beilage.)
Es könnte bedeuten, dass es für den Nachwuchs überhaupt keinen Unterschied ausmacht, ob die Hüften: nur geringfügig (HD-2: fast normal), oder bereits: eindeutiger (HD-3: noch zugelassen) angegriffen sind.
Ganz im Sinne von: Schlechte Hüften sind schlechte Hüften! Und sie werden vererbt!
Es gibt in der Wissenschaft nicht so etwas wie: Ein BISSCHEN Hüftgelenksdysplasie. Entweder das Tier hat Hüftgelenksdysplasie und ist krank, oder es hat keine und ist gesund.
Statistik Übersicht (Detaillierte Aufstellungen der einzelnen Gruppen in Beilage):
HD-Quota:
Menge
Welpen
Würfe
Geröntgt
HD-1
HD-2
HD-3
HD-4
HD-5
HD-6
Mütter mit HD-1
200
5272
1103
1738
1109
390
156
56
13
14
Anteil v/geröntgt
26,36
5,52
32,97%
63,81%
22,44%
8,98%
3,22%
0,75%
0,81%
Anteil v/Gesamt
21,04%
7,40%
2,96%
1,06%
0,25%
0,27%
Mütter mit HD-2
200
5343
1144
1778
953
464
231
86
16
28
Anteil v/geröntgt
26,72
5,72
33,28%
53,60%
26,10%
12,99%
4,84%
0,90%
1,57%
Anteil v/Gesamt
17,84%
8,68%
4,32%
1,61%
0,30%
0,52%
Mütter mit HD-3
200
5054
1074
1742
931
447
240
95
14
15
Anteil v/geröntgt
25,27
5,37
34,47%
53,44%
25,66%
13,78%
5,45%
0,80%
0,86%
Anteil v/Gesamt
18,42%
8,84%
4,75%
1,88%
0,28%
0,30%
Sich aufdringende Massnahmen:
Die Übersicht zeigt eindeutig, dass bereits bei der Verwendung van HD-2 Mütter die Anfälligkeit für Hüftgelenksdysplasie erheblich, und zwar um fast zehn Prozent, zunimmt.
Grund genug um den Einsatz dieser Tiere in der Zucht sofort zu untersagen, sowohl aus wissenschaftlichen, wie auch aus ethischen Gründen. Es wird eindeutig bewiesen, dass die HD-2 Mütter die Ausweitung der Krankheit erheblich unterstützen. Ohne der Ausschluss dieser bereits kranken Tiere, wird man die Hüftgelenksdysplasie nie eindämmen oder zurückdrängen können.
Das Anerkennen von kranke Tiere, mittels offizieller Vergabe von der trügerischen Definition: fast normal, obwohl durch den Tierarzt/Gutachter bereits eindeutige Hinweise für die anwesende Krankheit attestiert wurden und die Hüften in Wirklichkeit NICHT vollständig gesund oder in Ordnung sind, ist lügenhaft.
Es spricht in diesem Zusammenhang sicherlich auch einiges für die These, dass die HD-1 Mütter zwar die Diagnose: HD-1 bekommen haben mögen, doch ein Teil davon vermutlich schon selber sehr belastet gewesen sind, innerhalb ihrer eigenen Familie. Bei der Berücksichtigung der HD-Quoten ihrer Wurfgeschwister, Onkel und Tanten, hätte man sie, aller Wahrscheinlichkeit nach, bereits für die Zucht ausschliessen müssen. Hier liegt ein grobes Versäumnis vor und ein Verstoss gegen die Zuchtbestimmungen, die eine gewissenhafte Untersuchung der Blutlinien fordern.
Durch Ausschluss der HD-2 und HD-3 Mütter, könnte wie ausgeführt bereits eine Verbesserung von 10% erzielt werden in der ersten Generation. Es ist zu erwarten, dass bei ausschliessliche Verwendung von HD-1 Tieren (sprich: mit perfekten Hüften) über einige Generationen hinweg, das Ausmass der Hüftgelenksdysplasie, erheblich verringern werden könnte.
Des weiteren möchte ich hier festhalten, dass es gesetzeswidrig ist mit kranken Tieren zu züchten. Hier liegt eindeutig ein Verstoss gegen das Tierschutzgesetz vor.
Diese kleine Zusammenfassung zeigt eindrucksvoll, dass Mütter mit guten Hüften (HD-1) eine viel höhere Zahl von gesunden Nachkommen mit perfekten Hüften liefern: 63,81% ihrer Nachkommen bekommen die Note HD-1.
Aber circa 35% sind noch dysplastisch und werben demnach ausdrücklich für strengere Zuchtbestimmungen.
Diese Statistik dürfte sicherlich für Genetici interessant sein und ich hoffe deshalb, dass Sie die Zahlen in Ihre Arbeit und Ihre Studie berücksichtigen werden.
Mit freundlichen Grüssen,
Jan Demeyere
8570 Vichte
Belgien
Beilage 1:
Ergänzung: Übersicht der Ergebnisse bei einem einzigen grossen Züchter:
HD-Quota:
Menge
Welpen
Würfe
Geröntgt
HD-1
HD-2
HD-3
HD-4
HD-5
HD-6
Mütter mit HD-1
123
2172
458
801
506
176
74
22
4
19
%=>
63,17
21,79
9,24
2,75
0,50
2,37
Mütter mit HD-2
42
811
180
342
193
78
36
20
4
11
%=>
56,43
22,81
10,53
5,85
1,17
3,22
Mütter mit HD-3
15
197
44
70
34
18
10
4
1
3
%=>
48,57
25,71
14,29
5,71
1,43
4,29
Note: Unterschiede bei der Verwendung von HD-2 und HD-3 Mütter sind in dieser Tabelle erheblich, fast 8% HD-1, fast 3% HD-2, fast 4% bei HD-3).
Möglicherweise ist die Gruppe der HD-3 Mütter hier zu geringfügig um aussagekräftige Einschätzungen liefern zu können, oder bei Vergabe der HD-Diagnosen wurde nicht korrekt beurteilt. Es dringt sich diese Vermutung auf, weil die Resultaten der Nachkommen erheblich unterhalb der Durchschnittszahlen liegen. Das lässt in diesem Falle Fragen aufkommen über die Richtigkeit der Diagnosen der HD-3 Mütter. Warum haben sie so schlecht abgeschnitten?
Note: Bitte beachten Sie, dass nach dieser Studie auch eine weitere Simulation bei diesen Zahlen erfolgen sollte. Nicht eingesandte Befunde müssten berücksichtigt werden, wie auch bei meine andere Studien. Vergessen Sie bitte nicht, dass viele Züchter ganze Würfe vor-röntgen lassen, dementsprechend alle Statistiken massgeblich beeinflüssen.
Diese Simulation berücksichtigt zurückbehaltene schlechte Ergebnisse.
Es wurden davon hier nur eine geringe Menge angesetzt, und zwar 10%, eine durchaus realistische Zahl.
Bei dieser Einschätzung, fallen SV-HD-1 Befunde bereits von 57,25% zurück auf 44,01%!
Die HD-4 + HD-5 Befunde steigen von unrealistischen 4,89% auf erschreckenden 26,90%.
Sie haften zusammen mit 8,41% an HD-3 Befunde für ein Anteil von 35,31% dysplastische DSH (statt der vom SV publizierten 15,83%).
(Sehen Sie bitte auch weiter in diesem Blog: Statistiek HD, SV-HD-Ergebnisse OHNE Korrektur und die Simulation: Korrekturen der SV-HD-Ergebnisse.)
!! Ein herzliches Danke-Schön an Magda Platteau, Nele Demeulemeester und Henk Busschaert für die freundliche Unterstützung.
Ausgangspunkt ist hier, dass bei gleichbleibenden Zahlen an HD-1, HD-2, HD-3 und HD-6 Befunden (diese Diagnosen wurden dem Verein zur Verwertung in der SV-Genetics-Database angeboten, sie stehen sozusagen: fest), die zurückgehaltene HD-4 und HD-5 Diagnosen nun einmal berücksichtigt und in dieser Simulation aufgenommen werden.
(Ich muss davon ausgehen, dass fast nur schlechte Ergebnisse einbehalten wurden.)
Die Zahlen der bekannten Befunde ändern sich in der Statistik somit nicht, lediglich die Zahl der HD-4 + HD-5 Diagnosen wird um den fehlenden (nicht-eingereichten) Befunden erhöht, in Sprüngen von 10 % > 15 % > 20 %. Dementsprechend ändern sich dann aber auch alle Prozentzahlen.
Der gute Beobachter, wird bereits in den Sprüngen dieser Prozentzahlen feststellen können, dass meine Vermutungen Bestand haben. Das HD-4 & HD-5 Ergebnis der Genetics-Database KANN nicht stimmen.
(Beim studieren der vielen Profielen von bekannten Vererbern, fehlen die Diagnosen HD-4 und HD-5 manchmal gänzlich!? Viele Spitzenhunde hätten nicht EINEN Nachkommen mit HD-4 und HD-5 gehabt. Da kommen viele Fragen auf.)
Total
?
Geröngt
% Geröngt
Quelle
HD-1
HD-2
HD-3
HD-4+HD-5
HD-6
554.596
370.304
184.292
33,23 ?
SV-G'tics
105.510
43.168
20.164
9.015
6.435
57,25%
23,42%
10,94%
4,89%
3,49%
554.596
314.844
239.752
43,23 !
Jantie-G'tics
105.510
43.168
20.164
64.498
6.435
+10%ZUBEF
=SV Korrektur
44,01%
18,01%
8,41%
26,90%
2,68%
554.596
287.114
267.482
48,23 !
Simulation
105.510
43.168
20.164
92.205
6.435
+15%ZUBEF
=SV Korrektur
39,45%
16,14%
7,54%
34,47%
2,41%
554.596
259.385
295.211
53,23 !
Simulation
105.510
43.168
20.164
119.934
6.435
+20%ZUBEF
=SV Korrektur
35,74%
14,62%
6,83%
40,63%
2,18%
ZUBEF = Zurückgehaltene HD-4 und HD-5 Befunde
Ich hoffe sehr, diese Übersicht hilft Ihnen das SV-HD-Ergebnis ins rechte Licht zu rücken.
Voor het laatst bijgewerkt op 13/08/2006 Door Demeyere Jan
Wie Sie wissen, versammeln sich im Mutterland des Deutschen Schäferhundes alljährlich die besten Vertreter der Rasse auf verschiedene Wettbewerbe. Die wichtigsten Veranstaltungen sind die SV-Bundessiegerzuchtschau und die SV-Bundessiegerprüfung.
Bei der Bundessiegerzuchtschau als grösste Zuchtveranstaltung der Welt, melden sich über 2.000 Hunde und es gilt dann auch als Weltchampionat für Deutsche Schäferhunde, wo die Zuchtziele des SV eindrucksvoll vorgeführt werden und die Teilnehmer die Idealen des Vereins vorbildlich entsprechen. Zu dieser Veranstaltung werden nur Hunde mit Spitzenergebnissen zugelassen. (Original-Ton SV.)
Bei der BSZuchtschau werden im besonderen die anatomischen Merkmale des Hundes begutachtet.
Auch auf der Bundessiegerprüfung treffen sich die besten Vertreter des Vereins und (Auszug SV-Webseite:) wetteifern um den Titel SV-Bundessieger, praktisch die Deutschen Meister des SV. Tausende Schäferhundfreunde verfolgen alljährlich die Wettkämpfe, bei denen der Deutsche Schäferhund unter Beweis stellt: Schäferhundezucht ist Gebrauchshundezucht!
Bei der BSPrüfung werden die eigentlichen Gebrauchseigenschaften eines jeden Individuums überprüft.
