Welkom op de blog van de studievereniging JESJOEROEN, Thora tegen nationaal-jodendom (sionisme)
Thoratrouwe antizionistische inzet en anti-imperialistische solidariteit. U vindt hier Rabbijnse teksten (vooral Samson Raphael HIRSCH strekking), nieuws en achtergrondinfo.
Bienvenue sur le blog de l'association d’études rabbiniquesYECHOUROUN, Thora contre national-judaïsme (sionisme).
Nous proposons des textes rabbiniques, (surtout de l’école de Samson Raphael HIRSCH) ainsi que des infos et documentations, le tout avec engagement antisioniste et solidarité anti-impérialiste, inspirés par la fidélité à la Thora. Visitez notre blog similaire en langue française: www.bloggen.be/yechouroun .
Willkommen im Blog des Studienverbandes JESCHURUN, Tauro gegen Nationaljudentum (Zionismus).
Wir bieten Rabbinische Texten (hauptsächlich von der Samson Raphael HIRSCH Tendenz – meistens in deutsche Originalfassung), sowie Nachrichten und Hintergrundinformationen, im ganzen mit Thoratreues antizionistisches Engagement und anti-imperialistische Solidarität.
Welcome to the blog of the Study Association YESHURUN, Thora against Nationaljudaism(Zionism).
We propose Rabbinical texts (mostly from the S R HIRSCH tendency), news and information, the whole inspired by Thora-true anti-Zionist Commitment and anti-imperialist Solidarity.
Aus seinem Kommentar zur Wochenabschnitt Behaalauss'cho
Kap.9, V.2:Laße Jissroéls Söhne das Peßach vollziehen in seiner Bestimmenten Zeit.
Kap 9 V.2: .Ganz besonders tritt aber hier noch der Begriff צבור bedeutsam ein. Nur die Gesamtheit kann einen bestimmten Zeitmoment bei jeder Wiederkehr desselben durch ein קרבן begehen. Nur die Gesamtheit ist in jedem solchen wiederkehrenden Zeitmomente da, das Individuum nicht; das Individuum vergeht, ist sterblich. אין צבור מת, die Gemeinde stirbt nicht, ist in der Einheit ihrer Erscheinung unsterblich ewig. Damit ist aber sofort die Gesamtheit, wie sie in קרבנות auftritt, selbst das positiv sprechendste Zeugnis von dem über טומאת מת erhabenen, von ihr nicht erreichbaren, geistig göttlichen, sittlich freien Menschentum. Denn nicht das Leibliche, dem Verschwinden im Tode Verfallende: das geistig Göttliche, sittlich freie ist es, in dessen Gemeinsamkeit die Vielheit sich zum צבור eint und durch welches auch der in die Gesamtheit aufgehende einzelne, über seinen leiblichen Tod hinaus in der Gesamtheit ewig fortlebend, mit allem gegenwärtig bleibt, was er an geistig Göttlichem, an sittlich Freiem mit seinem Hiersein in die Gesamtheit hinein gelebt, und worin er noch hienieden in ewiger Fortwirkung lebendig bleibt.
Es ist aber der durch טומאת מת hervorgerufene Gedanke ein der ganzen Bedeutung und Bestimmung des מקדש so konträr entgegengesetzter,daß, der vereinzelten Auffassung טומאה הותרה בצבור entgegen, die allgemeine Auffassung טומאה דחויה בצבור bleibt, so daß, die durch צבור und קבוע gegebene Aufhebung des טומאה-Begriffes noch der positiven Mitwirkung des ציץ bedarf, בעיא ציץ לרצות (Pesachim 77a). Über die Bedeutung des ציץ für die Aufhebung der טומאה siehe 2 B.M.28,38.
V.16 So war es stets, die Wolke bedeckte sie; und ein Feuerschein nachts.
