Diesmal ist alles
nur geklaut!
Der Verfasser des Leserbriefs ist seit 1965 Mitglied in
einem Schäferhundeverein und wurde Mitbegründer der Initiativgruppe SV, eine
Gruppe die, wie die Informationen auf der Webseite der Gruppe beschreiben, gegründet
wurde:
Weil unser Verein für Deutsche Schäferhunde
massiv in die Kritik geraten ist.
Weil Verdacht auf Korruption,
Amtsmissbrauch, Prüfungsmanipulationen, versprochene Platzierungen auf
Ausstellungen extrem in den Vordergrund gerückt sind.
Weil nicht sichtbare bzw. fehlende
und/ oder unzureichende Sanktionen und Konsequenzen dafür sprechen, dass die
dafür Zuständigen offensichtlich an ihre Grenzen stoßen.
Weil das Ansehen unseres Deutschen
Schäferhund durch diese Satzungsverstöße in unserem Verein und in der
Öffentlichkeit einen Tiefpunkt erreicht hat, den wir nicht mehr bereit sind,
einfach hinzunehmen.
Weil unser Deutscher Schäferhund
sich mehr und mehr in punkto Anatomie, Gesundheit und Wesen von den Vorgaben
und Idealen des Gründers unseres Vereins entfernt.
Weil eine Minderheit in diesem
Verein den Deutschen Schäferhund zur Geschäftsidee degradiert und auf Grund
unzureichender Satzungsbestimmungen ein perfides Netz geschaffen hat, ihren
Geschäften einen existenzsichernden Charakter zu verleihen.
Man
wollte nicht mehr nur schimpfen und lamentieren, sondern HANDELN! Und man motivierte weiter wie folgt: Viele Leistungsrichter sind dem Aufruf gefolgt und haben
mit ihrem Namen dokumentiert, dass es nicht richtig ist, wenn ein Richter,
gegen den wegen Betrugs ermittelt wird, weiter richten darf. Durch die Proteste
hat die Ortsgruppe die Prüfung abgesagt. Das zeigt uns, dass wir etwas bewegen
können. Wir sollten verändern, was zu verändern geht, um unseren Verein zu
reinigen. Wer das Bedürfnis hat, hierbei aktiv mitzuwirken, kann sich gern bei
uns melden. Wir das sind die Mitglieder und Mitstreiter, die zukünftig ohne
Ärger, ohne dieses Ohnmachtsgefühl über die Missstände im Verein einfach wieder
mit Freude und Unbeschwertheit unserem Hobby nachgehen wollen.
Wenngleich der Verein bis heute keinerlei Zeichen gesetzt
hat, und Messler statt zu reagieren weiterhin nur zuschaut, während Prüfungen
kurzerhand abgesagt werden und Epidemien, sowohl bei Hunden, wie auch bei
Hundeführern ausgebrochen sind, wodurch viele Prüfungen in letzter Minute
abgesagt werden müssen, so bleibt die Ini-Gruppe dran um Missstände aufzuzeichnen,
siehe ihrer Facebookpräsenz.
Mehr Bio über den Mitbegründer der Ini-Gruppe lesen Sie
an dieser Stelle: http://www.initiativgruppe-sv.de/die-gruender-stellen-sich-vor/bernhardeichler
Lesen Sie nun hier
seinen Leserbrief:
Leserbrief in der SV-Zeitung
März 2018 - Donnerstag, den 22. März 2018 um 17:14 Uhr
Mehr Handeln statt Reden!
Der
Präsident klagt in der Februar-Ausgabe darüber, dass auch 2017 wieder 1000
Mitglieder mehr aus- als eingetreten sind, obwohl er die Probleme doch erkannt
und benannt hat. Aber reichen schöne Worte aus?
Als
schönsten Slogan empfand ich den seines Vorgängers: Genetik statt Monetik! Das bringt es auf den Punkt aber erreicht
wurde bisher wenig. Anhand folgender zwei Punkte möchte ich zeigen, was in
meinen Augen versäumt wird:
Gesundheit
Unsere Hunde sind angeblich
mit Abstand die gesündesten. Stimmt das wirklich, reicht Schönreden aus? Im
SV versteht man unter Gesundheit in erster Linie HD/ED und ist zurecht stolz
auf die Einführung des HD-Zuchtwertes. Allerdings weiß man doch auch, dass
dieser in seiner Aussagekraft erheblich eingeschränkt ist durch systematisches
Unterdrücken schlechter Aufnahmen. Dr. Tellhelm hat mir schon vor Jahren
bestätigt, dass es grundsätzlich möglich sei, ein System zu etablieren, dass
dies verhindere wenn man es wollte...