Weil wir es hier wirklich mit der crème de la crème zu tun haben, würde es mich mal interessieren ob die HD-Diagnosen der Mütter dieser Weltklassehunde im Rahmen meiner vorherigen Studie liegen. Des weiteren würde ich gerne herausfinden wollen, ob es Unterschiede gibt zwischen beide Gruppen: Hochzucht-Linie einerseits und Leistungs-Linie andererseits. Bekanntermassen gibt es bei Liebhaber der Rasse recht unterschiedliche Auffassungen über Schönheit und Gebrauchstüchtigkeit.
Wird dieser Statistik dazu beitragen Unterschiede aufzuzeigen, oder hat die Hüftgelenksdysplasie beide Lager bereits gleichermassen fest im Griff?
Zusammenfassung der Statistik:
In dieser Studie wurden die Mütter der Sieger 2005 zur Begutachtung herangezogen. Diese Zuchthündinnen haben bewiesenermassen die besten Exemplare zur diesjährigen BSZ & BSP gezeugt und gestellt. Die 200 genannten Hunde wurden nämlich von ausgewählten Richter des SV als die besten ihrer Rasse beurteilt.
BSZ: In der ersten Statistik sind zunächst die HD-Ergebnisse der Mütter der 50 bestplatzierten Rüden und anschliessend die Mütter der 50 bestplatzierten Hündinnen bei der BSZ (in der Gebrauchshundeklasse) in eine Übersicht zusammengeführt.
BSP: In der zweiten Statistik habe ich die besten 100 Hunde bei der BSP (ungeachtet des Geschlechts) zusammengetragen und die HD-Diagnosen ihrer Mütter begutachtet.
Wichtiger Hinweis:
Bitte beachten Sie, dass in den beigefügten Statistiken zwar die Namen der Teilnehmer an BSZ und BSP erscheinen, die Auswertung der HD-Diagnosen betrifft aber immer ihre Mutter!!
Legende:
HD: -? = nicht vorhanden/nicht bekannt, HD-1 = normal, HD-2 = fast normal, HD-3 = noch zugelassen, HD-4 = mittlere HD, HD-5 = schwere HD, HD-6 = "a"-Ausland (detaillierter zuerkannter Befund ist nicht bekannt)
HD-Diagnosen: ausgewertet für die beiden Gruppen.
Ergebnisse BSZ:
Sie erinnern sich daran, wie bereits dokumentiert wurde, dass durchschnittlich nur 33,23 % der Deutsche Schäferhunde überhaupt geröntgt wird (bei 554.596 gezählten und ausgewerteten Probanden).
Dass die Mütter der 100 besten BSZ-Teilnehmer ein geringfügig besseres Ergebnis zeigen: nämlich 38,94% (752 geröntgte Nachkommen von 1.931) überrascht keineswegs, stehen diese Zuchthündinnen doch meistens im Besitz von Züchtern die alles daran setzen positiv abzuschneiden und dementsprechend grössere Anstrengungen unternehmen müssen. Es ist aber kein wesentlicher Unterschied. Es hätte ruhig ein Bisschen mehr sein dürfen.
Durch die 99 Zuchthündinnen (Daten von 1 Exemplar fehlen) wurden 1.931 Welpen gezeugt (19,51 Welpen pro Hündin), in 395 Würfe (durchschnittlich 3,99 Würfe pro Hündin). Naturgemäss sind viele Mütter der Teilnehmer an der letzten BSZ noch recht jung und sicherlich nicht am Ende ihrer Laufbahn. Es fallen durchschnittlich 4,89 Welpen pro Wurf.
Die HD-Quote HD-1 = normal erhalten nun 60,11 % der 752 geröntgte Nachkommen (war im Durchschnitt 57,24 %).
Die HD-Quote HD-6 = Ausland erhalten hier 7,71 % der geröntgte Nachkommen (war durchschnittlich 3,49 %).
Demnach haben 67,82 % der geröntgten Hunde bei dieser Elite gesunde Hüften,
In diesem Zusammenhang erinnere ich an meiner Studie der HD-Resultaten nach Mütter, wo noch eine Zahl von durchschnittlich 42 % an dysplastischen Hunden geboren wurden (HD-1 Mütter: 35,39%, HD-2 Mütter: 44,83%, HD-3 Mütter: 45,69%). Dieses zeigt an, dass diese Züchter wohl die besten Hündinnen fest im Griff und im eigenem Besitz erhalten, des weiteren auch sicherlich gewissensvoller sowie erfolgreicher züchten als der Durchschnitt. Das ist erfreulich. Imponieren tun ihre Ergebnisse aber sicherlich nicht.
Die Mütter der Champions vom BSZ schneiden eindeutig besser ab als der Durchschnitt. Es fällt auf, dass ihre Züchter auch eindeutig mehr Hunde ins Ausland verkaufen als ihre Kollegen. Einzelheiten über den dortigen Befund gibt es aber leider nicht. Eine einheitliche Überprüfung / Diagnostizierung dringt sich sicherlich auf.
Da wo nur 19,02 % (HD-1) + 1,16 % (HD-6) = 20,18 % der GESAMTEN Population der im SV-Genetics verzeichneten Hunde die besten Quoten erreicht hatten, erreichen die Mütter der gelisteten Sieger der BSZ eine bessere Quote: 23,41 % der Gesamtmenge (also inklusiv die nicht-geröntgten Hunde) haben HD-1 und 3,00 % haben HD-6, zusammen gut für = 26,41 %. Das ist schon recht schön, aber nichts weltbewegendes.
Statt nur ein Fünftel, hätten hier immerhin ein Viertel der Nachkommen bewiesenermassen PERFEKTE Hüften!
Nachkommen mit HD-Quote 3 noch zugelassen = Anteil: 5,98 % und höher (4 und 5) = Anteil: 2,93 + 0,40 = 3,33 % addieren sich bei den Müttern dieser Sieger auf 9,31 %.
Der Durchschnitt bei der grossen Population sah allerdings anders aus: dort hatten wir folgende Zahlen: Hunde mit HD-Quote 3 noch zugelassen = Anteil: 10,94 % und höher (4 und 5) = Anteil: 4,15 + 0,76 = 4,91 %, zusammen 15,85 %.
Die Mütter der BSZ-Sieger haben 5,54 % weniger dysplastischen Tiere als im Durchschnitt bekommen. Eine Erklärung dafür könnte darin begründet liegen, dass sie mehr Mütter mit der Quote HD-1 (und HD-6) zur Zucht einsetzen. Bei 98 bekannte HD-Quoten der Mütter dieser Statistik, hatten 77 Hündinnen = 78,51 % die Bestnote.
Ergebnisse BSP:
Wenn wir uns nun die Ergebnisse der Mütter der Teilnehmer an der BSP zuwenden und die Resultate genau unter die Lupe nehmen, fällt sofort einiges auf.
Wurden nur 38,94 % der Nachkommen der Mütter der BSZ-Teilnehmer geröntgt, dann sticht hier sofort die Zahl: 54,97 % (1.283 geröntgte Nachkommen von 2.334) ins Auge. Was für ein gravierender Unterschied! Der allgemeine Durchschnitt von 33,23 % geröntgte Hunde bei der grossen Population (554.596 Hunde), wird bei den Müttern der BSP-Teilnehmer um sage und schreibe: 21,74 % übertroffen!
Es ist ungemein erfreulich, dass eine so grosse Zahl von Hunden (weit mehr als die Hälfte aller Nachkommen, anstatt nur ein Drittel) hier zur Röntgenaufnahme vorgeführt werden. Die Züchter der Leistungs-Linie gehen demnach mit gutem/bestem Beispiel voran.
Durch die 99 Zuchthündinnen (Daten von 1 Exemplar fehlen auch hier) wurden 2.334 Welpen gezeugt (23,58 Welpen pro Hündin), in 421 Würfe (durchschnittlich 4,25 Würfe pro Hündin). Naturgemäss sind auch viele Mütter der Teilnehmer an der letzten BSP noch recht jung und sicherlich ebenfalls nicht am Ende ihrer Laufbahn.
Obwohl bei der kleinen Menge an Probanden Aussagen diesbezüglich mit Vorsicht zu geniessen sind, fällt es aber schon auf, dass hier mehr Welpen pro Hündin geboren wurden: 23,58 (19,51 BSZ) und die Wurfstärke auch um einiges höher ist: 5,54 pro Wurf (4,89 bei BSZ). Der Unterschied ist aber schon erheblich.
Die HD-Quote HD-1 = normal erhalten nun 71,24 % !! (BSZ: 60,11 %) der 1.283 geröntgte Nachkommen (war durchschnittlich 57,24 %).
Die HD-Quote HD-6 = Ausland erhalten hier nur 0,78 % der geröntgte Nachkommen (war durchschnittlich 3,49 %).
Demnach haben 72,02 % (BSZ: 67,82 %) der hier geröntgten Hunde gesunde Hüften,
Die Mütter der Champions vom BSP schneiden also viel besser ab als die Zuchthündinnen der BSZ und zwar mit beeindruckenden Zahlen.
Einmal abgesehen von der Tatsache, dass praktisch keine Hunde dieser Leistungs-Zucht ins Ausland verkauft werden (weniger als 1 %) und die Diagnosen der grossen Zahl an BSZ-Hunde die dort mit HD-6 beurteilt wurden ohnehin nicht weiter aussagekräftig sind, müssen wir vor allem unsere Augen richten auf die mit HD-1 bewerteten Hunde, und uns die Differenz zwischen Hochzucht BSZ: Resultat: 60,11 % und Leistungszucht BSP: Ergebnis: 71,24 % einprägen. Der recht grosse Unterschied gibt sicherlich Anlass zur Besinnung.
Da wo nur 19,02 % (HD-1) + 1,16 % (HD-6) = 20,18 % der GESAMTEN Population der im SV-Genetics verzeichneten Hunde die gute Quoten erreicht hatten, dokumentieren die Mütter der gelisteten Sieger der BSP eine viel bessere Quote. Nicht weniger als 39,16 % haben HD-1 und 0,43 % haben HD-6, zusammen gut für = 39,59 %, (13,18 % besser als bei BSZ). Dieser Unterschied mit den Resultaten der Gesamtpopulation ist schon enorm, und zwar errechnen wir hier eine Differenz von 19,41 %!
Nachkommen mit HD-Quote 3 noch zugelassen = Anteil: 5,30 % und höher (4 und 5) = Anteil: 2,81 + 0,62 = 3,43 % addieren sich bei den Müttern dieser Sieger auf 8,73 %.
Der Durchschnitt sah zur Erinnerung so aus: dort hatten wir folgende Zahlen: Hunde mit HD-Quote 3 noch zugelassen = Anteil: 10,94 % und höher (4 und 5) = Anteil: 4,15 + 0,76 = 4,91 %, zusammen 15,85 %.
Die Mütter der BSP-Sieger haben 7,12 % weniger dysplastischen Tiere als durchschnittlich bekommen. Eine Erklärung dafür könnte darin begründet liegen, dass auch sie mehr Mütter mit der Quote HD-1 (und HD-6) als durchschnittlich zur Zucht einsetzen. Bei 98 bekannte HD-Quoten der Mütter dieser Statistik, hatten 74 Hündinnen = 75,51 % die Bestnote.
Fazit:
Am Anfang dieser Studie hatte ich mich gefragt: Wird diese Statistik dazu beitragen Unterschiede aufzuzeigen (oder zu bestätigen) zwischen Hochzucht und Leistungszucht, oder hat die Hüftgelenksdysplasie beide Lager bereits gleichermassen fest im Griff?