V. 16-22: Es war aber die Wolke der Hirtenstab, vermittelt dessen Gott, der רועה ישראל dem Volke seinen Willen kundtat, wo und wann sie lagern, wann und wohin sie aufbrechen sollten. Das ist die Schule der Wanderschaft durch die Wüste in welcher wir für alle Zeit die hingebungs- und vertrauensvolle Nachfolge Gottes gelernt haben sollen, die, wie unbegreiflich ihr auch die Gottesführungen erscheinen, die bald kaum Liebgewonnenes wieder zu verlassen, bald in unwillkommenster Stellung geduldig auszuharren uns auferlegen, doch mit immer frischem heiterem Mute alles umfasst und alles löst, was Gott gebietet, unter dem Stab der Gottesführung sich immer glücklich fühlt, durch die bewährte Gehorsamstreue selber beglückt und immer bereit ist, Gott ihren Lebensplan anheimzustellen, und selbst zu ganz unbekannten Zielen hin, auf ganz unbegriffenen Wegen mit ebenso ausharrender Geduld, wie mit nimmer zu trübendem Wandermute Seiner Führung zu folgen.
Sehen wir uns aber diesen, Verse 17 22 gegebene Bericht über die Übungsproben genauer an, mit welchen Gott sich das Volk Seiner Führung für alle Zukunft erziehen wollte, so ist es nicht sowohl die Anstrengung langer Wanderungen, als das geduldige Ausharren in langer Rast, welches als Prüfungsaufgabe hervorgehoben scheint. Es war dies die Übung in jener Tugend der ruhigen und heiteren Ergebung und vertrauensvoll ausharrenden Geduld, derer das Volk der Gottesführungen auf seinen Galuthwanderungen durch die Wüste der Völker, wie der Prophet sie nennt, während so vieler Jahrhunderte der Zukunft vor allem andern bedürfen sollte, und die das Prophetenwort: אם יתמהמה חכה לו (Habakuk 2,3) so bezeichnend wiedergibt.
Kap.10, 29 Mosche aber sprach zu Chobab, Sohn Reuels des Midjaniten, Schwiegervater Mosches: Wir ziehen zu dem Orte hin, von welchem Gott gesprochen: ihn gebe ich euch; gehe doch mit uns, so werden wir dir Gutes erweisen, denn Gott hat Gutes über Jissroél verheißen.
Kap.10 V 29 Nach Ramban (daselbst) habe Jithro nach seinem Übertritt zum Judentum den Namen חובב erhalten und erscheint daher seitdem unter diesem Namen. Siehe auch ספרי zur Stelle.Die Wurzel חבב, im Rabbinischen so häufig Ausdruck der Liebe und der Wertschätzung, kommt in תנ"ך nur einmal: 5 B.M. 33, 3 vor: אף חובב עמים כל קדשיו בידך. Verwandt scheint die Wurzel ebenfalls rabbinischsehr gebräuchlichen, in תנ"ך nur einmal vorkommenden חוב, die Schuldpflicht: חבולתו חוב ישיב, die Zurückgebung des Pfandes übt er als eine Schuldpflicht (Ezech. 18, 7), und es dürfte חבב eine verpflichtende Liebe und eine Liebe aus Pflichtgefühl bedeuten. Dürfte vielleicht die Stelle אף חובב עמים sagen: auch wenn du den Völkern durch die höchste Wohltat verpflichten willst, nimmst du seine, Jissroéls, Heilige und alle in deine Hand: d.h. indem du den Völkern die höchste Wohltat erzeigen willst, sind Jissroéls Heilige dazu das Werkzeug in deiner Hand, והם תכו לרגלך וגו', sie, die Völker: werden in sich zu deinen Füssen geführt, indem es, Jissroél, von deinen Worten ihnen entgegenträgt, dürfte dies vielleicht der Sinn der Stelle sein: so wäre ja חבב der spezifische Ausdruckfür die die Völker zur Gotteserkenntnis und zum Gottesgehorsam durch Jissroél führende Gotteswaltung, die eben hierin die größte, die Völker verpflichtende Liebestat übt, und חובב (vergl. die Formen:שובב,שולל ,עולל , die alle passivischer Bedeutung sind) wäre der durch solche höchste Liebestat Gott Verpflichtete und sich verpflichtet Fühlende, ein Name, der dem so bewusstvoll vom Heidentum ins Judentum eingetreten Jithro in hohem Grade gebührte. Welcher Pflichternst sichJithro auf seinen Nachkommen vererbte und in hervorleuchtendster Weise in ihnen zur Betätigung kam, werden noch unten (Verse 31 und 32) zu bemerken Gelegenheit haben.
