Der Schäferhundverein hält es nicht für nötig mit seine Mitglieder zu kommunizieren, auch nicht wenn man kontroverse, aktuelle Themen anspricht und dem Präsidenten in Person schreibt. Kommunizieren muss er aber! Wir schreiben 2008, Öffentlichkeitsarbeit wird heutzutage gross geschrieben. Wo ist der Pressesprecher, wenn man ihn braucht. Hat er sich nicht bis auf Vize-Ebene hochgearbeitet? Da dürfte ihm wohl nichts verborgen bleiben. Die Informationen hat er ja, dann muss er auch die Presse darüber berichten, und die Öffentlichkeit, nicht im geringsten die Vereinsmitglieder, Rede und Antwort stehen.
Ganz im Sinne einer kompromisslosen Offenheit haben viele Hundesportler auf verschiedene Internetforen Informationen gesammelt und versucht diese zu deuten. Es bleibt selbstverständlich jeden Leser überlassen sich seine eigene Meinung zu bilden, allerdings hilft der Verein nicht, wenn es brenzlig wird, was aber seine zwingende Pflicht wäre. Heutzutage will man gut informiert sein.
Es ist nicht meine Aufgabe die in den Foren vorgestellten Informationen auf den Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Dafür gibt es im Verein ausreichend Gremien, Ausschüssen, Beiräte und Kommissionen. Und es gibt auch höhere Instanzen welche bestimmte Vorwürfe nachgehen müssen. Ich sehe es aber sehr wohl als meine Mitteilungspflicht als aktives Vereinsmitglied, um die Nachrichten ein breiteres Publikum zur Verfügung zu stellen und die Themen zu hinterfragen. Erschiessen Sie also bitte nicht die Botschafter (Messenger), es sind die Nachrichten welche Ihnen Sorgen bereiten müssen.
Ob dieser letzte Fallbeispiel um den BZW repräsentativ ist für eine mittlerweile übliche Praxis, müssen Sie schon selber für sich ausmachen. Nur einige kurze Bemerkungen möchte ich hinzufügen:
Es muss uns grosse Sorgen bereiten, wenn an die Spitze des Vereins derartige Kriege ausbrechen, Top-Richter betroffen sind und sogar (ehemalige) Bundeszuchtwarte. Dann müssen die aktuelle Entwicklungen sehr ernst genommen werden.
Möglicherweise zeigen sie an, was im SV läuft, zeigen sie an, was womöglich gängige Praxis ist. Des öfteren wird hinter vorgehaltener Hand über diese Praktiken gemunkelt. Wenn die VIPs im Verein aber einander auf diese Art und Weise an den Kragen gehen, müsste man fast annehmen, diese Praktiken wären in der Tat gang und gäbe. Auf jeden Fall kann der Verein nicht tun als würde seine Nase bluten. Die Vorwürfe müssen restlos geklärt werden. In der Zwischenzeit aber haben die Mitglieder ein Anrecht auf Informationen, können es nicht dulden, dass um den heissen Brei herum geschwätzt wird oder gar nicht kommuniziert wird. Und im Hinblick auf der diesjährigen BSZS muss sofort gehandelt werden.
Ich darf in diesem Zusammenhang auch kurz hinweisen auf meine Studie: Das Deckgeschehen im Schosse des SV, und einem kurzen Auszug zitieren:
Und wie die Gerüchteküche brodelt! Es gäbe Verbindungen zwischen den Toprüden und den Richtern. Es heisst: wie bekäme man sonst die Spitzenplatzierungen? Ist da was dran? Gibt es Freundschaften, dann gilt es sie zu pflegen. Die Welt des Deutschen Schäferhundes ist ja klein, man kennt sich. Ein weiterer Schritt wäre nun, investigativ vorzugehen, die Verbindungen dieser wenigen Grossverdiener in den Richterämtern aufzuspüren. Die Tiere mussten erst mal an die Spitze gebracht werden. Wer hat welchen Hund gerichtet? Wer hat wie viel Einfluss? Haben die Deckrüdenbesitzer Einfluss auf die Vereinsspitze? Wer promotet möglicherweise verstärkt die Zucht dieser oder jener Zwinger/Deckrüden? Und vor allem sollte die Frage geklärt werden: wie sieht die Konstruktion dann aus? Gibt es ein Dreiecksgeschäft (Tripartite): der Hund gehört: Züchter + Aufzüchter/Halter + Richter? Und die Einnahmen werden gerecht verteilt? Oder wie sieht das aus? Das könnte Thema einer weiteren Studie sein.
Die aktuell im Internet diskutierten und teilweise dokumentierten Angriffen und Vorwürfen, als Spiegel der womöglich üblichen Aktivitäten bzw. Geschäfte im Verein, würden diese Thesen eher bestätigen als verneinen. Sicherlich muss vom Verein erwartet werden können, dass eine zwischenzeitliche Stellungnahme abgegeben werden kann (man hat ja einen Pressesprecher), samt das Versprechen an der Mitgliedschaft, dass alles auf den Grund gegangen wird. Verdummen lassen sich die SV-Mitglieder nicht mehr. Der grösste kynologische Verein der Welt muss in der Lage sein, mit seiner Basis zeitnah und korrekt zu kommunizieren. Worauf wartet man?
Welche Stellungnahme auch immer der BZW am Vorabend der Siegerschau von sich geben wird, sie kommt zu spät. Reichlich zu spät. Und sie wird nicht überprüft werden können. Nur eine Stellungnahme eines Staatsanwaltes der alle Vorwürfe vom Tisch fegt, kann die Basis das Vertrauen wiedergeben. Und diese ist nun sicherlich nicht zu erwarten.
Meines Erachtens ist es auch nicht üblich oder akzeptabel, dass ein Beschuldigter einen Vortrag gibt. Vielmehr sind seine Vorgesetzten UND die Delegierten (nach Rücksprache mit ihre Basis) gefragt, um ihm das Vertrauen zu bestätigen oder zu verweigern. Fragt sich im gleichem Atemzug ob alle Vorwürfe bereits vollständig bereinigt und die laufenden Ermittlungen schon eingestellt bzw. beendet wurden.
In diesem Sinne wünsche ich alle Teilnehmer an der BSZS trotzdem eine sportlich erfolgreiche und vor allem ehrliche Siegerschau.
Jan Demeyere
07-09-2008 om 11:47
geschreven door jantie 
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