Kritiek op radicale
inclusie n.a.v. Duitse moeder van kind met Down-syndroom die vindt dat Henri
toegang moet krijgen tot Gymnasium (aso)
Nicht jedes Kind kann auf eine normale Schule gehen Frankfurter
Allgemeine: 19.05.2014, von Christian
Geyer Kritiek van Günther Jauch
Die Inklusion ist bei Günther Jauch angekommen. Ein Kind
mit Behinderung kann nicht immer aufs Gymnasium gehen. Nicht nur das Kind
selbst könnte davon überfordert sein, auch Lehrer und Mitschüler.
Henri hat das Down-Syndrom - seine Mutter will, dass er auf
ein normales Gymnasium geht.
Um es vorwegzunehmen: Die paradoxen Effekte, die das wie
es im Juristendeutsch heißt Recht von behinderten Menschen auf Teilhabe an
allen gesellschaftlichen Prozessen hervorruft, wurden in dieser Sendung
überdeutlich. Paradoxe Effekte, weil ein gleiches Recht für alle, was auch für
alle mit gleichen Mitteln durchgesetzt werden soll, unter Umständen die
Benachteiligung noch verschärft, die man doch verhindern will. Und zwar dann
eine Benachteiligung für alle: für Menschen mit und ohne Behinderungen.
Immer wieder drängte sich in der Jauch-Talkrunde am
Sonntagabend als Leitfrage auf, was der Moderator an einer Stelle sinngemäß so
formulierte: Möchte man nicht der Frau Ehrhardt Recht geben, die als Mutter
dafür kämpft, dass ihr elfjähriger Sohn Henri trotz Down-Syndrom ein ganz
bestimmtes normales Gymnasium in ihrer Nähe besuchen darf, also eine Regel-,
keine Förderschule? Und muss man, so Jauch weiter, nicht aber dem Herrn Kraus
Recht geben, der vom Kindeswohl ausgehend die Differenzierung der Fälle fordert
und sagt: je nachdem. Je nachdem, um welche Art von Behinderung es sich
handelt, muss im konkreten Fall über Regel- oder Förderschule entschieden
werden.
Unterricht in Mini-Gruppen
Sein behinderter Neffe etwa, so der
Lehrerverbandsvorsitzende Kraus, sei heute ein selbstbewusster Student, der in
einer inklusiven Wohngemeinschaft mit Nicht-Behinderten zusammenlebt, weil er
seinerzeit auf eine Förderschule gegangen und ihm dort all die Widmung und
kompetente Unterstützung, aber auch eine gewisse geschützte Atmosphäre zuteil
wurden, die ein spezieller Unterricht in Mini-Gruppen ermöglicht. Das bedeute:
Um das Ziel der Inklusion zu erreichen, sei je nach Situation das Spektrum
etwa beim Down-Syndrom ist breit, es gibt leichte und schwere Ausprägungen
nicht immer auch Inklusion das gebotene Mittel.
Diese Je-nachdem-Argumentation, die nicht nur vor einer
Diskriminierung der Förderschule und ihrem Personal warnte, sondern generell
vor falscher Gleichmacherei eben auch bei der gebotenen Gewährleistung von
Gleichberechtigung - einer solche Argumentation konnte sich Jan-Martin Klinge
in weiten Teilen anschließen. Klinge unterrichtet als Gesamtschul-Lehrer in
einer Klasse, in der auch Behinderte lernen und erdete die Diskussion immer
wieder mit dem Hinweis, dass die eigentlich gewünschte und auch von ihm, Klinge,
vehement geforderte Inklusion an einer Schule nur in dem Umfang hergestellt
werden könne, in dem auch die dafür notwendigen Mittel (an Personal,
Lehrmaterial) bereitstünden.
Anderenfalls verfalle man einem Wunschdenken, das niemandem
helfe: weder den Kindern mit Behinderung, die nicht mitkommen, noch den Kindern
ohne Behinderung, die mit der inklusiven Schulsituation nicht zurechtkommen,
weil sie nicht ihren Fähigkeiten entsprechend lernen können.