V. 35. Es war, wenn die Lade aufbrach, sprach Mosche: Stehe auf, Gott, daß zerstieben deine Feinde und fliehen deine Hasser vor deinem Angesicht.
36. Und wenn sie milde zu Raste ging, sprach er: Kehre wieder ein, Gott in die Myriaden der Tausende Jissroéls!
Kap. 10 V. 35 u. 36 ובנחה, und wann die Lade des Gesetzes zur Ruhe ging, schaute Moses im Geiste nicht נחו, sondern נחה, schaute jene Zeit und jenen Kreis, wo das Gesetz nicht mehr in männlichen Gegensatz zu dem Menschenverein auf Erden stehen wird, wo es, in seiner ungeschmählerten Männlichkeit, gleichwohl die Vermählte, die מאורסה der Gesamtheit und des einzelnen, sich getragen fühlen wird von den Menschen in ihrem Gesamt- und Einzelstreben, und das wird die Zeit sein, von welcher einer der letzten Nachfolger Moses gesprochen: ונלוו גוים רבים אל ד' ביום ההוא והיו לי לעם ושכנתי בתוכך (Secharja 2,15). Wenn daher mild die Lade zur Ruhe ging, sprach Moses: Kehre wieder ein, Gott, in die Myriaden der Tausende Jissroél! רבבות אלפי ישראל kann nicht wohl heißen: zehntausendmaltausend, oder gar zweimal zehntausendmaltausend. Es hätte dann die kleinere Zahl voranstehen müssen: אלפי רבבות wie אחותנו את היי לאלפי רבבה (1 B.M.24, 60). Ohnehin zählte Israel zu Moses Zeiten höchstens 2 ½ Millionen Seelen, während רבבות אלפי ישראל zwanzig Millionen wären. Wir glauben daher, darin die Myriaden der Tausende Israels, d.h. die Myriaden erblicken zu dürfen, die sich aus der jüdischen Tausenden entwickeln, durch Abstammung und Anschluss. Ohnehin sind אלפי ישראל nicht gerade strikte: tausend. Es sind die geschlossenen Mengen innerhalb der Nation und der Stämme. Vergl. ראשי אלפי ישראל (Kap. 1,16 u.s.w.), אלפי הדל במשנה (Richter 6,15).
Kap.11, 4 Das Gesindel aber, das sie unter sich aufgenommen hatten, hatte sich zu Lüsternheit aufgestachelt, und da fingen auch Jissroéls Söhne wieder an zu weinen und sprachen: Wer gäbe uns doch Fleisch zu essen!
Kap.11 V. 4 Jissroél in seiner numerischen Winzigkeit sollte und wird einst den geistigen und sittlichen Kern bilden, an welchen sich die Myriaden zu Gott zurückkehrender Völker anschließen werden und hier verfällt es noch selber dem entsittlichenden Einflusse einer unter ihm weilenden unveredelten fremden Minorität!
V.29 Da sprach Mosche zu ihm: Eiferst du für mich? Wer gäbe, daß das ganze Volk Gottes Propheten wären, daß Gott seinen Geist auf sie gäbe!
V.29 Dieses Auftreten Eldads und Medads in Momente der Berufung der Ältesten zum ersten Synhedrin und Moses Äußerungen sind von höchster Bedeutsamkeit für alle Nachfolger dieses jüdischen Ältestenkollegiums für alle Zeit. Sanhedrin 17a werden verschiedene Meinungen über den Inhalt der von Eldad und Medad gesprochenen Prophetie geäussert. Nach der einen habe sie das bevorstehende Wachtelerlebnis betroffen. Eine andere gibt deren Inhaltalso an: משה מת יהושע מכניס ישראל לארץ, und endlich eine dritte spricht sich dahin aus: על עסקי גוג ומגוג היו מתנבאין, sie hätten von den letzten Gog- und Magogkämpfen prophezeit, die nach Ezechiel und Sacharja die Schlussentwicklung der Geschichte der Zeiten bilden und von denen es Ezechiel 38,17 heißt: האתה הוא אשר דברתי בימים קדמנים ביד עבדי נביאי ישראל הנבאים בימים ההם שנים להביא אותך עליהם, bist du der, von dem ich bereits in Tagen der Vorzeit durch meine Diener, die Propheten Jissroéls, gesprochen, welche in jenen Tagen auf Jahre hinaus prophezeiten? In diesen gleichzeitig auf Jahre hinaus prophezeienden Männern wurden Eldad und Medad erblickt. Wir haben an einer anderen Stelle den Gedanken entwickelt, wie in גוג ומגוג das גג- Prinzip, das Giebelprinzip, das Prinzip der Konzentrierung aller Leitung in der gipfelnden Spitze in seiner äußersten Konsequenz zum Ausdruck gelangt, dem gegenüber daher nach dessen Überwindung die siegreiche Stadt der Menschengestaltung המונה die Volkstümliche genannt wird (Ezech. 39,16). Ist and diesem Gedanke etwas Wahres, so dürfte es nicht wenig bezeichnend sein, wenn der Hinblick auf diesen fernsten Sieg des Volkstümlichen, über dessen Gog- und Magoggegensatz, oder das Näherliegende, die Verkündigung von Moses Tode und Josuas Führerschaft als Inhalt der Prophetieen Eldads und Medads begriffen werden.