Zur ersten Frage: Ja! Die Statistik hat meiner Meinung nach eindrucksvoll bewiesen, dass es im Bezug auf HD-Diagnosen in der Tat recht grosse Unterschiede gibt zwischen Hunde geboren in der Hochzucht und solche in der Leistungszucht. Der Unterschied zwischen den Zahlen der mit HD-1 bewertete Nachkommen: 60,11 % bei BSZ und 71,24 % bei BSP, spricht Bänder. Leider können die im Ausland geröntgten Hunde der BSZ-Sparte (immerhin gut für 7,71 %) nicht näher eingestuft werden. Sie erklären teilweise den grossen Unterschied, aber nicht vollständig. Man muss zu der Feststellung kommen, dass die Nachkommen in der Leistungszucht bedeutend weniger mit HD belastet sind. Das mag nichts Neues sein, ich wollte es aber einmal genauestens überprüfen an Hand der aktuellen Spitzenhunde.
Zur zweiten Frage: Nein! Die Hüftgelenksdyplasie hat die Hochzucht fest im Griff und dürfte sich dort weiterhin manifestieren. Es wird nicht gehört auf die vielen Stimmen die ständig Verbesserungsvorschläge formulieren und die Blutbasis wird auch mit neue Zuchtwärter und Richter keineswegs breiter angelegt. Ursus, Yasko, Larus-blutig und auf gehts, auf der Jagd nach VA-Titel!
(Siehe bitte Beilage: Zusätzliche Information in Beilage)
Es drängt sich die Vermutung auf, dass man sich den Teufel schert um die HD-Problematik. Die Züchter die hier antreten sind nun wirklich keine Anfänger. Sie verfügen über das Know-How von Jahrzehnten und man müsste davon ausgehen, dass gerade sie in der Lage wären die Krankheit erheblich einzudämmen, in dem sie die Erkenntnisse und das viele Datenmaterial, dass heutzutage zur Verfügung steht, verwenden. Das tun sie aber keineswegs. Sie schneiden besser ab als der Durchschnitt, jawohl, aber sie imponieren sicherlich nicht durch viel bessere Ergebnisse und schaffen es nicht die grosse Wende einzuleiten. Ich kann mir den Eindruck nicht entziehen, dass HD als collateral damage oder notwendiges Übel betrachtet wird, und nicht als die gefährliche Krankheit die sie in Wirklichkeit ist.
Die verantwortungsvolle Züchter in der Leistungszucht dahingegen, kämpfen anscheinend viel erfolgreicher an gegen die HD, möglicherweise können sie die Krankheit in ihren Rängen noch weiter zurückdrängen. Bemüht ist man allemal. Das wird schon alleine eindrucksvoll bestätigt durch die Zahl der geröntgten Tiere: im Durchschnitt 54,97 % bei BSP (gegen 38,94 % bei BSZ).
Es liegt mir fern, einzelne Hunde herausheben zu wollen, aber ein entzückendes Beispiel muss sein:
Ero und Eik von Armannsberg entstammen eine Mutter die 34 Welpen wirft in 4 Würfen, 22 davon wurden geröntgt (= 64,71 %), und 19 Welpen bekamen die Bewertung HD-1. Das entspricht 86,36 %.
Kein Einzelfall, ich darf Ihnen noch besseres anbieten:
Anouk und Attaque von der Adelegg entstammen eine Mutter die 35 Welpen wirft in 6 Würfen, 23 davon wurden geröntgt (= 65,71 %), und 21 Welpen bekamen die Note HD-1. Das entspricht 91,30 %.
Und Viva von der Schifflaches Mutter warf bisher 25 Welpen in 4 Würfen, 18 wurden geröntgt
(= 72,0 %) und 17 wurden mit HD-1 bewertet, das sind immerhin 94,44 %.
Es besteht also noch Hoffnung?
Ich wünsche mir, dass die Leistungszucht und somit ihre gesunden Vertreter und deren Züchter bald wieder an Bedeutung gewinnen werden. Ganz im Sinne von Max von Stephanitz: Schäferhundezucht ist Gebrauchshundezucht!
Einmal abgesehen von der Tatsache, dass es unter der Führung van Max von Stephanitz nie und nimmer zu einer derartigen Spaltung gekommen wäre, hätte der Gründer des Vereins heute die grössten Schwierigkeiten sich noch mit dem Verein zu identifizieren. Der SV muss sich schnellstens und eindringlich erneut besinnen über die Treue an seine anfänglichen Philosophie und die hier dokumentierten Unterschiede überprüfen. Die notwendigen Massnahmen zu treffen und die heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu honorieren ist nicht schwierig. Es bedarf aber einen Führer der nicht selber einer der beiden Lager zugeordnet werden kann und der keine finanziellen Interessen am Geschehen hat.
Meiner Meinung nach, würde der Rittmeister schleunigst fliehen von der Bundessiegerzuchtschau um Eros von der Mohnwiese, Ellex vom Salztalblick und Quincy vom Waldwinkel beim Schutzdienst zuzuschauen. Bin mir ziemlich sicher, dass er sich sehr darüber freuen würde, dass Horand von Grafrath wenigstens in diesen Hunden würdige Nachfolger bekommen hat. Möglicherweise würde er sie sogar sofort an der Spitze der VA-Gruppe platzieren, weil Schäferhundezucht eben Gebrauchshundezucht ist, und keine Modenschau.
Mit sportlichen Grüssen,
Jan Demeyere, B - 8570 Vichte Vichte, November 2005
Beilage: Zusätzliche Information: Eine breite Blutbasis?
(Zucht- und Leistungsrichter und Richter für Leistungshüten und Agility-Beurteilung)
Themen: Ethisches Verhalten, Diskussionsbereitschaft, Nacherfüllungspflicht, Hüftgelenksdysplasie, und Kundenfreundlichkeit der Züchter im SV
Sehr verehrte Damen und Herren,
Sie sind SV-Richter. Die Richterordnung des SV kann man entnehmen, welche hohe Anforderungen gestellt werden an Zuchtrichter, Leistungsrichter, Körmeister, Fachrichter für das Hütewesen und Agility-Leistungsrichter.
Ich möchte folgende Anforderungen kurz im Vordergrund stellen:
vorgeschlagene Bewerber müssen die persönliche und fachliche Qualifikation besitzen und
eine rege Teilnahme am SV-Vereinsgeschehen ist nachzuweisen.
Es heisst weiter: Die Betätigung als SV-Richter (Zucht- und Leistungsrichter und Richter für Leistungshüten und Agility-Beurteilung) ist eine wesentliche Säule der Vereinsarbeit, weil nur hierdurch die Fortentwicklung der Rasse sowohl im anatomischen, als auch im Leistungs- (Wesens-) Bereich gesichert werden kann. Die Betätigung als Richter muss daher ausschliesslich die Beachtung der Vereinsvorgaben beinhalten. Die notwendige, ständige Aktualisierung des Wissensstandes erfordert die Bereitschaft zur ständigen Weiterbildung. Die Teilnahme an den Richtertagungen ist demzufolge Pflicht. Der SV-Richter ist zu kollegialem Verhalten und tadelfreiem Auftreten innerhalb und ausserhalb des Vereinsbereiches verpflichtet.
Man darf davon ausgehen, dass die Bewerber unter Beweis stellen können, dass sie über ausreichende Kenntnisse in folgenden Sachgebieten verfügen: Anatomie (Statik) und Bewegung (Dynamik) der Hunde, Genetik (Vererbungslehre), Aspekte der Gesundheit und des Charakters/Wesens und Kenntnisse des Rassestandards.
Gerade wegen diese oben angeführten Qualitäten, möchte ich alle SV-Richter informieren über meine persönliche Geschichte, welche verschiedene der oben genannten Themen beinhaltet, gleichzeitig aber auch die Geschichte vieler enttäuschte Hundesportler dokumentiert.
Beim FCI heisst es des weiteren: Alle Ausstellungsrichter der FCI-Mitgliedsorganisationen erfüllen eine wichtige Aufgabe in der internationalen Kynologie. Das Verhalten eines Ausstellungsrichters der FCI sollte, unabhängig davon, ob bei seiner Richtertätigkeit oder im Bereich seines privaten Lebens, charakterlich zuverlässig, tadellos und vorbildlich sein. Die Ausstellungsrichter müssen immer gewissenhaft und unvoreingenommen bei der Ausübung ihrer Tätigkeit sein. Sie müssen die üblichen Grundsätze der Ethik und des Anstands anderen Ausstellungsrichtern und den Ausstellern gegenüber respektieren.
Ich glaube davon ausgehen zu dürfen, dass obige Merkmale auch ausserhalb des Ringes und im einfachen Umgang mit den vielen Mitgliedern des Vereins ihre Gültigkeit haben. Deshalb hoffe ich, dass Sie sich meine Geschichte (stellvertretend für die Geschichte viele andere Hundesportler) gewissenhaft und unvoreingenommen annehmen und im Verein und beim Vorstand diskutieren werden. Sie können mich auch gerne über Ihre Vorstellungen informieren. Was ich in den letzten Monaten erlebt habe, hat zwar mit übliche Grundsätze der Ethik und des Anstands zu tun, sie wurden aber keineswegs respektiert im Schosse unseres Vereins.
Lesen Sie bitte meine Geschichte und diese meines schönen (toten) Hundes auf mein dafür entwickeltes Webblog: www.bloggen.be/hd
Das Blog enthält Offene Briefe an den SV-Vorstand und an den Landesgruppenvorsitzenden, an VHD und FCI. Des weiteren sind neben der ausführlichen Geschichte von Indiana vom Wildsteiger Land eine Statistik über HD und ein Plädoyer für ein ethisches Verhalten enthalten.
Ich wünsche mir, Sie werden Ihre persönliche und fachliche Qualifikationen verwenden um dafür Sorge zu tragen, dass meine Geschichte (eine von sicherlich vielen) sich innerhalb unseres Vereins nicht wiederholen muss.
Offener Brief an alle Ortsgruppenvorsitzende des SV; Kopie an LG, VDH, FCI
An die Spitzenleute der FCI
An den VDH
An alle Landesgruppenvorsitzende des SV
Up-date 31/07/2006
Sehr verehrte Damen und Herren,
Heute darf ich Ihnen mein Brief an alle Ortsgruppenvorsitzende des SV zukommen lassen (siehe bitte unten). Ich habe mich sehr darum bemüht alle mit einer E-Mail-Anschrift versehene Ortsgruppen anzuschreiben, ich schätze in etwa 1.500 auch erreicht zu haben.
Wie Sie unten nachlesen können, habe ich unterdessen meine Geschichte in einem "Blog" zusammengefasst und hoffe sehr Sie werden, zusammen mit Ihre Mitglieder und alle Hundefreunde, dort einmal vorbeischauen: www.bloggen.be/hd um Kenntnis zu nehmen von einer Tragödie wie sie leider zu viele DSH-Sportler mitmachen müssen.
Die ethische Werte, wie sie vom Verein in der Öffentlichkeit ausgetragen wurden, werden nicht gelebt, und es besteht erheblicher Handlungsbedarf um hier einiges zu korrigieren und zu verbessern. Ich darf hoffen, dass Sie in Ihre Funktion Massstäbe setzen werden damit sich in Zukunft kein Mitglied den Verein resigniert und enttäuscht abwenden muss.
Ich möchte Sie auch bitten die URL meines Webblogs zu alle in Ihrem Adressenbuch stehenden E-Mail-Anschriften weiter zu senden, bzw. auf Ihre Webseite zu publizieren, damit diese Themen "an der Basis" weiter besprochen werden können. Ich bedanke mich auch ausdrücklich für Ihre Mühe.