Er müsse schließlich die Förderung all seiner Schüler im
Auge behalten, erklärte Klinge: also jene mit und jene ohne Behinderung. Und er
gab zu bedenken, dass sich diese beiden Schülergruppen von der siebten, achten
Klasse an rasant auseinanderentwickeln, was die Anforderungen an eine
Inklusion noch einmal erheblich steigere, zumal wenn, wie Klinge es erlebt, das
zusätzliche Förderpersonal in höheren Regelschulklassen sich mitunter auch
selbst nicht mehr in der Lage sieht, den Anschluss an schwierige Fächer wie
Physik und Chemie zu halten. Damit war der Ball an die Politik zurück gespielt,
wo er zweifellos zunächst auch hingehört.
Wer ideologisiert die Debatte?
Was Malu Dreyer, die Ministerpräsidentin von
Rheinland-Pfalz, zur Debatte beisteuerte, klang da freilich nur sehr
eingeschränkt Vertrauen erweckend. Ihre kategorische Mahnung, nicht nach
Behinderungsarten (zu) differenzieren, musste für Praktiker des inklusiven
Unterrichts unverständlich bleiben. Ihre Warnung, die Debatte nicht zu
ideologisieren, fiel teilweise auf sie selbst zurück. Wie möchte sie eigentlich
verhindern, dass ein unbedingt zu erfüllendes Wahlrecht der Eltern, was die
Schule des behinderten Kindes angeht, im Einzelfall dem Kindeswohl schadet
statt nutzt?
In diesem Sinne hatte der Auftritt von Henris Mutter
bisweilen etwas erschreckend Maßloses; ihr einfaches Wegwischen von Warnungen,
Kinder mit Behinderungen auf einer Regelschule womöglich von einer Enttäuschung
in die nächste zu schicken, ihr kompromissloses Beharren auf einer Regelschule
in nächster Nähe ihrer Wohnung (nach dem Motto: in dieses Gymnasium gehen auch
Henris Freunde), all dies ließ für Henri nicht unbedingt nur Gutes erwarten
(sein Fall hätte im übrigen noch viel genauer beleuchtet werden müssen, um ihn
wirklich beurteilen zu können).
Es war der Lehrer Klinge, der Frau Ehrhardt darauf hinwies:
Unser Schulsystem basiert nicht darauf, dass wir mit unseren Freunden zusammen
sind. Das Thema, da hatte Günther Jauch sicher recht, wird seiner Sendung auf
absehbare Zeit erhalten bleiben.Auch Inklusion hat Grenzen - besonders in der
Schule
Reacties van lezers
*SoPäd: Es geht in der UN-Konvention darum, Menschen mit
Behinderungen Zugang zum staatlichen Bildungssystem zu geben, nicht um eine
hundertprozentige inklusive Beschulung. Zugang haben sie in Deutschland längst.
Viele Eltern haben mit Förderschulen und deren Fachkräften, mit kompetenten
Diagnosen und individuellen Förderplänen gute Erfahrungen gemacht. Man darf
diese anerkannten und akzeptierten Angebote nicht übereilt über Bord werfen,
bevor sie an den übrigen Schulen in vergleichbarer Qualität vorhanden sind. Und
das wird eine genau so große Herausforderung, wie der Traum von einer
gewaltfreien Gesellschaft.
*Marina Wiese: Auch ich habe eine Schwerbehinderung. Diese
Behinderung hat mich nicht daran gehindert, die Allgemeine Hochschulreife zu
machen (vor elf Jahren). Der Punkt ist aber, dass ich in der Lage war, mich in
die Klasse auch leistungsmäßig zu integrieren und dass ich - trotz Behinderung
- mal abgesehen vom Sportunterricht, wo ich bestimmte Sachen einfach nicht
machen konnte/durfte, niemals eine "Extrawurst" bekommen habe. Ich
bin froh und stolz, Abitur zu haben und mich auf einem "normalen"
Gymnasium durchgebissen zu haben, aber ich weiß auch, dass das nicht für jeden
der Fall sein kann. Deshalb sehe ich eine Inklusion von geistig Behinderten in
den Gymnasien als sehr sehr kritisch. Irgendwo müssen auch die gleichen
Maßstäbe bei Behinderten und Nicht-Behinderten angesetzt werden. Sonst - wie
bereits einige meiner Vorkommentatoren treffend bemerkt haben - kann man das
Abitur gleich abschaffen. Weil der eigentliche Sinn an diesem Schulabschluss
verloren geht.