Es wäre dann der Mund der bescheidensten, aus Bescheidenheit vom zuerkannten einflussreichen Beruf einer Volksleitung zurück, und lieber במחנה, in Mitte des Volkes gebliebenen Männer der Verkündigung der idealsten volkstümliche Zukunft gewürdigt worden, wo nicht im אהל sondern im מחנה, nicht im גוג ומגוג, sondern im המון der Schwerpunkt des sozialen Weltheiles liegen wird, oder eines Faktums, das, wie der Tod Moses und die Vollendung des nationalen Geschickes unter Josua, die Wahrheit veranschaulicht, daß kein Mensch, nicht einmal ein Moses, sich für unentbehrlich halten oder von seinen Zeitgenossen als unentbehrlich gehalten werden dürfte. Moses stirbt und das Geschick der Nation geht doch in Erfüllung
Rabbiner Dr. Mendel HIRSCH aus dem Kommentar Behaalaus'cho
Rabbiner Dr. Mendel HIRSCH
(1833 1900)
הפטרת פרשת בהעלתך
Aus dem Kommentar zur Haftoro des Wochenabschnittes Behaalausscho
Sacharja, Kap. 2, Vers 14 und folgende
Kap.2, V.14 u.15Weit über die Zeit des zweiten Tempels hinaus schauen diese Verse auf jenes Ziel der Geschichte hin, da Jissroél und die Völker durch Lehre und Geschick geläutert sind, und nunmehr die huldigende Unterordnung unter den Willen Gottes den heilbringenden Einzuge der Gottesherrlichkeit in den Kreis der Menschheit die Bahn geebnet ist. Da wird nun der Tochter Zions, dem in Wahrheit vom Zionsgeiste beseelten menschheitspriesterlichen Jissroél verheißen, daß es auch in jener Zeit seine besondere Bedeutung bewahren, ja gerade dann in erhöhtem Maße sichtbare Stätte der segnenden Gottesnähe sein wird. בא, in diesem Sinne von dem Einzuge Gottes in die Verhältnisse der Menschen, vergl. 5 B.M. 33,2: ה' מסיני בא ferner, Habakuk 3,3: 'אלה מתימז יבא וגו, Ps. 24,7: שאו וגו' ויבוא מלך הכבוד Jeruscholajim- Zion istder Herzpunkt des Menschheitspriestervolkes, von dem die Erleuchtung und Heiligung der um sich sammelnden Menschheit ausgehen wird.
