Dit
gedicht van de hand van Curt Saemann (1893-1918) verscheen in 1918 in het
expressionistische avant-garde tijdschrift Die
Aktion. Saemann, die in 1914 in München chemie studeerde meldde zich bij
het uitbreken van de oorlog als vrijwilliger. Hij werd in september 1918 zwaar
gewond in de sector Diksmuide en bezweek op 24 oktober 1918 aan zijn
verwondingen in een Kriegslazaret in Hannover.
Europa
Schachtelhalme
stechen aus den schwarzen Gewässern der Vorzeit,
Pioniere wickeln Stacheldraht darum,
Eine Frau fällt in Krämpfe und schreit furchtbar,
Dann ist es wieder still.
In einem tropfenden Stollen denkt einer an bunte Jahrmarktswagen,
An die Messingspiegel in Waffelbuden
Und an einen Sommertag, da er sich heimlich für zehn Pfennige Bonbons kaufte.
Er wird wieder ganz Kind und schämt sich sehr.
In der Nacht brüllt ein Geschoss auf.
Der im Stollen denkt: Ob drüben auch einer solches im Kopf trägt
Und sich so tief verkriechen muss vor Scham?
Er erinnert sich, dass er seinen Bruder schlug.
Da dehnt er sich weit aus. Fließt durch alle Gräben, Raschelt an allen
Verhauen, schüttelt alle Vorwände ab.
An allen Stellen schießt man durch seinen riesigen Leib,
Er muss aus seinem Versteck hervortreten,
Wird sehr herzlich zu seiner Stollentreppe
Und berührt das spärliche Gras mit seinen Händen.
Wie er den ersten Stern sieht, wird er Umarmung
Und will seine Brust zum Reden öffnen
Das Land ist schwarz und furchtbar stumm.
Man sieht, es will schreien. Vergeblich, Hände schnüren sich darum
Und ersticken. Es bäumt sich und beult
Ganz schwarz und stumm Echo? : Europa ...
Aus einem Trichter wächst ein Kinderarm. Weiß, ungeheuer.
Irgendwo erschlagen Menschen einen Menschen
Aus seinem Blut steigt grenzenlos das letzte Signal.
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