* :"Als inclusie voor alle leerlingen geldt, dan moet
ook het onderscheid tussen onderwijsvormen (aso, tso, bso) worden
opgedoekt." Taranis : Unverständnis
Wenn das Konzept der Inklusion das Bessere für alle
Beteiligten wäre, dann bräuchten wir auch keine unterschiedlichen Schultypen
für die sogenannten "Normalen". Könnte man garantieren, daß eine
heterogene Klasse keinen Schüler ausbremst, wozu dann Real- und Hauptschule
sowie Gymnasium? Wer entscheidet dann welches Kind welches Lernziel hat und wie
wird gemessen an dem Lernziel bewertet? Was ist die individuelle Note dann
überhaupt wert, wenn es keinen Vergleich mehr gibt?
Verstehen Sie mich
nicht falsch, ich möchte behinderte Kinder nicht ausschließen, weil sie den
schlauen Kindern vermeintlich zu dumm oder so langsam sind. Allein die
Argumentation Jeder würde davon profitieren geht nicht auf. Der
Klassenschlüssel ist jetzt schon für eine optimale Förderung des Nachwuchses zu
groß. Wenn die Aufgaben des Lehrer durch Individualisierung nun noch mehr
erweitert werden, sehe ich hier eher einen Nachteil für alle Kinder egal ob
"normal" oder behindert.
*Robert Hoerner:Was mit dem Jungen passiert ist der Versuch,
ihn in eine privilegierte Position zu bringen, auf Kosten aller anderen. Jeder
andere, "normale", Schüler muss die Noten bringen, sonst bleibt er
"sitzen" und fliegt beim zweiten Mal "Sitzenbleiben" von der
Schule. So sind die Regeln.Dieser Junge soll aber, egal welche Noten er
schafft, in jedem Fall bis zur Klasse 13 mitgeschleppt werden, damit er bei
seinen Sandkastenfreunden bleiben kann.
Das ist keine Inklusion, das ist Exklusion. Er wird aus dem
Klassenverband ausgeschlossen und zum Maskottchen oder Quälgeist, jedenfalls
nicht zum Mitschüler. Die Mitschüler entwickeln sich weiter, schneller als
Henri. Sie werden in kurzer Zeit in die Pubertät kommen, erwachsen werden,
geistig reifen und ganz andere Interessen entwickeln als eine
Sandkastenfreundschaft geben kann.
*Thomas Mainka : Es ist sicher schön, wenn Behinderte und
Nichtbehinderte zusammen lernen könnten. Jeder könnte von dem Anderen lernen.
Es ist aber leider so, dass der langsamste immer den Takt vorgibt und es am
Ende der Schulzeit ein Abschlusszeugnis, was den weiteren Lebensweg sehr stark
prägen wird.
Nach kurzer Zeit wird
das Mitgefühl der Mitschüler sinken und es wird ein Ungerechtigkeitsgefühl,
bzw. Neid aufkommen. Das soziale Verhalten von Jugendlichen lässt sich nicht
mit gutgemeinten Gesetzen durchsetzen. Der Alltag an einer Schule ist schon
jetzt eine starke soziale Herausforderung für Schüler und Lehrer. Ich bin mir sicher, dass eine abgestimmte
Schule in einem geschützten Raum für den Jungen und auch für seine
nichtbehinderten Mitschüler den größeren Lernerfolg bringen wird. Am Ende habe
ich das Gefühl, dass die Mutter ihr Kind als Werkzeug missbraucht. Wir sind
nicht alle gleich, aber gleich viel wert.
*Das System soll sich den "Henries" anpassen! Und
alle anderen Kinder auch! Reinhold Wuest
Da sind wir wieder
mal von der Lehrerschaft am Gymnasium enttäuscht. Das ist unterste Schublade!