V.16 ונחל ה' את יהודה חלקו: Juda, der führende Stamm, hier für ganz Jissroél. Was einst Moses erfleht: ונחלתנו 2 B.M. 34,9, das wird dann erfüllt sein, Jissroél wird Gottes נחלה geworden sein, auch Jeruschalajims Leidensgeschichte ist vollendet: ובחר עוד בירושלים
Kap.3 V.1 ויראני וגו' Zwei Männer sehen wir an der Spitze des Volkes, unter ihnen Beiden soll der Bau ausgeführt werden: Josua, den Hohenpriester, den Vertreter des Geistes, der Lehre und des Gesetzes, und Serubabel, den Mann der Tat, der Ausführung. Der Augenblick, in welchem Sacharja sie schaute, lag noch vor dem Beginn des Werkes. Josua stand noch, und auch vor Serubabel türmte sich noch ein Berg (Kap. 4,7), er hatte wohl die Aufgabe, trug die Bestimmung, aber er war noch nicht tätig. Auch der Engel Gottes, der bestimmt war, Josuas werk zu fördern, stand gleichfalls noch, war noch nicht tätig. Was war die Ursache ihrer Untätigkeit? Weil an Josuas Rechten, dem Organe seiner Wirksamkeit, noch ein Hindernis war. Während das sich der Wirksamkeit Serubabels, des Fürsten, entgegengestellte Hindernis als Berg, das Bild für materielle Schwierigkeiten, bezeichnet wird, wird das Hemmnis der hohenpriesterlichen Wirksamkeit שטן genannt. שטן, verwandt mit שטה, abweichen, zur Seite weichen, bezeichnet das Hindernde, Widerstrebende als dasjenige das den Menschen vom geraden Wege ab und auf einen andern hinlenkt. Die Weisen bezeichnen als יצר הרע, die mit dem Geiste vermählte sinnliche Natur des Menschen. Diese erreicht die ihr vom Schöpfer gegebene Bestimmung nur, indem sie vom Geiste beherrscht wird. Nach dem tiefen Worte des Weisen klagt sie den Menschen an, der sich von ihr verführen läßt. Denn nicht ihn zu beherrschen, sondern von ihm beherrscht zu werden, ist ihr Verlangen (תשוקתו, vergl. 1 B.M. 3, 16 und 4,7). So bildet dieser שטן, diese Verkörperung der Sinnlichkeit, den geraden Gegensatz zu dem, was in anderen Vorstellungskreisen unter dem Worte Satan verstanden wird. Also: die Sinnlichkeit, die, unbeherrscht, der Erreichung der hohen Menschenbestimmung hinderlich, und deren Vorhandensein gleichwohl für die Lösung unumgänglich ist. Denn hätte das Böse nicht auch Reiz, so wäre die Übung des Guten keine Tugend. Demgemäß hier: Josua stand noch, denn die Sinnlichkeit, die noch im Volke, ja in seinem eigenen Kreise herrschte, stand der Entfaltung seiner Tätigkeit hinderd im Wege.
V.2. יגער ה' וגו' ויגער ה' בך הבוחר בירושלים. Gott wird dich zurückschrecken Gott, selbst abgesehen von seinen Beziehungen zu Jerusalem, in seiner den Menschen zur Reinheit erziehende Liebe, wird die Hindernisse aus dem Wege räumen, die Josua noch im Wege sind. Ganz besonders aber wird dieses tun im Hinblick auf die besondere Bestimmung Jerusalems, Stätte der offenbar sichtbar werdende Gottesherrschaft zu ירושלים, also: mit Rücksicht auf die Heileszukunft sowohl der Menschheit als Jissroels. Denn dieser Jehoschua und der durch ihn in der Treue zu erhaltende Jissroelskern ist ja ein Feuerschürer, der aus dem Feuer gerettet ist. Es ist ja nicht bestimmt vom Feuer verzehrt zu werden, das er vielmehr entzünden und anfachen soll.