Subject: Offener Brief am SV-Vorstand, Landesgruppenvorsitzende und FCI
And die circa 2.200 Ortsgruppen des SV
Auszug Webseite des SV: "Die breite, aktive Basis sie hat Tradition im SV. Nur an der Basis des SV entsteht, was das Herz des Vereins schlagen lässt der Deutsche Schäferhund. Allein die rege und engagierte Mitarbeit der Züchter, Ausbilder und Besitzer garantiert ihm Wert und Kraft. Die rund 2.200 örtlichen Unterabteilungen sind deshalb die eigentliche Basis des Vereins die Ortsgruppen."
Sehr verehrte Frau Ortsgruppenvorsitzende,
Sehr geehrter Herr Ortsgruppenvorsitzende,
Lieber Sportsfreund,
Was die Erfüllung eines Lebenstraums werden sollte, endlich einen eigenen Schäferhund aus bester Kör- und Leistungs-Zucht zu erwerben, endete in einer Tragödie und in eine riesige Enttäuschung.
Ich habe meine Geschichte in einem "Blog" zusammengefasst und hoffe sehr Sie werden, zusammen mit Ihre Mitglieder und alle Hundefreunde, dort einmal vorbeischauen: www.bloggen.be/hd
Ein engagiertes Vereinsmitglied wie ich einer bin (LG16 Ausland) hat zweifellos auch eine Art Meldepflicht, wenn es im Verein etwas gibt, was "deonthologisch" nicht stimmt. Ein kurzes Schreiben würde wahrscheinlich in den Akten verschwinden oder aber, wenn überhaupt, eine Antwort bekommen wie: Wir können und möchten uns nicht in dieser Angelegenheit einmischen. Deshalb musste ich ein wenig ausholen. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass hier sehr wohl Handlungsbedarf für dem Verein besteht.
Leider will mir an der Spitze aber keiner zuhören.
Ich habe es mir einiges an Zeit und Energie kosten lassen um tiefer einzugehen auf verschiedene Themen im Bezug auf dem besten Hund der Welt, den Deutschen Schäferhund. Lesen Sie bitte meine detaillierte Geschichte. Sie erzählt das Schicksal eines schönen Deutschen Schäferhundes. Ich habe nicht den Anspruch Sie etwas bei zu bringen, aber ein "Erfahrungsbericht", aus dem wirklichem Leben gegriffen, kann sicherlich nicht schaden.
Ich hoffe sehr Sie tragen in Ihrem Herzen die gleiche ethische Werte wie ich, und werden sich auch darum bemühen gleiche Standards und gleiches Verhalten in unserem Verein zu fordern und auszutragen.
Über Ihre persönliche Einschätzungen würde ich mich sehr freuen, und ich bedanke mich bereits jetzt für Ihre Mühe.
Mit sportlichen Grüssen,
Jan Demeyere
Mitgliedsnummer: LG16 12023106
(SV-Mitglied und ehrenamtlicher Helfer bei verschiedene Ortsgruppen, auch bei FCI-Ausscheidungen)
Indiana vom Wildsteiger Land has left us May 18th 2006 at 16.00 hours Belgian Time.
He was killed, euthanized, put to sleep (please feel free to make your own choice) by no one else but myself.
What appeared to become one of the most difficult decisions in my life, turned out to be one of the easiest ones. Our gorgeous guy was x-rayed (again) by a whole crew of experts at the famous University of Gent, Merelbeke. Their discoveries/findings will be published soon enough, Pathology will take care of a thorough post-mortem examination, which will take place tomorrow morning. The diagnosis however, clear to everyone that saw the pictures today, was a severely ruined hip, with increased arthrosis, to a degree, which my daughter and me do not wish to cure, for the benefit of the dog. Painkillers, artificial hips, amputation, or wheelchair (suggestions of a discussion board), these means of curing in our opinion, do not match the well being of a driven German Shepherd Dog at the age of three.
I have therefore asked the vet, to allow me personally to give Indiana the final shot, while still under heavy sedation for the x-rays, thus taking full responsibility for his death. I did not want anybody else to execute this ultimate gesture/action for my dog. (Vet put the needle in, I just pressed the fluid in.)
Of course, prior to this moment, I have talked to him. While Indiana was still under anaesthesia I was granted my private minute with him. I said (repeated) my final goodbyes, somewhat like this I guess:
I know I dont have to be sorry for this, but I am. I will hate myself for the rest of my life for doing this, although I know this is the only decision I could have made, based on your condition and your disease. You have given us so much joy and fun, that we can't possibly forget you. You have been the most wonderful pal for Lisa, I know she will always talk about you and your exploits. She has initially chosen your name (after Indiana Jones, who he himself, in the famous trilogy, took his name after the dog of his childhood), and now she will give you a remembrance. Just like the other kids in the neighbourhood, who were all so very fond of you, especially Yentl and Claudia. They will miss you so much.
I will also commemorate you in everything I do and say. Your story will be told, and I can only hope that lessons will be drawn. You would have deserved a better end, but the blame is not on me. (Thinking: The blame is entirely upon the biggest canine organisation of the world and its breeders, allowing dogs with doubtful hip status-history to produce.) I promise you your life will not have been in vain Indiana. I love you. Lisa loves you, and she will miss you. Why dont you go now buddy, your pain is over! Go ahead, dont look back. Its alright now. Youll be just fine! Ill miss you!
I held and caressed him intensively while he had his final contractions, and then he was gone. The vet checked for his heartbeat, but it was all over now. I hugged him big time and left in bitter tears. Crying:Goodbye my friend!
In the last moments before his departure, the many precious moments of his life of course all came to mind again. The anticipation of his coming during the pregnancy of his mother, the visit to the litter at the age of 5 weeks, the fetching when he was tattooed and the long drive home. His introduction in our family, the first playful weeks, his awful diarrhoea and his near-death experience when he was four months old (pancreas insufficiency). Our numerous escapades to horses, pet-farms, training-fields, his Schutzdienst, the trainings and the preparations for the first shows, some with no competition whatsoever, some with fierce competition. And then, just before reaching his BH, the devastating discovery of his hip dysplasia. The preparations for the trial and his worsening condition. The look in his eyes: Dont make me get up! and the way he moved lately, which still chills my heart to the marrow. I wanted to end his pain, it became too much. Walks with him were no fun anymore, but torture.
I would never ever want a GSD to live like a cripple for the rest of his life. I consider THAT to be cruel. Indy has proven to be the product of bad breeding regulations, allowing to breed with affected dogs (or using healthy parents, but without checking HD-statuses of brothers and sisters), and thus delivering gorgeous show-dogs but with crippled hips. It must take an end. And I will see to it.
Offener Brief an den SV-Landesgruppenvorsitzenden und an die FCI
An alle Vorsitzende der SV-Landesgruppen (Kopien an die FCI - Fédération Cynologique Internationale)
LG1 bis LG20
Vichte, Belgien, 7. Juli 2006
Thema: Mein Offener Brief am SV-Vorstand (d.d. 18. Mai 2006)
Ref.: SV-Spitze antwortet nicht auf Briefe seiner Mitglieder (weder SV-Vorstand noch Hauptgeschäftsstelle oder WUSV)
Ref.: SV-Züchter bietet kein Ersatz bei HD-erkrankten Hund
Ref.: Zitat: Jeder Käufer eines rassereinen Hundes hat grundsätzlich Anrecht auf einen geistig und körperlich gesunden und damit dysplasiefreien Hund.
Sehr geehrter Herr Vorsitzender,
Wenn man die Liste der SV-Landesgruppen durchliest, muss man leider feststellen, dass es keine Vertretung gibt für alle die SV-Mitglieder die im Ausland wohnen und dort ihre sportliche Ambitionen mit dem Deutschen Schäferhund nachgehen.
Als Belgischer Staatsbürger, der fast 12 Jahre in Deutschland gewohnt und gearbeitet hat, und seine Liebe zum Deutschen Schäferhund dort ausgiebig nachgehen konnte, finde ich es sehr traurig, dass ich mich nicht an einen Vertreter des SV wenden kann, um, zusammen mit ihm, mein Problem anzugehen. Ich bin der festen Überzeugung, dass es beim SV auch einen Repräsentanten geben sollte der die im Ausland lebenden Mitglieder auf höchster Ebene vertreten und ihre Themen ggf. durchsetzen kann. Ich hoffe sehr, Sie könnten die Bitte, eine Vertretung für die im Ausland lebenden Mitglieder ins Leben zu rufen, irgendwann in nächster Zukunft beim Vorstand vorlegen und diskutieren.
In der Zwischenzeit erlaube ich mich als SV-Mitglied der LG16 = Ausland, Ihnen alle zusammen, Vorsitzende der Landesgruppen gemeinsam und als Vertreter der LG16 Ausland, um Unterstützung zu bitten und hoffe sehr, ich werde jemanden finden, der mein Hilferuf beantworten kann und wird, bzw. meine Fragen im Bezug auf eine moralische Verpflichtung des Vereins und seine Züchter den Kunden gegenüber an der Spitze des Vereins vorlegen wird. Ich darf wie folgt ausführen:
Ich war der Meinung, dass unser Vereinsvorstand sich auch die Probleme und Fragen einzelne Mitglieder stellt und fundierte Kritik zu schätzen weiss. Ich wurde eines Besseren belehrt, und kann mich nicht damit abfinden. Die Stimme jedes Mitglied sollte in einem demokratisch geführtem Verein gehört werden, auch, ja gerade WENN die Mitglieder keinen eigenen Vertreter haben. Mein zunächst vertraulicher Brief an dem SV-Vorstand wurde keine Beachtung geschenkt und verschwand angeblich in den Akten. Bis heute warte ich vergeblich auf eine Antwort. Obwohl ich bezahlendes Voll-Mitglied des Vereins bin, fühle ich mich ausgeschlossen. Und wenn ich unsportlich behandelt werde, habe ich keinem dem ich das erzählen kann.
Ich müsste annehmen können, dass demokratisches Gedankengut sowie grosse sachliche Diskussions- und Kommunikations-Bereitschaft und -Fähigkeit erforderlich ist für die gewählte Spitzenleute des Vereins. Es müsste gewährleistet sein, dass ein gemeinsames Verständnis für ALLE Bereiche im SV (auch die Mitgliederbetreuung) bei jedem Amtsträger vorhanden ist. Ich habe von keinem der angeschriebenen Vertreter des Vereins eine Antwort bekommen.
Da der Inhalt meines Schreibens und die dort gestellte Problematik jeden Liebhaber des Deutschen Schäferhundes (bzw. ALLE Hundebesitzer) bekannt sein oder zumindest interessieren müsste, möchte ich eine Diskussion eröffnen und Ihnen heute meinen Brief am SV-Vorstand als Offener Brief anbieten (siehe bitte Beilage).
Laut dem neuen Schuldrechtgesetz (gültig ab 01/01/2002 Zitat: Der Kauf eines Tieres ist rechtlich gleich zu behandeln wie der Kauf eines Gebrauchsgegenstandes. Wenn nichts Besonders vertraglich vereinbart wurde, hat der Verkäufer dem Käufer ein mangelfreies Tier zu verkaufen.), hat jeder Käufer ein Anrecht auf ein mangelfreies Produkt. Da Tiere, wie der DSH, vor Gericht als Sache bzw. Produkt gelten, hätte also auch der Käufer eines DSH ein Recht auf ein völlig gesundes Tier (ein Tier welches im übrigem dem Rassestandard gerecht wird). Sollte ein DSH an HD erkrankt sein, müsste der Züchter somit anstandslos Ersatz bieten. Das Erfreuliche ist, das die meisten seriösen (kleinen?) Züchter dies auch korrekt handhaben und alles daran setzen ihre Kunden zufrieden zu stellen. Leider wurde ich das Opfer eines (grossen?) Züchters im Schosse des Vereins, der sich NICHT die gängigen Regeln anschliessen möchte. Deshalb möchte ich den Verein dazu auffordern, gleiche Regeln für ALLE Züchter anzuordnen und durchzusetzen, damit Kunden, welche sich in vollstes Vertrauen an den grössten Rassenhundeverein der Welt und an seine angeschlossenen Züchter wenden, nicht/niemals enttäuscht werden.