Frau Erhardt hat keine Ahnung, redet aber drüber. Auch wenn es altbacken
klingt, das Gymnasium - die letzte Burg der Mittelschicht - wird geschliffen,
es bereitet nicht mehr auf das Studium vor, es wird eine Spiel-und
Therapieschule - moderne Aufbewahrungsanstalt. Für die "nicht
benachteiligten" Schüler wird nichts mehr getan, nur die
föderungsbedürftigen "Minderheiten" bringen uns voran. Der
"Schulfrieden" in NRW ist längst Makulatur, nach dem Rotgrün mit
Freuden die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen
aufgenommen und für seine Ziele instrumentalisiert hat. Bitte keine
"Leistung" mehr, das ist wie "rechtsradikal" oder
"AfD". Verantwortungsvolle Eltern werden ihren Kindern das
Privatgymnasium finanzieren, denn die 100,- im Monat haben sie dafür übrig.
Und wenn man 375 Schüler hat, redet man nicht mehr über individuelle Förderung
- das wäre eine Lü
*Bildungsauftrag der Schule nicht vergessen: Cornelius Fiala
Bei der ganzen Diskussion bei Jauch blieb ein wichtiger
Aspekt draußen vor: Der Bildungsauftrag der Schule. Der besteht eben nicht nur
darin, die Möglichkeiten des Zusammenlebens in der Gesellschaft zu erlernen
sondern aus ganz banalen Dingen: Mathematik, Deutsch, Fremdsprachen,
Naturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften. Dieser Bildungsauftrag ist -
zumindest in der Regelschule - ernst zu nehmen, denn hier wird die Grundlage
für den Lebenserfolg von über 90 % der Kinder und Jugendlichen gelegt. Und der
Lehrer hat eben auch eine fachliche Verpflichtung und ist nicht nur
Integrationsbeauftragter.
Man hatte den
Eindruck, dass es bei Jauch der Frau Erhardt gar nicht um das Wohl ihres Kindes
ging sondern darum, ihren eigenen Standpunkt durchzuprügeln, koste es was es
wolle. Anspruch auf Gymnasium für alle. Wir haben bzw. müssen uns ja alle lieb
haben. Weil Frau Dreyer und Frau Eckhardt das so wollen.
*Markus Bachmann: Generell tut man gut daran, zu einem
Problem Fachleute und Betroffene zu befragen. Und da sieht es beim Thema
Inklusion so aus, dass die heilpädagogischen Fachkräfte eine pauschale
Eingliederung von geistig Behinderten in Regelschulen sehr kritisch sehen bzw.
für unsinnig halten. Betroffene Eltern wollen das mehrheitlich ebenfalls nicht,
wenn man einmal von Einzelfällen wie der um ihre eigene Aufmerksamkeit bemühten
Journalistin absieht. Verbleibt die Frage, weshalb sich einzelne Vetreter von
ideologischen Randgruppen derartig in den Vordergrund spielen, um ihre
individuellen Experimentierwünsche zu bewerben. Hier herrscht die Verdrängung
und die Abwehr der Tatsache, dass es Unterschiede zwischen Menschen gibt im
Hinblick auf ihre Veranlagungen, Ressourcen und Neigungen und damit im Hinblick
auf ihre Entwicklungsmöglichkeiten. Auch wenn einige das nicht gerne hören,
weil es nicht der Tonfall der allgemeinen Kuschelillusion ist; aber es ist
immer ein Fehler, Tatsachen zu ignorieren.
*Wem wird die Inklusion gerecht? Ina Ast: Die Klassen meiner
Kinder auf dem Gymnasium sind mit 32 Kindern gefüllt. Allen diesen soll der
Lehrer gerecht werden und noch zusätzlich Behinderte integrieren. Diese werden
von Sozialpädagogen begleitet, die wiederum eine Sondersituation bedeuten. Das
behinderte Kind bekommt immer mit, dass es dem Stoff nicht folgen kann. Wem ist
damit geholfen?
Rollstuhlfahrer wären auch auf unserem Geymnasium
hochwillkommene, aber diese sind ja nicht behinderten gerecht. Auf der anderen
Seite wird ein gut funktionierendes Förderschulsystem zerstört!