Kap. 4, V.1 Das Auge des Propheten wird wieder auf seine Gegenwart zurückgelenkt. Ihm wir die siebenarmige Leuchte des Heiligtums gezeigt, gezeigt wie sie selbst Träger der reichen Ölquelle sei und wie jedem ihrer Lichter das lichtnährende Öl in reichem Maße, in je sieben Röhren, zugeführt werde. Und auch die Bäume, an denen die Ölfrucht reifte, trug sie selbst. Also eine Leuchte, die, unabhängig von allem anderen, alles was sie zum Leuchten braucht, selbst trägt und erhält. Auf die wiederholte Frage, was dieses Leuchte bedeutet, nachdem ihm zuvor (V.5) mit leisem Vorwurf der Engel erwidert, ob er denn die Bedeutung noch nicht auf den ersten Blick begriffen habe, wird ihm (V.6) die Antwort: זה, dieses, diese Leuchte, die alles, dessen sie zum Leuchten bedarf, selbst trägt und erzeugt : ein an Serubabel, den Führer des Volkes, gerichtetes Gotteswort ist es, ihm zu sagen: das Werk, zu dessen Vollbringung du berufen, der Bau, zu dem hier der Grundstein gelegt wird und an dessen idealer Vollendung alle kommenden Geschlechter zu arbeiten berufen sind, nicht durch Heeresmacht und nicht mit Körperkraft wird er gefördert, sondern: durch meinen Geist. Jeder Menschenkreis und jeder einzelne Mensch, und wäre er äußerlich der winzig schwächste, sobald er sich mit meinem Geiste durchdringt und damit sich in den Dienst der Gerechtigkeit, der Liebe und der Lebensheiligung stellt, ist riesenstark in Vollbringung seines Werkes. Da es mein Geist ist, der ihn beseelt, und mein Werk, an dessen Verwirklichung er arbeitet, so lenke ich auch als ה' צבאות die in meinem Dienste stehenden Schöpfungsscharen und Kräfte, daß sie seinem Wirken Förderung gewähren, gebe ihm Gehende und Führende unter den Stehenden.Darum:
V.7 weil nicht materielle, sondern geistige und sittliche Kräfte die zur Vollendung dieses Baues berufenenensind, gibt es auch keine materielle Hindernisse, die sich dieser Vollendung entgegenstellen könnten. Auch die gewaltigsten feindlichen Mächte, auch die bergeshoch sich entgegenstürmenden Schwierigkeiten der geistig-sittlichen, der göttlichen Macht gegenüber schwinden sie in nichts zusammen. Dieser Geist ist es, der den Bau, zu dem jetzt der Grundstein gelegt wird, zur Giebelhöhe der Vollendung führt, denn reichste Fülle der göttlichen Begnadung ist ihm gesichert Die Verdoppelung des חן drückt die Allseitigkeit aus.
(Die Haftoroth übersetzt und erläutert, Frankfurt am Main 1896: S. 416 -423Kommentar zu Sacharja Kap 2 V.14 )
Rabbiner Dr. Salomon BREUER zur Wochenabschnitt Behaalaus'cho
Rabbiner Dr. Salomon BREUER
(1850 1926)
בהעלתך
Belehrung und Mahnung zur Wochenabschnitt
BeHAALAUSCHO (Auszug)
כי פעל אדם ישלם לו וכארח איש ימצאני heißt es in Hiob (34,11) von Gottes lohnender und strafender Waltung: Denn des Menschen Tun vergilt er ihm, nach dem Wandel des Mannes läßt er ihm widerfahren. Der Nachsatz bedarf der Erklärung, scheint er dochnur den Gedanken des Vordersatzes zu wiederholen. Wenn wir nicht irren, enthält dieser Nachsatz ein Moment das, für die göttliche Waltungsweise bedeutsam ist: Gott vergilt nicht nur des Menschen tun, sei es gut oder schlecht, sondern bemißt seine Vergeltung nach dem sonstigen Wandel des Menschen. Die צדקה, die jemand übt, lohnt Gott; wer aber wenn es sich um Befriedigung seiner eigenen Bedürfnisse handelt, kärglich, ja geradezu geizig sich verhält, dessen צדקה erhält vor Gottes Augen erhöhte Bedeutung. Ebenso freilich im entgegengesetzten Falle: wer sich der צדקה entzieht, entgeht Gottes Strafe nicht; dies aber umso weniger, wenn er, wo es sich um seine eigenen Bedürfnisse handelt, verschwenderisch sich zeigt und die Hand verschließt, wenn des Nächsten Wohl Hilfe von ihm fordert. כי פעל אדם ישלם לו Gott vergilt nicht nur die Menschentat an sich, sondern וכארח איש ימצאני auch nach den sonstigen Wandel des Mannes läßt er ihmwiderfahren eine Beurteilung, die freilich in der Regel nur Gott gegeben ist, dem nicht nur jede Einzeltat, sondern das ganze Menschenleben in allen seinen Betätigungen gegenwärtig ist.
Quelle: Rabbiner Dr. Salomon BREUERBelehrung und Mahnung vierter Teil Numeri J.Kaufmann Verlag Frankfurt am Main 1935 S. 18- 24
Rabbiner Samson Raphael HIRSCH: Kommentar Segenspruch der dem Hahne Verstand gegeben zu unterscheiden....