Der SV und seine Züchter profilieren sich in der Öffentlichkeit stetig und immer wieder als ein glaubwürdiger und sportlicher Verein, in dem jedes Mitglied sein Vertrauen stellen kann (siehe bitte Mitgliederwerbeaktion). Als langjähriges Mitglied wurde ich in dieses Vertrauen furchtbar enttäuscht und ich möchte dies anzeigen. Ich darf hoffen, dass Sie, sehr verehrter Herr Vorsitzender, mich unterstützen können in meine Bestrebungen unsportliches Verhalten, wie ich es erleben musste, beim Vorstand des Vereins anzuzeigen und ein solches Verhalten zusammen mit mir, als Vertreter aller enttäuschten Käufer von kranke DSH, abzulehnen und zu verurteilen.
Ich hoffe sehr, dass Sie nicht das Gleiche tun werden wie die SV-Spitze und mein Brief in den Akten verschwinden lassen werden, sondern, dass Sie mein Schreiben eine grössere Leserschar in Ihrer Landesgruppe zwecks Diskussion anbieten werden. Deshalb möchte ich Sie bitten, mein Brief via E-Mail alle Ihnen zur Verfügung stehenden Ortsgruppen zuzuleiten. Wenn ich für meine These so viel Zuspruch finde bei den einfachen Mitgliedern an der Basis, muss ich doch mindestens einen Vertreter bei den Landegruppenvorsitzenden finden, der sich meine Sache widmen möchte.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass auch auf dieser (Ihrer) Ebene alles totgeschwiegen, beschönigt und minimalisiert wird. Es gehört sicherlich zu dem Aufgabenbereich eines Landesgruppenvorsitzenden auf die Stimme des auch noch so kleinen Mitgliedes zu horchen und man sollte sich darauf verlassen können, dass jedes Thema auf sportliche Weise mit alle Vorstandskollegen und Mitgliedern der Landesgruppengemeinschaft besprochen wird und weiter an die Vereinsspitze herangetragen wird.
Sollten Sie ein Diskussionsforum auf der Webseite Ihrer Landesgruppe haben, dann möchte ich Sie darum bitten, mein Offener Brief dort zu publizieren, damit Sie als Landesgruppe im Bezug auf das erörterte Thema Erkenntnisse und Einschätzungen Ihrer eigenen Mitgliedern gewinnen können.
Tun Sie den einfachen Hundesportler, wie ich einer bin, bitte den Gefallen, meine Geschichte in Beilage zu lesen, und beantworten Sie dann anschliessend bitte die Frage, ob ich (als Käufer eines DSH bei einem Züchter des SV = wichtigstes Mitglied des weltweiten Dachverbandes F.C.I.) korrekt behandelt wurde. Ich hoffe Sie haben Verständnis dafür, dass ich mich das nicht bieten lassen kann und die Welt informieren muss.
Mit höflichen Grüssen,
Jan Demeyere
8570 Vichte
Belgien
SV-Mitgliedsnummer: 12023106 LG16
P.S. 01: Beachten Sie in diesem Zusammenhang bitte die Tatsache, dass es hier keine persönliche Auseinandersetzung betrifft, es wird lediglich eine ethische und moralische Sache diskutiert. Deshalb wurden alle Angaben zur Identifikation des einzelnen Hundes und des Züchters peinlichst genau entfernt.
P.S. 02: Die FCI hat sicherlich ein grosses Interesse an den Bestimmungen in den Verbänden der verschiedenen Mitgliedsländern, eifert sie doch für korrektes und sportliches Verhalten in allen Bereichen. Deshalb gehen Kopien dieses Briefes an verschiedene wichtige Amtsträger innerhalb des Weltdachverbandes und an einige Vertreter der Presse.
Die ethische Kode der FCI ist ausdrücklich formuliert: Zitat:
Art. 10 - Ethische Kode: Die Zucht und Entwicklung von Hunderassen muss auf langfristigen Zielsetzungen und soliden Grundsätzen beruhen, so dass die Zucht keine kranken Hunde, Hunde mit Verhaltensmängeln oder Hunde mit Verlust an Gebrauchseigenschaften erzeugt.
Mein Hund Indiana vom Wildsteiger Land hatte wegen seine HD alle seine Gebrauchseigenschaften eingebüsst. Der Käufer hat aber zu jeder Zeit ein Anrecht auf ein GESUNDER Hund. Ich bin fest davon überzeugt, dass auch unser Weltdachverband FCI zu keine andere Einschätzung kommen kann, als dieser, dass der Züchter seine Nacherfüllungspflicht unter keinen Umständen entfliehen kann.
Ich lade alle FCI-Funktionäre ein, die angebotene Statistik bezüglich der Frequenz/Grössenordnung von HD beim SV und die Simulation (welche das Schlimmste vermuten lässt) zu lesen und zu überprüfen.
Jeder Tierliebhaber, der sich einen Rassenhund kauft bei einem Züchter innerhalb des ausgelesenem Kreises der FCI-Züchter, hat ein grundsätzliches Anrecht auf einen gesunden Hund.
Ich hoffe, die FCI wird alles in ihrer Macht stehende tun, dies in alle ihrer Mitgliedsländer zu gewährleisten.
Und der SV, als grösster Rassenhundeverein der Welt, sollte vorangehen und gerade stehen für seine Produkte, und bürgen für gesunde Hunde.
Note: Ich stehe jeden Empfänger (auch in BCC), der dieses Thema auf sachlicher Ebene weiter vertiefen möchte, jederzeit zur Verfügung (auch für weitere Einzelheiten).
In Beilage:
- Zunächst vertraulicher, nunmehr Offener Brief am SV-Vorstand
Ein einziges aussagekräftiges Digitalbild der schweren unilateralen Hüftgelenksdysplasie von Indiana vom Wildsteiger Land liegt diesem E-Mail-Bericht bei, nur als Formsache. Die Positionierung ist zwar nicht perfekt, dennoch ist der Befund unumstösslich (verschiedene renommierte TAe hat es, per E-Mail zugesandt, völlig ausgereicht für eine klare Bestätigung der HD-4 = HD-D Diagnose von Gent). Es wurden im übrigem selbstverständlich mehrere Bilder genommen, verschiedene renommierte ausländische Gutachter wurden vor dem endgültigen Befund der Belgischen NCSA-Kommission (=HD/ED-Kommission) konsultiert, darunter Dr. Bernd Tellhelm und Prof. Mark Flückiger.
KEIN Tierarzt der Welt hätte aus dieser schrecklichen Ruine ein: HD-Noch Zugelassen herbei zaubern können.
Auch Dr. Gutbrod in Nürnberg z.B. bestätigte die HD sofort schriftlich und ein SV-TA schrieb: Sehr geehrter Herr, beim Betrachten dieser Aufnahme würde ich Ihnen empfohlen haben, diese nicht zur Kommission zu schicken um Ihnen Geld und Mühe zu ersparen, weil dieser Hund ist tatsächlich HD-positiv. Sogar beim SV wäre dies schlecht. Grüsse, XYZ.
Eine für mich zumindest aussergewöhnliche und unverständliche, ja sogar völlig unzulässige Aussage für einen SV-TA! Er würde es ehr verhindern, dass eine Aufnahme des Befundes im Datenbank des SV landet, als die Absicht des Vereins, die Ausbreitung der HD korrekt im Bilde zu bringen, zu unterstützen. Mit seiner Vorgehensweise belastet er den Verein und seine anerkannten TAe nicht nur in ethischer Hinsicht sehr, er schadet auch den SV und macht den Verein, der sich nach aussen hin angeblich sehr darum bemüht alles zu tun um die HD im Griff zu bekommen, unglaubwürdig. Gleichzeitig bestätigt er meine These, dass allzu viele Befunde nie den Weg in den SV-Genetics-Datenbank finden, die vom Verein verwendete bzw. publizierte Daten somit kaum Aussagekraft haben.
Bei Bedarf lasse ich Ihnen gerne bessere Bilder zukommen.
Ergänzung 07/07/2006: Ein sogenannter asymmetrischer lumbosakraler Übergangswirbel der zu einer ausgeprägter Schiefstellung des Beckens führen kann, was dann eine sehr ungleiche Entwicklung der Hüftgelenke zur Folge hat, konnte bei der letzten Untersuchung NICHT festgestellt werden.
Indiana vom Wildsteiger Land, SZ 2128977, R-K 5053, geboren: 07/07/2003
War der Erwerb des DSH Indiana die lang ersehnte Erfüllung eines Lebenstraums, so wurde er letztendlich zu einem Albtraum. Und zwar ein ziemlich kostspieliger. Sollte der Amtsrichter in Weilheim, Zweigstelle Schongau in der Güteverhandlung noch der Meinung gewesen sein, eine Rückzahlung des Kaufpreises = 700 EUR wäre angebracht, so lege ich hier eine Rahmung der Kosten vor die ich bis heute (für den verkrüppelten Hund) in dem Sand gesetzt habe.
Diese Aufstellung ist keineswegs vollständig und erhebt nicht den Anspruch 100 % genau zu sein. Sie sollte nur eine Grössenordnung der ungefähren Kosten die mit Indiana oder sonst ein Schäferhund in Verbindung standen anbieten.
Wichtig: Der Vorschlag des Richters könnte ehrbar erscheinen, wäre er denn sofort nach der Bekanntgabe des Befundes formuliert worden. Jedoch wurde der Vorschlag erst gemacht, wenn der Hund schon eine beträchtliche Summe an Mehrkosten verschlungen hatte. Somit steht der Vorschlag des Richters keineswegs in eine kaufmännisch korrekten Relation. Im übrigem stand darüber hinaus zu diesem Zeitpunkt bereits eine sehr kostspielige Operation des Hundes zur Debatte.
Note: Der Fall zeigt eindeutig, dass der Richter sehr oberflächlich mit diesem Streit ist umgegangen. Er hat sich keineswegs, wie es von der Justiz verlangt werden kann und muss, eingehend mit der Materie beschäftigt, obwohl ihm viele Informationen vom Kläger angereicht wurden. Er hat einige wenige Urteile überprüft und in diesem Sinne entschieden. Er hat sich nicht die Mühe gegeben einmal zu schauen wie es in die Welt der Schäferhunde aussieht, hat keine Grundlage, geschweige denn die Kenntnisse gehabt um überhaupt in die Sache zu entscheiden. Mit einem Röntgenbild das er nicht beurteilen konnte, war er bereits an die Grenzen seiner Kompetenz gestossen, hätte deshalb zumindest Sachverständige heranziehen müssen.
Kaufpreis Welpen: 700,00 EUR
Zwinger: Hundehaus in Holz von Firma Ivan Christiaensens: 1.250,00 EUR
Hundehütte (Schlafhütte) von Firma Bromet: 252,90 EUR
(Rustica-Flachdachhütte Gr. 1 mit Vorraum + Waffelliegematte, Klarsichtpendelklappe)
Transport Hundehütte nach Belgien: 200,00 EUR
Erstausstattung, Zubehör und Spielzeug: ca. 100,00 EUR
Futtergeschirr, Kämme, Leinen, Bällchen, Beisswürstchen, Fährtengeschirr, etc.