Inklusion heißt auch, dass hoch aggressive, psychisch
gestörte Kinder an einer normalen Schule unterrichtet werden. Darüber wurde
gestern geschwiegen, denn der Unterricht wird durch diese Kinder gestört. Das
haben wir erlebt! Sogar die Lehrer wurden geschlagen, ohne sich wehren zu
können! Wie kann man Kindern zumuten über 8 Stunden jeden Tag mit hochgradig
gestörten Mitschülern verbringen zu müssen, etwas, dass niemand von Erwachsenen
verlangen würde!
*Wie sagte Frau Erhardt doch? Michael Weiss
Henri wird sicher kein Abitur machen, und auch keinen
Realschulabschluß. Er soll mit seinen Freunden zusammen bleiben und im Rahmen
seiner Möglichkeiten lernen. Man dürfe nicht immer alles auf Leistung
ausrichten. Sehr geehrte Frau Erhardt, vlt ist es Ihnen entgangen, aber unsere
ganze Gesellschaft fußt auf dem Leistungsprinzip. Wer später auf eigenen Beinen
stehen und eine Familie versorgen will, der MUSS Leistung bringen. Leistung in
der Schule ist die Grundlage dafür und wird in Noten gemessen. Diese Noten sind
In vielen Fächern relevant für die Studienplatzvergabe. Wie egoistisch sind sie
eigentlich, wenn Sie das alles für Henris Freunde gefährden, nur damit er mit
ihnen zusammenbleiben kann? Er soll im Rahmen seiner Möglichkeiten mit ihnen
lernen, und stellt dabei eine Gefahr für das Lernen seiner Freunde dar, tolle
Einstellung. Hauptsache er darf aufs Gymnasium direkt vor der Haustüre. Was
glauben Sie, wo das endet, wenn sich selbst die Lehrer damit überfordert
fühlen?
*Nicht jedes Kind kann auf eine normale Schule " Dr.
Hans Juergen Gruener
Eine triviale Tatsache (s. Titel) wird hinterfragt. Dass
diese Tatsache hinterfragt wird, zeigt, wie viele unter uns es geschafft haben,
statt in eine Förderschule gesteckt zu werden, den Betrieb an einer
Nicht-Förderschule aufgehalten zu haben und die wirklich Interessierten und
Befähigten davon abgehalten zu haben, ihren Werdegang zügig und erfolgreich
absolvieren zu können.
Man kann somit in letzter Konsequenz Abschlüsse und
akamdemische Grade gleich automatisch in die Geburtsurkunde eintragen.
*younanni : Aber lassen wir das Gymnasium beiseite und
kommen zu Grund- und Gesamtschulen zurück. Auch der Unterricht an diesen
Schulen setzt bestimmte Fähigkeiten voraus. Wenn ein Kind von Natur aus diese
Fähigkeiten nicht mitbringt und aufgrund naturgegebener Einschränkungen nicht
in der Lage ist, dem Unterricht zu folgen - was ist dann der Sinn dahinter,
dieses Kind dennoch in diesen Klassenraum zu setzen? Wenn ich mich jetzt in
einen Vorlesungssaal von fortgeschrittenen Jura-Studenten oder in einen
Chinesisch-Kurs für Fortgeschrittene setzen würde, würde ich auch nicht die
Bohne verstehen und es würde mich nicht voranbringen. Der Unterricht muss schon
auf die Bedürfnisse und die Möglichkeiten des Kindes abgestimmt sein. Hinzu
kommt, dass geistig behinderte Kinder den Unterricht stören können. Klar, jede
Klasse hat ihren "Klassenclown", aber auch hierzu gab es in der ZEIT
schon mehrere Erfahrungsartikel, wie ein geistig behindertes Kind z.B. ständig
laute Geräusche im Unterricht macht oder einfach aufsteht etc. Selbst wenn man
so einem Kind für die gesamte Unterrichtszeit eine 1:1-Betreuung zur Verfügung
stellen würde, würde der/die Betreuer/in dem Kind wohl kaum den Mund zuhalten
oder es festbinden. Das aber bedeutet, dass der normale Unterricht gestört wird
und der Rest der Klasse das Nachsehen hat. In dem entsprechenden ZEIT-Artikel
war die Rede von bis zu einem Jahr Unterrichtsstoff, den die gesamte Klasse
hinterherhinkt.
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