Rabbiner Samson Raphael HIRSCH
Kommentar Segenspruch der dem Hahne Verstand gegeben zu unterscheiden zwischen Tag und Nacht.
ברוך Nachdem nach unserm Erwachen unsere Gedanken zuerst auf unsern Körper mit seinem wundervollen Bau und unsere Seele mitihrer göttlichen Reinheit und Bestimmung geschenkt undwir durch beides zu erneutemTreues Gelöbnis (ברוך)unserm Gotte veranlaßt waren, wird uns noch eine Reihe anderer, besonderer Momente vorgeführt, der sich unserm erwachtenBewußtseindarstellen und zu wiederholtem ברוך : Gelöbnis laden. Die Tages- und Nachtscheidung zuerst, mit welcher der Schöpfer unser ganzes hieniediges Sein in zwei Hälften geschieden, deren Eine der Wiedersammlung von Kräften und die Andere dem täthigen Lebensdienste angehört. Zugleich wird unsere Aufmerksamkeit auf die eigenartige Begabung des Vogels gelenkt, den der Schöpfer mit der Fähigkeit ausgestattet, den Anbruch des kommenden Tages zu wittern und durch lauten Ruf den Schläfern anzukündigen. Es hat Gott ein jedes seiner Geschöpfe mit besondere Begabung fürbesondere Bestimmung ausgestattet,und so auch uns, wie dies sofort die folgende ברכות zu erwägen geben, für eine ganz eigenartige Bestimmung inmitten der Völker ausgerüstet und ausgesandt. Als noch die Nacht des Irrtums die Völker deckte, ward schon das jüdische Volk als Wecker der Morgenröte ausgesandt und wandert noch als Herold des kommenden Menschheitsmorgens unter den Völkern.
Jisraels Gebete übersetzt und erläutert von Samson Raphael HIRSCH, 2. Auflage, 1906 S. 5-6
Stoße in den großen Schofar zu unserer Freiheit, erhebe das Panier,
unsere Vertriebenen zu sammeln, und sammle uns zusammen von den vier Seiten der
Erde; gesegnet seist Du, Gott, der die Verstreuten seines Volkes Jissroél
sammelt.
תקע
ist die גאולה-Bitte
für die jüdische Gesamtheit, für welche im גלות kein חרות blüht, deren Erlösung nur mit der wiedervereinigender
Sammlung aus der Zerstreuung beginnen wird, die keine äußere menschliche
Veranstaltung auch nur vermittelnd herbeizuführen vermag, für welche wir
vielmehr nur auf den sammelnden Posaunenruf Gottes zu warten haben. Wie die גאולה
des Einzelnen (ראה בענינו)
nur nach vorgängiger תשובה, דעת und סליחה zu erhoffen ist, so
können wir auch die גאולה unserer Gesamtheit nur durch Wiedergewinnung der
rechten Erkenntnis und Verzeihung und Vergebung verdiendenden Rückkehr zu
Gottes Gesetz dienender Pflichttreue herbeiführen. Jede Meinung anderer, äußerer angeblich zu diesem
Ziele führender Schritte ist verderblicher
Wahn.
Im diesjährigen Januarheft der Zeitschrift Ost und West schreibt Herr Dr. Eppenstein, Dozent am Berliner Rabbinerseminar, einen Artikel über Dr. David Hoffmann, Rektor des Rabbinerseminars zu Berlin. Da heißt es u.a.: Die Quellen der Tradition erschließend, behandelte er ebenso wie der Begründer der wissenschaftlichen Talmudforschung, Zacharias Frankel, die Mischna, in seiner lichtvollen Abhandlung: Die erste Mischna und die Kontroverse der Tannaim. Unseres Erachtens erweist man dem Rabbinerseminar und seinem Rektor einen schlechten Dienst, wenn man Letztere zu Frankel, dem früheren Rektor der Breslauer Schwester-Anstalt, in Parallele setzt. Frankels Mischna-Forschungen beruhen auf einem Bruch mit eine der wichtigsten dogmatischen Grundlagen des überlieferten Judentums: auf der Leugnung des göttlichen Ursprungs der mündlichen Lehre. Ja, es liegen schriftliche Äußerungen Frankels vor, die auch über seine Stellung zur schriftlichen Thora ein seltsames Licht verbreiten. Die Toleranz, die über einen solchen Tatbestand hinwegzuschauen vermag und es fertig bringt, den typischen Vertreter der Breslauer Richtung als Begründer der wissenschaftlichen Talmudforschung zu feiern, ist ebenso bedenklich, wie der Mut, zwischen Breslau und Berlin analoge Beziehungen zu schaffen.