Reisekosten: (Verbrauch 8L/100Km à NUR 1.10 EUR /Liter = 8.80 EUR per 100 Km)
HEUTIGE BENZINPREIS: bereits 1.44 EUR/LITER!!
Besichtigung der Welpen im Alter von 5 Wochen: 0x/0x/2003
900 Km x 2 = 1.800 Km à 0.088 EURO/Km = 158,40 EUR
Abholung des Welpen im Alter von 8 Wochen nach der Tätowierung: 0x/0x/2003
900 Km x 2 = 1.800 Km à 0.088 EURO/Km = 158,40 EUR
Übernachtungskosten: 2 x 1 DZ (Übernachtung + Frühstück) à 50.00 EUR= 100,00 EUR
Begleitung: 1 x meine Tochter Lisa, 1 x Vorsitzender der Ortsgruppe
(Kosten die im Zusammenhang stehen mit dem Kurzurlaub werden hier nicht aufgeführt, lediglich Kosten die auch ohne Urlaub angefallen wären, und nur mit dem Erwerb Indianas zusammenhängen werden hier gelistet. Es wird sozusagen nicht mal gegessen.)
Registrierung bei der KMSH (Kon. Maatschappij St.- Hubertus) 15/12/2003: 58,27 EUR
(Kontrolle Tätowierung, Eintragung Ahnentafel im Belgischen Dachverband nach Erhalt des Dokumentes vom SV)
VVDH-Arbeitsheftchen: 24/12/2003: 3,72 EUR
KKUSH-Arbeitsheftchen des KMSH: 09/01/2004: 14,56 EUR
Tierhalter-Haftpflichtversicherung:
Wir haben eine Versicherung für den Fall des Falles abgeschlossen:
3 Jahresbeiträge à jährlich 55.00 = 165,00 EURO
Behandlung und Aufenthalt in der Uniklinik Merelbeke, Gent, 07/11/2003: 250,00 EUR
Nach Überweisung des TA (Verdacht auf exokrine Pankreasinsuffizienz)
4. Letzte Untersuchung NCSA, Uniklinik Merelbeke, Gent: laut Beleg: 296,01 EUR
Hundefutter: niedrig geschätzt/nicht alle Belege wurden aufbewahrt:
Für diesen grossen und kräftigen Rüden wurde schätzungsweise monatlich einen Sack Futter angekauft. Es könnte auch mehr gewesen sein. Niemals hat der 65.5-66 cm grosse Indiana mehr gewogen als 38,5 Kg.
2 Monate Royal Canin Junior (15KG) à 58.50 = 117,00 EUR
3 Monate Hills Prescription Diet Canine i/d-formule aus Blechdosen:
laut Belege: 27.60 + 3 X 72.37 = 244,71 EUR
7 Monate Eukanuba Puppy&Junior Large (15Kg) à 47.50 = 332,50 EUR
Geschätzte Reisekosten für obige Entfernungen TAE und Uniklinik:
Respektive: (4 X Avelgem à 18 =) 72 Km + (4 X Gent à 80 =) 320 Km + (1 x Oudenburg à 160 =) 160 Km + (2 X Beveren-Leie à 15 =) 30 Km
Insgesamt somit: ca. 582 Km à 0.088 EURO/Km = 51,22 EUR.
Ausbildung und Training in der Ortsgruppe:
Mitgliedsbeiträge des SV und der Belgischen VVDH, bzw. Ortsgruppengebühren werden hier nicht aufgeführt. Auch ohne Indiana waren wir schon Mitglied in beiden Vereinen. Es werden hier dementsprechend nur die ungefähren Fahrtkosten aufgeführt für die Entfernung zum Hundeplatz der Ortsgruppe in Waregem zwecks Ausbildung und Training von Indiana.
Für die Dauer von circa 45 Wochen im ersten Lebensjahr (Alter: von 2 Monate zwecks Eingewöhnung und Sozialisierung - bis 14 Monate = bis zum Röntgen) wurde zweimal in der Woche zu der Ortsgruppe gefahren, Entfernung 12 Km.
(45 Wochen x 2 Trainingen) = 90 Fahrten x 24 Km = 2.160 Km à 0.088 EURO/Km = 190,08 EUR.
Fahrtkosten zum Zwinger:
Indiana wohnte im schönen Garten meiner Eltern, wo bereits seit meine Kindheit immer DSH gewohnt haben, und wo er sich tagsüber frei bewegen konnte. Dreimal täglich fuhr ich dorthin um ihn zu versorgen, laufen, Fahrradfahren oder in-line skating zu gehen, für sonstige Ausflüge mit der Tochter mitzunehmen, oder für das Training abzuholen, etc.
Die Entfernung beträgt 3,5 Km, täglich fuhr ich somit 3 x 7 Km = 21 Km.
Seit 29. August 2003 fuhr ich also, abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen circa 964 Tage x 21 Km = 20.244 KM abzügl. obige Trainingsfahrten 2.160 Km =
18.084 Km xà 0.088 EURO/Km = 1.591,39 EUR.
Teilnahme an Schauen:
25. Januar 2004: Internationale Rassenhunden-Ausstellung in Moeskroen:
Puppy-Klasse Rüden
Resultat: VB1 (veelbelovend) VV1 vielversprechend 1. Platz
SV-Richter: John Thys - Meldegebühr: 33,00 EURO
22. Februar 2004: 40ste Flanders Dogshow 2004 zu Gent:
Puppy-Klasse Rüden
Resultat: VB1 (veelbelovend) VV1 vielversprechend 1. Platz
Sophia Kaluzniacki (USA) - Meldegebühr: 30,00 EURO
3. April 2004: Beurteilungstag VVDH bei der Ortsgruppe Ten Putte in Gistel:
Puppy-Klasse Rüden
Resultat: uitstekend en beantwoordt vorzüglich/entspricht dem Standard
SV-Richter: Roland Dierendonck - Meldegebühr: 5,00 EURO
10. April 2004: Paastrofee (Ostern-Zuchtschau) VVDH bei der Ortsgruppe Laakdal
Jugendklasse Rüden
Resultat: G 9 ( Goed 9 ) G9 = Gut 9. Platz (kein eigener Läufer)
SV-Richter: Helmut Buss (D.) - Meldegebühr: 16,00 EURO
31. Mai 2004:Pinkstertrofee (Pfingsten-Zuchtschau) VVDH bei der Ortsgruppe Aarschot
Jugendklasse Rüden
Resultat: ZG 5 ( Zeer Goed 5 ) SG5 = Sehr Gut 5. Platz, Läufer Theo Cauberghs
SV-Richter: Hans-Peter Fetten (D.) - Meldegebühr: 10,00 EURO
14. August 2004: Belgische Siegerschau VVDH bei der Ortsgruppe Geel
Jugendklasse Rüden
Resultat: ZG 5 ( Zeer Goed 5 ) SG5 = Sehr Gut 5. Platz (13 Monate alt, voll abgehaart,
Konkurrenz 16/17 Monate alt, Läufer: Theo Cauberghs
Gewinner: spätere VA: Nando vom Gollerweiher)
SV-Richter: L. Schweikert (D.) - Meldegebühr: 16,00 EURO
Geschätzte Reisekosten für obige Entfernungen:
Respektive Fahrten: 50 + 100 + 170 + 290 + 270 + 280= 1.160 Km
+ zwei Fahrten zu den Läufern die den Hund vorbringen sollten zwecks Ring-Training:
1 x nach Oeren = 145 Km + 1 x nach Aarschot = 270 Km, zusammen 415 Km
Insgesamt somit: ca. 1.575 Km à 0.088 EURO/Km = 138,60 EUR.
14. September 2004: Ende der Fahnenstange: erste Röntgenaufnahmen bestätigen schwere HD
(NCSA=FCI: HD-Befund= HD-4)
Die Showkarriere Indianas war bereits im Alter von 14 Monate zu ende.
Fahrtkosten zum Gerichtstermin beim Amtsgericht Weilheim, Zweigstelle Schongau in Januar 2006, erste Instanz:
Fahrt mit der Bahn (wegen der Wetterlage): laut Belege: 230,80 EUR.
2 Übernachtungen EZ (notwendig wegen Zeitplan der Bahn) mit Frühstück: 60,00 EUR.
(etwaige Gerichtskosten oder Anwaltskosten um die Nacherfüllungspflicht des Züchters in der Berufung durchzusetzen wurden hier noch nicht berücksichtigt!)
Anwaltskosten für die erste Instanz:
Kostenvorschuss in Bar 25/01/2005: 100 EUR
Gerichtskosten und Kostenvorschuss laut Rechnung 23/05/2005: 575,21 EUR
Gesamtsumme dieser Aufstellung, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Indiana kostete uns bis dato mindestens: 8.800,54 EURO
Er ist aber bereits im Alter von 34 Monate tot.
Sein Zwinger im Garten meiner Eltern steht leer, mein Vater vergiesst Tränen um seine Abwesenheit.
Meine Tochter ist untröstlich, aber tapfer.
Ich selber bin masslos enttäuscht.
Fazit:
Ich habe es mich, einmal abgesehen von der emotionellen Energie und der aussergewöhnlichen Zuwendung die wir das Tier entgegengebracht haben, einiges kosten lassen um einen vielversprechenden Rüden für Zucht und Leistung aus bester Deutsche Kör- und Leistungszucht, sogar vom renommiertesten Züchter überhaupt, zu bekommen und zu pflegen.
Heute aber haben meine Tochter Lisa und ich selbst nichts als Enttäuschung und einige Bilder eines zwar äusserst schönen, aber verkrüppelten Hund. Es war nur eine kurze Freude.
Die redaktionellen Bemühungen von dem Rechtsamt des SV durch Empfehlungen beim Hundekauf, wie sie bereits auf der Webseite des Vereins und in der SV-Zeitung veröffentlicht wurden, jeglicher Gewährleistung der Züchter bei gravierende Mängel, wie die HD eine ist, auszuschliessen, sind unzulässig und ein verantwortungsvoller Verein unwürdig.
Viel mehr sollte appelliert werden an der ethischen Verantwortung die alle Züchter ihre Kunden UND ihre gezüchteten Welpen gegenüber haben.
Ich darf in diesem Zusammengang den ehemaligen Zuchtwart des Vereins Herrn Helmut Buss zitieren: Sicherlich ist es auch angebracht bei dieser Gelegenheit, wie es nicht häufig genug geschehen kann, auf den bekannten Leitspruch unseres Vereinsgründers und Altmeisters Max von Stephanitz: Schäferhundzucht ist Gebrauchshundzucht, sonst ist sie keine Schäferhundzucht! mit allem Nachdruck hinzuweisen.
Indiana vom Wildsteiger land war zu nichts zu gebrauchen. Seine verkrüppelte Hüfte machte ihn zu einem Invaliden. Muss ich mich damit abfinden, einfach glauben: Ich hätte halt... Pech gehabt! ?
Was habe ich nun aus dieser Geschichte gelernt?
Dass ich kämpfen werden muss, um eine Veränderung im Verhalten und in der Ethik des Vereins und seine Züchter herbeizuführen. Ich werde alles daran setzen um gerade das zu tun. Indiana darf nicht umsonst gelebt haben.
Manche Philosophen sind der Meinung, dass jeder nur das bekommt, was er bewältigen kann, was er verdient hat, und jeder bekäme die Herausforderung die er braucht. Dass es einen Grund gibt, warum ausgerechnet ICH dieses Schicksal des verkrüppelten DSH auferlegt bekam, wage ich zu bezweifeln. Wir werden aber sehen ob die Philosophie stimmt und wo dieser Weg mich hinführt.
Die Geschichte von Indiana vom Wildsteiger Land ...