Aber warum
müssen auch 2017 noch Hunde, die einen schlechteren HD-ZW als der Rassedurchschnitt
haben in die VA-Gruppe aufgenommen werden? Sollen das nicht die Verbesserer der
Rasse sein?
Zur
Gesundheit gehört aber auch das Freisein von Erbkrankheiten! Es gibt heute
erschwingliche Gen-Tests für viele gerade beim DSH gehäuft auftretende
Gen-Defekte, die aber nicht zuchtlenkend genutzt werden. Stellvertretend nenne
ich hier DM und hypophysären Zwergwuchs. Über letzteren ist in der
Züchterschaft (jedenfalls offiziell) kaum etwas bekannt, obwohl Hunde wie Rolf
Osnabrücker Land und Uran Wildsteiger Land nachgewiesenermaßen Träger dieser
homozygot rezessiv vererbten Mutation waren. Man kann sich leicht ausrechnen,
dass allein bei der Anpaarung freier Hündinnen 50 % Träger erzeugt werden.
Warum weiß kaum jemand darüber Bescheid? Weil 90 % der Zwerge (aus Paarungen
zweier Träger) bereits im Mutterleib oder kurz nach der Geburt absterben.
Vielleicht ist das verstärkte Auftreten kleiner Würfe auch darauf
zurückzuführen!?
In meinen
Augen sollte als erster Schritt nur in die VA-Gruppe kommen, wer frei von
Erbkrankheiten ist. Alle Tests kosten die Besitzer weniger als einen halben
Deckakt. Im nächsten Schritt müssten alle Rüden ab dem 30. Deckakt getestet
werden usw. Von der dringend notwendigen Reduzierung der Anzahl erlaubter
Deckakte will ich hier gar nicht reden.
Prüfungsbetrug
Ein starkes
Wort Todsünde schafft es sogar bis in die Überschrift. Aber wie sieht
das Konzept zur Verhinderung aus? Es beschränkt sich auf die Veröffentlichung
der Meldungen in DOxS und auf stichprobenartige Prüfungsaufsichten, die zurecht
gelobt werden. Aber was verhindern sie denn? Den Betrug bei einer konkreten
Prüfung mehr nicht. Was machen die Betrüger? Sie sagen dem LR wir versuchen
es beim nächsten Mal, wenn keine Aufsicht da ist oder weichen auf andere DVG-
oder VDH-Vereine oder ins Ausland aus. Darüber, wo die Aufsichten stattgefunden
haben, liest man nichts und der BAW weigert sich sogar auf Nachfrage, darüber
im Nachhinein Auskunft zu geben. Das gehört in DOxS mit aufgeführt. Da kann
sich jeder ein Bild machen, warum nur die Hälfte der TN angetreten und der Rest
oft durchgefallen ist. Aber Nein, die Info muss man sich durch
Flüsterpropaganda besorgen.
Und am
Allerwichtigsten: Wo sind denn die gesperrten Richter? Trotz Anzeigen keine
Verfahren! Da wird das Gerücht von den Leichen im Keller oder zumindest
Dreck am Stecken doch nur befeuert.
Fazit
Es muss mehr
gehandelt werden und es bedarf nach wie vor mehr Transparenz und Ehrlichkeit.
Die vorherrschende Methode, Probleme nicht konkret anzugehen und keine
Maßnahmen einzuleiten, weil man dadurch eine Verschlechterung des Images der
Rasse befürchtet, hat keinen Erfolg gezeigt. Nur wenn die Mitglieder und
Freunde der Rasse erkennen, dass wirklich etwas getan wird, erhalten sie neue
Hoffnung.
Bernhard Eichler, Weimar
Wir gratulieren
dem Verfasser mit diesem aufmerksamen Bericht. Hoffen wir, dass sich noch mehr
Leute dazu bewegen lassen, die Probleme im SV eingehend zu beschreiben.
10-04-2018 om 09:18
geschreven door jantie
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