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Trotz aller seelischen und äußeren Hemmungen, die den in Betracht kommenden Herren den Austritt als eine Tat äußerster Selbstüberwindung erscheinen lassen müssen, war die Entrüstung über das Attentat des Vorstandes damals doch so stark, daß der Gedanke des Austritts plötzlich hohe Aktualität erlangte und sozusagen in der Luft lag. Vielleicht wäre er bei den führenden Männer damals sofort zur Tat geworden, hätte nicht das Band der Liebe und Anhänglichkeit, das die Männer an die Religionsgesellschaft knüpfte, gerade in jenen Tagen aus bekannten Ursachen starke Proben zu bestehen gehabt; man begann also, um nicht austreten zu müssen, zu verhandeln. (Der Frankfurter Israelit 1914 Nr.1).
Wohin soll es führen, wenn persönliche Sympathien und Antipathien als Entschuldigungsgründe für ein religionswidriges Verhalten im Gemeindeleben herhalten dürfen? Muss dieses liebevolle Versenken in die Psyche der Austrittgegnerschaft nicht verwirrend auf die Kreise der Religionsgemeinschaft wirken, die seit Jahr und Tag gewohnt sind, das Verbleibenin der Reformgemeinde als einen איסור bezeichnet zu hören?
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Nichts liegt mir ferner, als in meinen folgenden Ausführungen den Zionismus zu bekämpfen, was ja auch nicht in den Aufgabenkreis der Agudaß Jißroel gehört. (H. Eisemann im Israelit Nr. 4; 22. Januar 1914)
Es ist selbstverständlich, dass die Agudaß Jißroel ihre Kräfte in bloßer Polemik gegen den Zionismus nicht aufreiben darf. Durch eine ständige Betonung ihrer Friedensliebe kann aber die Agudaß Jißroel bei der großen Masse, die nicht in allen ihren Schichten urteilsfähig ist, in den Ruf kommen, daß sie den Zionismus gar nicht für ein so bedenkliches Ding halte, das mit aller Energie bekämpft werden müßte. So ganz ohne Kampf, ohne Polemik und klare Frontstellung gegen den Zionismus wird sich die Agudaß Jißroel niemals betätigen können, will sie die Gefahr vermeiden, was sie auf der einen Seite durch praktische Arbeit gewinnt, auf der andern Seite durch Duldung von Begriffsverwirrungen im eigenen Kreise zu verlieren.
Soll doch die Agudaß Jißroel nichts anders sein, als die Organisation der jüdischen Bekenntnisgemeinschaft. Diese jüdische Bekenntnisgemeinschaft kann und darf aber über eine so wichtige Sache, wie es der Zionismus ist, nur eine Meinung haben. Einer Idee gegenüber, die gleich dem Zionismus die Grundlagen der jüdischen Religion, des jüdischen Bekenntnisses, der jüdischen Bekenntnisgemeinschaft tangiert, Neutralität zu bewahren, das ist nicht einmal diplomatisch, denn der Zionismus wird schon die Agudah zwingen, ihre Stellung klar zu formulieren.
Samson Raphael HIRSCH: Aus dem kommentar zur Wochenabschnitt NOSSAU
Rabbiner Samson Raphael HIRSCH
נשא
Aus seinem Kommentar zur Wochenabschnitt Nossau
Kap.5 V.8: Ein גרtritt aber mit dem Momente seines גרות eine neue Existenz an, גר שנתגייר כקטן שנולד דמי und kann daher nur unter den als גר von ihm erzeugten Deszendenten einen Erben haben. Stirbt er ohne solche Deszendenz, so hat er keinen Rechtsnachfolger uns seine ausstehenden Schuldforderungen haben keinen zurForderung berechtigten Gläubiger mehr. Als herrenloses Gut sind sie dem Schuldner, als dem ersten Okkupanten verfallen.