Seit über dreissig Jahre versuchen der SV (Schäferhundeverein e.V. mit Sitz in Augsburg und grösster Rassenhundevereinigung der Welt) und seine Züchter die Hüftgelenksdysplasie im Griff zu bekommen. Vergeblich.
Kurzgefasst: Die Dysplasie ist eine überwiegend erblich bedingte krankhafte und für das Tier äusserst schmerzhafte Veränderung der Gelenke (Hüften und Ellenbogen).
(Ich darf auf das WDR-Fernsehen Dokument in Beilage 1. verweisen, für eine sehr gute Zusammenfassung der hier vorgestellten Problematik.)
Eine aktuelle Studie auf Basis der SV-Genetics (eine vom Schäferhundeverein publizierte Datenbank welcher die HD-Befunde von über eine Halbe Million reinrassige Deutsche Schäferhunde dokumentiert) bestätigt, dass weniger als die Hälfte aller DSH gesunde Hüften haben. Wissenschaftler sprechen von eine Zahl die noch niedriger liege, sie zeigen an, dass nur 20 bis 25 % der Hunde einwandfreie Hüften haben.
Ein Fallbeispiel soll helfen die schwerwiegende Problematik ein Wenig zu erläutern.
Herr Otto Normalverbraucher hat seine Hausaufgaben über Jahrzehnte hinweg gemacht (nie konnte er sich seinen Traum realisieren, immer war ein Hinderungsgrund da: Beruf im internationalem Wirkungskreis, Freundin, Frau oder Kind) aber nach vielen Überlegungen bestellt er nun hoffnungsvoll mittels E-Mail: einen vielversprechenden Deutschen Schäferhund-Rüden für Zucht und Leistung bei einem der renommiertesten Züchter der Welt. Er wird eingeladen den letzten Wurf doch einfach einmal besuchen zu kommen und reist von der Belgischen Küste bis zum schonen Bayern um sich dort persönlich vorzustellen, Bekanntschaft zu machen mit dem Züchter und seine Familie und dort direkt vor Ort die Welpen über einige Tagen hinweg zu betrachten und alles weitere zu besprechen.
Beim Kurzurlaub mit seiner Tochter, nennen wir sie Lisa, begutachtet er die Welpen über mehrere Tage und er bekommt die erste Wahl für einen schönen Rüden. Herr Otto besteht darauf einen Vorschuss in Höhe von 200 EUR zu zahlen um den Welpen sicher zu stellen und geht stolz wieder nach Hause. Am 29 August kommt er erneut nach der Tätowierung des Wurfes nach Bayern um den Welpen endgültig abzuholen, zahlt die verbleibende 500 Euro und kauft damit den am 07.07.2003 geborenen reinrassigen Deutschen Schäferhund Indiana vom Wildsteiger Land.
Der Welpen wird vorbildlich und aus dem effef gepflegt, verwöhnt und vorsichtig nach allen Regeln eingeschult auf dem Hundeplatz bei der Ortsgruppe die über sachkundige Trainer verfügt. Erste Ergebnisse sind in der Tat vielversprechend, ein Traum geht für den Besitzer langsam in Erfüllung.
Im Alter von 14 Monaten wird der junge Hund geröntgt, eine Pflichtübung wenn der Hund später in die Zucht eingesetzt werden soll. Herr Otto entgeht die Aufregung in der Tierarztpraxis aber nicht als die Kollegen Tierärzte das gerade angefertigte Bild an der Leuchtwand betrachten (einer hat sich die Hand auf die Stirn geschlagen) und er fragt was Sache ist. Schauen Sie doch einmal her! Herr Otto bleibt die Spucke weg. Eine Hüfte sieht wie eine Augenweide aus, auch ein Laie sieht das, die andere aber gleicht eine Griechische Ruine. Herr Otto bleibt das Herz stehen. (Jetzt erst fiel ihm ein, dass der Hund sich beim Spielen doch immer sehr rasch niedergelegt hatte, er wusste jetzt warum.) Wie gesagt hat er seine Hausaufgaben gemacht und er weiss ganz genau wie die Diagnose aussehen wird: Schwere unilaterale Hüftgelenksdysplasie.
Demnach müsste der Hund vom Sport (und von der Zucht sowieso) ausgeschlossen werden, dürfte nur noch kurze Spaziergänge machen, seine Lebenserwartung wäre erheblich eingeschränkt usw. Von den Schmerzen seines Hundes kann Herr Otto sich keine Vorstellung machen, in Anbetracht des Röntgenbildes und der bereits eingesetzten und deutlich sichtbaren Arthrose wären sie sicherlich nicht gering. Er kann sich zu der Empfehlung das Tier einschläfern zu lassen während es gerade noch unter der Anästhesie liegt nicht durchringen, hat er doch seine Tochter als Miteigentümer auf die Ahnentafel eintragen lassen. Lisa würde dies nie zustimmen! Ich nehme den Hund wieder mit nach Hause. sagt Herr Otto unter Tränen, er hyperventiliert. Die Tierärzte kondolieren, sie kennen die Gefühle der Besitzer, Herr Otto ist nicht der erste den sie einen solchen Befund mitteilen müssen.
Wieder zuhause schreibt Herr Otto per E-Mail sofort den Züchter an, fragt ihm nach seine Meinung. Er bekommt aber keine Antwort. Erst wenn er Wochen später um Unterstützung fleht auf dem Internet kommt aus unerwartete Ecke eine Nachricht: Wir haben den Bruder Ihres Hundes. Bitte melden Sie sich! Aus Deutschland meldete sich die Besitzerin eines weiteren Hundes aus dem selben Wurf der schwer an beidseitige Hüftgelenksdysplasie erkrankt war, nennen wir sie Frau Karl. Sie hatte gerade den ersten grossen Schock überwunden nachdem der Hund eingeschläfert werden musste, hatte auf ihre Webseite deshalb sogar die Geschichte der Regenbogenbrücke platziert. Herr Otto rief sie an und man tauschte sich aus.
Zur gleichen Zeit war unser gute Mann nicht weniger überrascht, wenn er auch aus dem sonnigen Spanien eine E-Mail bekam. Es meldete sich ein Mann aus der Nähe von Malaga. Er brachte die Nachricht, dass er in der Zwischenzeit den Vater der Welpen gekauft hatte und machte einen generösen Vorschlag: Er konnte es zwar nicht verstehen, dass der Züchter sich nicht korrekt verhielt, hätte er das ihm gegenüber doch immer gemacht, aber wenn der Züchter sich nicht branchenüblich verhalten sollte, würde Herr Otto von ihm einen neuen Welpen bekommen. Dafür musste Herr Otto aber bedanken. Er war schon bis zu den Alpen gefahren, wollte sich nicht erneut die Strapazen einer Reise bis fast an der Küste Afrikas zumuten, und lehnte dankend für eine so noble Geste ab.
Erst wenn er unnachgiebig täglich Nachrichten sendet, meldet sich dann endlich der Züchter. Er will die Röntgenaufnahmen sehen. Sind bestimmt schlecht gemacht prophezeit Frau Karl in eine E-Mail und in der Tat antwortet der Züchter nach Erhalt des Bildes: Fest steht, das wir für ein solch schlechtes Röntgenbild keinen Cent bezahlen würden. Wir hatten nur die Meinung, das dieses Bild eventuell ein Noch Zugelassen werden könnte.
Der Züchter bezichtigt Herrn Otto des weiteren den Hund viel zu früh und zu viel gearbeitet zu haben, wie es auch bei Frau Karl der Fall gewesen sei (Frau Karl ist erneut furios über diese Bemerkung). Es wird vorgeschlagen den Hund nach Bayern zum Tierarzt des Züchters zu bringen, wo eine Beurteilung Noch Zugelassen wohl drin sein müsste. Eine unvorstellbare Sache! Eine dermassen krankhaften Hüfte, diese Ruine, könnte kein Tierarzt der Welt umwandeln in einem noch zur Zucht zulassung-gebendes Resultat. Herr Otto ist erschüttert. Es ist für ihm unfassbar, dass der Züchter angesichts einer offensichtlich so schlechten Hüfte Korrekturen anbietet und das Röntgenbild in Frage stellt, statt Schlüsse zu ziehen und, wie es üblich ist in der Branche der Hundezucht, sofort Ersatz zu leisten oder in irgendeiner Form seine Verantwortung aufzunehmen.
Herr Otto schrieb einige Dutzend renommierte Züchter von Deutsche Schäferhunde an, alle weltbekannte Vertreter der Rasse, fast alle bestätigten sofort schriftlich, dass sie immer Ersatz anbieten, wenn ein Hund aus ihrer Zucht HD aufweist. Warum nicht auch der Züchter seiner Wahl? Herr Otto ist verzweifelt. Was hat er falsch gemacht?
Nach einigem hin und her ist der Züchter nicht bereit zu einer Lösung und Herr Otto geht buchstäblich spazieren. Mit seinem kranken Hund läuft er über die Wiesen. Mit Indiana, ein Hund der nie mehr Sport treiben kann! Schluss mit Vorbereitungen auf Zuchtschauen, Ausdauer- und Begleithundeprüfung, Fährten ausarbeiten, Schutzdienst, etc. Ende des Traums von Herrn Otto. Weil das Bild angeblich zurückgesendet wurde, aber wie zu erwarten war, nie eintraf (bekannt ist, dass schlechte Resultate gerne von den Züchtern einbehalten werden, damit sie nicht zur Registrierung beim Verein eingesandt werden können), liess er an einer Universitätsklinik neue Bilder erstellen. Mittlerweile hatte die Arthrose bereits erheblich zugenommen, und die Tierärzte schlugen eine Operation vor um den Hund ein möglich schmerzfreies Leben zu gewähren. Der Befund der NCSA (die Belgische Nationale Kommission für Skelettabweichungen bei Haustieren) welche die HD-Befunde begutachtet, und unter die Auspizien der FCI (Fédération Cynologique Internationale Weltdachverband aller Rassen) arbeitet, diagnostizierte inzwischen: HD-D = HD-4. Es wird dem Züchter mitgeteilt. Der Züchter droht aber mit einem Anwalt und Herr Otto wird Post von ihm erhalten. Über Monate hinweg trifft aber nichts ein.
Herr Otto liest Zeitung. Er liest, dass es eine Schuldrechtsreform gibt wonach auch Hundezüchter Mängel beseitigen müssen und er erkundigt sich. Nicht nur nach der Rechtslage, auch nach den Ausmassen der weit verbreiteten Krankheit. Und er studiert: wissenschaftliche Studien, Fachzeitschriften, Statistiken, Webseiten und sonstiges. Er lernt schnell. Er lernt, dass nur die Hunde mit einem HD-1 = HD-normal = HD-a Befund wirklich gesunde Hüften haben. Es heisst: Hunde mit HD-normal Befund haben makellose, medizinisch einwandfreie Hüften. Die zweite Einstufung: HD-2 = HD-B =HD-fast normal, ist bereits eine schwere Täuschung und eine irreführende Definition. Was heisst schon: fast! normal. Die Hüften welche mit dieser Diagnose bewertet werden, zeigen den Begutachtern bereits eindeutige Veränderungen oder Abweichungen vom Normalem. Sie sind also sicherlich nicht: gesund. Die dritte Einstufung: HD-3 = HD-C = HD-Noch Zugelassen, treibt es auf der Spitze. Obwohl die Hüften hier schwerwiegende Abweichungen von der gesunden Hüfte beweisen, lässt man durch diese Bewertung zu, dass die Hunde dennoch in der Zucht behalten bleiben. Ein schwerwiegender Verstoss gegen das Tierschutzgesetz.
Herr Otto beschliesst vor Gericht zu klagen, hat er doch vom sorgfältig ausgesuchtem und renommierten Züchter nicht bekommen was er wollte. Mit den Problemen der Hüftgelenksdysplasie hatte Herr Otto doch nichts zu tun. Er wollte nur einen vielversprechenden Rüden für Zucht und Leistung, nichts mehr und nichts weniger, und dem wurde ihm auch ohne weiteres zugesagt. Er war dafür weit gereist und hatte dafür auch einen hohen Preis bezahlt. Bekommen hatte er aber einen kranken Hund. Einen schwer behinderten Patienten, statt ein freudiger Kumpan womit er jeden Tag nach Herzenslust spielen und trainieren könnte. Er hatte bei seinem Besuch gefragt nach HD. Der Züchter hatte gemeint: Wir haben keine HD in unsere Zucht!
Während seine Anwältin die Klage vorantreibt und dem Züchter noch aussergerichtliche Lösungen vorschlägt, stürzt sich Herr Otto in seine Statistiken. Er ist dermassen erschüttert über die Zahl der kranken Hunde, dass er beschliesst selber eine Statistik aufzustellen über den Nachwuchs der Hündinnen geboren im Zwinger des spezifischen Züchters. Später will er die Zahlen vergleichen mit der vollständigen Population und er erstellt eine erweiterte Statistik über die Nachkommen der Deckrüden des Zwingers. Letztendlich will er es ganz genau wissen, und überprüft Ergebnisse von über eine halbe Million reinrassige und beim SV eingetragene Hunde. Er wendet sich an Wissenschaftler im In- und Ausland die in diesem Bereich tätig (gewesen) sind, schickt ihnen seine Studien und befragt sie. Die Datenlage ist erdrückend schreibt ihn Prof. Dr. Flückiger aus der Schweiz:
Sehr geehrter Herr Otto, besten dank für ihre unterlagen. die zahlen und ihre folgerungen sind wohl bekannt. schon vor 30 jahren wurde klar belegt, dass aus paarungen mit HD-hunden mehr dysplastische nachkommen anfallen. denn HD ist erblich. ebenso bekannt ist, dass längst nicht alle hunde geröntgt werden, und dass von den offensichtlich dysplastischen die wenigsten in der offiziellen statistik erscheinen. wohl bekannt ist auch, dass in deutschland (und von da stammen ihre daten) ebenso wie in ländern, welche die bilder beim SV in deutschland bewerten lassen, die deutschen schäferhunde seit jahren viel zu milde bewertet werden. in realität sind nur 20-25% (je nach untersuchtem jahrgang) der geröntgten DSH HD frei (A).
Was bedeutet dies nun alles? Die Datenlage ist erdrückend. HD könnte bereits mit den jetzigen züchterischen methoden auf ein sehr tiefes niveau gesenkt werden. wenn zusätzlich eine nachkommenskontrolle eingeführt würde, wäre das problem HD praktisch gelöst. das beweist zum beispiel die blindenführhundeschule in allschwil (schweiz), die bei ihrer labrador retriever zucht HD weitgehend eliminiert hat. Auch eine zuchtwertschätzung würde die situation verbessern. ABER: politische, wirtschaftliche und emotionale Aspekte erlauben dies offenbar nicht. Der Druck des einzelnen Besitzers eines DSH mit HD ist nicht ausreichend, um eine Aenderung zu erzwingen. Sie müssten die Funktionäre im SV, alle Züchter und die Käufer auf eine Linie bringen. Ich wünsche ihnen dazu viel erfolg
freundliche grüsse m. flückiger HDED Kommission Zürich Mark Flückiger, Prof. Dr.med.vet. Dipl. ECVDI Bildgebende Diagnostik und Radio-Onkologie Vetsuisse Fakultät, Tierspital Zürich Winterthurerstrasse 260 CH-8057 Zürich / Schweiz
Als Herr Otto den bekannten Professor darum bittet eine Stellungnahme abzugeben die er im Gerichtssaal verwenden kann, antwortet dieser: (Ich entschuldige mich förmlich für die hiesige Verwendung seines Kommentares, leider kann ich aber kein Omelette machen, ohne Eier zu brechen.)
Sehr geehrter Herr Otto Ich möchte von einer offiziellen Bestätigung absehen, denn sie könnte dazu führen, dass der SV den Kontakt mit mir abbricht. Das wäre für die Sache HD nicht förderlich, denn nur stete und emotionsarme Kommunikation und Information des SV kann uns weiter bringen.
Professor Flückiger muss sich also fürchten aus der Runde ausgeschlossen zu werden, wenn er sich nicht an die auferlegte Schweigepflicht hält?! Und emotionsarm ist es sicherlich NICHT, wenn Herr Otto mit seiner Tochter Lisa zuschauen muss, wie Indiana die Todesspritze bekommt.
Nach und nach kommen Zahlen und Aussagen zusammen. Herr Otto schickt sie zu seiner Anwältin in der Hoffnung, sie könnten dazu beitragen, das Gericht zu überzeugen, dass dringend Massnahmen notwendig sind. Sein Hund ist das Produkt nicht angepasste Zuchtbestimmungen. Wenn die Professoren die im Wissenschaftlichen Beirat des Schäferhundevereins sitzen, ihre medizinischen Empfehlungen nicht in den Köpfen des Vorstandes durchgesetzt bekommen, wie soll es denn da überhaupt mal zu einer Verbesserung kommen?
An Hand einer HD-Zuchtwertschätzung (siehe bitte Webseite des SV) wird die Welt den Eindruck vermittelt, die Hunde in der Zucht werden streng beurteilt. Diese Zuchtwerte sind aber Makulatur und sagen überhaupt nichts aus. Bewiesenermassen werden nur ein Drittel der Welpen später geröntgt, schlechte Ergebnisse werden zurückgehalten. Wie soll die berechnete Zahl dann überhaupt eine Aussagekraft haben? Stellen Sie sich vor, bei der Wahl werden nur 33% der Stimmen gezählt. Ob dann die Wahl ein korrektes Bild abliefere? (Herrn Berlusconi und Herrn Prodi lassen grüssen.)
Ein weiterer Kommentar eines Experten:
Sehr geehrter Herr Otto,
Es ist sicher so, dass Massenselektion aufgrund der Bewertung des Phänotyps eines Einzeltieres in der Zucht gegen HD nur bedingt erfolgreich sein kann (Erbgang: Phäntyp - Genotyp). Wenn zusätzlich mit belasteten Tieren gezüchtet wird, wird sich der Erfolg weiter verringern. Die ZW-Schätzung ist eigentlich ein guter Ausweg, da damit nicht der Phänotyp nur eines Tieres, sondern auch Verwandteninformationen berücksichtigt werden.
Damit fangen die Probleme, wie Sie richtig sagen an: Wenn nur die HD-freien Tiere in den ZW Eingang finden, also eine Vorselektion stattfindet, kann das System nicht funktionieren. Sicher nicht weil die Methode schlecht ist, sondern wegen "menschlichen Versagens". Das gilt grundsätzlich für sämtliche Massnahmen, bei denen auf irgendeine Art auf den Phänotypen zurückgegriffen werden muss. Ein Ausweg ist schwierig, aber möglich. Man könnte den ZW immer mit der Prozentzahl der untersuchten Tiere kombinieren: ZW 85 (27%): der ZW des Tieres beruht auf 27% untersuchter Tiere. Dieser ZW müsste dann eben als schlechter eingestuft werden als ein ZW 95 (70%).
Der Widerstand der Züchter dürfte erheblich sein, allerdings könnte damit der ZW wirklich gewichtet werden. Andere Möglichkeiten sind problematischer aber auch denkbar: ein ZW wird nur angegeben, wenn z.B. mindestens 50% der Tiere untersucht sind. Rx- Untersuchungen für anerkannte Züchter obligatorisch zu machen geht wohl nicht, da fehlen die rechtlichen Grundlagen völlig. Deshalb laufen alle Möglichkeiten darauf hinaus, dass der ZW ein gute Instrument ist, aber gewichtet werden muss.
Ich hoffe, Ihnen damit gedient zu haben und mit den besten Wünschen für 2006
Johann Lang
Prof., Dr.med.vet., Dip ECVDI Head, Division of Clinical Radiology Department of Clinical Veterinary Medicine University of Bern Länggassstrasse 128, Postfach CH-3001 Bern
Endlich kommt, nach fast einem Jahr von hin und her, der so lang erwartete Gerichtstermin. Der Richter hatte bereits im Vorfeld einmal angeregt die Klage zurückzunehmen, auf Basis eines Herrn Otto nicht einleuchtendes Urteil bestünde keine Aussicht auf Erfolg. Herr Otto blieb stur. Er bestand darauf seine Argumentation und seine Statistiken persönlich vorzubringen und reiste erneut nach dem weit entfernten Bayern um am 10. Januar 2006 sein Plädoyer vorzubringen.
Als der Richter sich über das Röntgenbild beugte und angab keine Ahnung zu haben wie er dieses Bild denn überhaupt zu beurteilen hatte, war er doch ein Laie und kein Mediziner, wusste Herr Otto, dass es schief ging. Statt ein professioneller Gutachter zu bestellen der vertraut war mit der Materie, und der die ausführlich angeregte und zwingende Veränderung der Zuchtbestimmungen des SV auf ihre Notwendigkeit überprüfen könnte, der Züchter auf seine Verantwortung für den Mangel hinweisen könnte, machte der Richter in der Güteverhandlung den Vorschlag der Züchter sollte die 700 EUR zurückzahlen und Herr Otto sollte es annehmen, es bestünde keine Rechtslage um anders zu entscheiden, er würde den Rechtstreit vielleicht verlieren, und dann hätte er wenigstens das Bisschen Geld um einen neuen Hund zu kaufen.
Eine Ohrfeige!
Herr Otto lehnte ab. Es drehte sich für ihm schon lange nicht mehr nur um Indiana. Dieser war verloren, brauchte eine Operation oder müsste eingeschläfert werden. Verändert hätte sich nichts am riesigen Problem des Schäferhundevereins. Es würden zukünftig weiterhin Tausende Schäferhunde jährlich mit missgebildeten Hüften geboren werden und ihre Besitzer würden sie einschläfern lassen müssen. Auch hätte sich nichts geändert im Bezug auf eine (zwangsmässige) Nacherfüllungspflicht des Züchters den Kunden gegenüber, bei schweren Mängel wie die HD eine ist. Das Angebot des Richters in der Güteverhandlung beweist eindeutig, dass etwas faul ist, der Kunde sehr wohl ein Anrecht hat auf Entschädigung. Wenn der Züchter nun wirklich überhaupt keine Verantwortung hätte, wäre der Vorschlag für sich schon völlig überflüssig gewesen. Der Richter hat versöhnen wollen, es wäre aber ein trügerischer Judaskuss geworden. Wegen mangelnder Kenntnisse der Branche und seine Gepflogenheiten, und ganz besonders wegen der Tatsache, dass er nicht einen Sachverständigen herbeigerufen hat, ist sein Urteil bereits ein eindeutiges Fehlurteil... und es dient den DSH, den Verein, seine Züchter und seine Käufer nicht...
Die Geschichte des Herrn Otto ist hier selbstverständlich nicht beendet. An die Folge wird noch gearbeitet. Der obige Auszug müsste aber ausreichen um den hiesigen Sachverhalt kurz zu schildern.
Zwar wurde nach der Entscheidung in der ersten Instanz durch ein bedauernswerter Prozedurfehler die Berufung abgewiesen, der Weg zum Europäischen Gerichtshof und zur multimedialen Bewusstmachung bleibt mir aber offen. Gerade im Hinblick auf einige Paragraphen im internationalem Recht ist ein Durchbruch noch immer möglich.